BMW mehr stolz als enttäuscht: Ducati eingeheizt

Großer Jubel bei BMW im MotorLand Aragon
Seit Chaz Davies 2013 hatte BMW in Aragon keinen Sieg mehr eingefahren, im Gegenteil dazu ist Ducati der erfolgreichste Hersteller – 50 Prozent aller Rennen im MotorLand wurden mit Motorrädern aus Bologna gewonnen. Selbst Toprak Razgatlioglu verpasste 2024 einen Sieg, doch in diesem Jahr war die Situation für den Türken besonders: Vor seinem Wechsel in die MotoGP 2026 hatte er am vergangenen Wochenende die letzte Chance, ein Superbike-Rennen auf der Rennstrecke im spanischen Hinterland zu gewinnen.
Der Weltmeister benötigte sein ganzes Können, um seinem WM-Rivalen Nicolò Bulega (Ducati) im ersten Lauf den Sieg abzustrotzen. Im Superpole-Race und zweiten Lauf triumphierte der Italiener. Trotzdem überwiegt im BMW-Lager der Stolz.
«Wir blicken sehr positiv auf das Wochenende zurück. Unser Ziel war es, auf dieser Ducati-Strecke zu gewinnen, und das haben wir am Samstag mit Toprak erreicht», betonte Sven Blusch, Leiter von BMW Motorrad Motorsport. «Am Sonntag konnten wir den fehlerfreien Nicolò Bulega nicht schlagen, aber mit zwei zweiten Plätzen haben wir weitere hervorragende Ergebnisse erzielt. Jetzt geht es weiter nach Estoril im Kampf um den Titel, wo wir auch weiterhin um die Herstellermeisterschaft kämpfen wollen. Wir hatten in Aragon bereits einen Vorgeschmack auf diesen Titelkampf, als wir nach dem Sieg am Samstag in Führung lagen. Wir sind zuversichtlich, dass wir als Team mit beiden Fahrern in Estoril eine gute Leistung zeigen werden.»
«Wir wussten, dass Ducati hier der klare Favorit war», erklärte der technische Direktor, Chris Gonschor. «Die Strecke passt besonders gut zu ihrem Paket, aber wir haben ihnen einen hervorragenden Kampf geliefert. Die Rennen waren spannend, und es war klar: Die Entscheidung fällt in der letzten Kurve. Hier waren Nicolò und sein Motorrad eine Klasse für sich. Insgesamt haben wir jedoch das Maximum aus diesem Wochenende herausgeholt. Das gesamte Team hat wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet und die BMW M 1000 RR so eingestellt, dass wir auf einer Strecke, die uns nicht wirklich liegt, absolut mithalten konnten.»