Yamaha 2026: Der zweite SBK-Werksfahrer steht fest

Stefano Manzi wird 2026 in der Superbike-WM antreten
Am 26. Mai verlängerte Andrea Locatelli seinen Vertrag mit Yamaha bis Ende 2027. Wer in diesen beiden Jahren neben ihm fahren wird ist noch unklar, denn Yamaha kann seine Werkspiloten auch im Satelliten-Team Giansanti Racing unterbringen, das rein nominell den gleichen Status hat.
Ob es mit Rekordchampion Jonathan Rea weitergeht, ist sehr fraglich. Der Nordire hat sich selbst die Rennen in Donington Park Mitte Juli als Deadline gesetzt, um mit der R1 endlich Erfolge einzufahren. Kommt er auch in England nicht zurecht, Johnny kam nach langer Verletzungspause in diesem Jahr nie über Platz 7 hinaus, wird das Kapitel mit Yamaha nach dieser Saison zu Ende gehen und sogar sein Rücktritt ist möglich.
Wie es mit Remy Gardner (27) und Dominique Aegerter (34) weitergeht, ist ebenfalls offen. Beide GRT-Piloten stehen deutlich im Schatten von Locatelli und fahren ihre dritte Superbike-Saison für Yamaha. Gardner brillierte in Assen als Dritter im zweiten Hauptrennen und kam in 18 Läufen immerhin elfmal in die Top-10. Vieles deutet daraufhin, dass Yamaha seinen Vertrag verlängern möchte.
Fix ist inzwischen, wer neu an Bord kommt. Supersport-WM-Leader Stefano Manzi hat am 28. Mai in Misano mit der R1 getestet und dabei einen tadellosen Eindruck hinterlassen. Gewinnt er die Weltmeisterschaft in der mittleren Hubraumkategorie, garantiert ihm Yamaha den Aufstieg in die Superbike-Klasse. Doch selbst wenn das nicht gelingen sollte, wird der 26-Jährige zum Zug kommen.
Er wurde auch mit dem Team Go Eleven Ducati in Verbindung gebracht, dieses hat wie die beiden Yamaha-Mannschaften Knabberzeughersteller Pata als Hauptsponsor. Bei Go Eleven wird inzwischen nicht mehr mit Manzi geplant, «er wird zu 99,99 Prozent für Yamaha fahren», ist zu hören.
Manzi war in den ersten acht Läufen der Saison 2025 herausragend und kam mit der Ten-Kate-Yamaha nie schlechter als auf Platz 2 ins Ziel. Most war mit einem Sturz und einem sechsten Platz sein schlechtestes Wochenende, bei seinem Heimrennen in Misano ließ er auf einen Sieg einen Crash in Führung liegend folgen.
«Stefano darf den Fokus nicht verlieren und muss sich auf den Gewinn der Supersport-WM konzentrieren», fordert Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli.
Was würde passieren, wenn statt Manzi dessen Yamaha-Kollege Can Öncü Weltmeister wird? Vor den Rennen in England liegt der Türke 47 Punkte hinter dem Italiener.
«Dann haben wir ein Problem», grinste Dosoli.
Nicht wirklich. Mit Locatelli und Manzi sind erst zwei Fahrer gesetzt, verlängert Yamaha mit Gardner, ist immer noch ein Platz frei. Und schlimmstenfalls könnte Öncü auch ins dritte Yamaha-Team Motoxracing transferiert werden, wo dieses Jahr Bahattin Sofuoglu und Michael Rinaldi fahren. Denn es ist gut möglich, dass Yamaha einen Platz für MotoGP-Pilot Miguel Oliveira freihält, der seinen Sitz bei Pramac aller Voraussicht nach verlieren und in der Königsklasse kein anderes Team finden wird.