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Eine Schnapsidee: Superbike-WM nur im Winter

Von Günther Wiesinger
Ginge nicht: SBK in Moskau im Winter

Ginge nicht: SBK in Moskau im Winter

Oft taucht die Idee auf, die Superbike-WM nur im Winter durchzuführen. Sie kostet Dorna-Chef Ezpeleta ein Schmunzeln.

Dorna-Sports-Chef Carmelo Ezpeleta wiederholte bei der Ducati-Teamvorstellung in Italien, dass die von der Dorna gemanagte Superbike-WM und die MotoGP-Rennserie langfristig nebeneinander existieren werden. 

Und in regelmässigen Abständen kommt von italienischen Medien die Frage aufs Tapet, ob man die Superbike-WM nicht als Winter-Meisterschaft durchführen können, quasi von November bis März.

In dieser Periode, so die Überlegung, könne doch in Ländern wie Spanien, Portugal, Katar, Australien, Indonesien, Malaysia, Amerika und Indien eine anständige Weltmeisterschaft gefahren werden.

Doch Ezpeleta winkt sofort ab, wenn er mit solchen Ideen konfrontiert wird. «In Spanien kannst du mit gutem Gewissen im November und später kein Rennen verantworten», hielt er fest. «Denkt an den Valencia-GP Mitte November 2012. Da hat es drei Tage geregnet, nachher bei den Tests genau so. Und in Aragón und Jerez war das Wetter im November auch nicht besser.»

Auch die TV-Live-Übertragungen wären im Winter schwer im Programm unterzubringen – wegen Skirennen, Skispringen, Biathlon, Skilanglauf, Bobrennen, Snowboard-Events und so weiter.

Auch WM-Läufe in der Superbike-Heimat England wären bei einer winterlichen Rennserie nicht ratsam, und der Moscow Raceway müsste in so einem Fall wegen sibirischer Kälte auch wieder vom Kalender gestrichen werden.

«Nein, wir werden die Superbikes zu den üblichen Terminen fahren lassen», stellte Ezpeleta fest. «Es geht ja im Februar in Australien los, also ist die Winterpause recht kurz. Und die Promoter können frei entscheiden, ob sie MotoGP oder Superbike veranstalten wollen – oder beides. Wir haben jetzt keinen Wettbewerb mehr zwischen den Serien. Wir werden es den Sponsoren und Herstellern überlassen, an welcher Meisterschaft sie sich beteiligen wollen. Der bisherige Superbike-Promoter hat oft Sponsoren oder Werke in seine Serie gelockt. Und es muss für die Teams ein Unterschied bei den Materialkosten erkennbar sein. Deshalb wollen wir uns mit den Herstellern darauf einigen, für 2014 pro Fahrer maximale Motorradkosten von 250.000 Euro einzuführen. Und jedes Werk muss dann sechs Fahrer mit identischem Material ausrüsten. Denn wir erhalten für die Superbike-WM von den Veranstaltern niedrigere Gebühren, deshalb können wir kaum Geld an die Teams weiterreichen. Wir haben bei den Superbikes dieselben Probleme wie bei MotoGP. Die Kosten sind zu hoch, wenn auch auf einem anderen Level.»

Imola soll in diesem Jahr noch auf den Superbike-WM-Kalender kommen. «Brünn wird nur berücksichtigt, wenn sie den Minimal-Preis bezahlen, damit wir unsere Kosten decken können», sagt Ezpeleta. «In Zukunft wollen wir jedenfalls mehr als 14 Events im Jahr durchführen.»

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