KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Honda-Kundenteams 2014 mit Bikes von Ten Kate

Von Ivo Schützbach
Honda-Teammanager Ronald ten Kate

Honda-Teammanager Ronald ten Kate

Ab 2014 muss jeder Hersteller in der Superbike-WM bis zu sechs Fahrer ausrüsten. Ten Kate Racing Products kümmert sich um mögliche Honda-Kunden.

Um die Kosten in der Superbike-WM zu senken und die Meisterschaft so für mehr Teams attraktiv zu machen, haben sich WM-Vermarkter Dorna, der Motorrad-Weltverband FIM und das Hersteller-Bündnis MSMA einiges einfallen lassen. Nächstes Jahr dürfen die Materialkosten in der Superbike-WM pro Fahrer und Saison noch maximal 300.000 Euro betragen, in den zwei darauffolgenden Jahren werden die Kosten auf 250.000 und dann 200.000 Euro gesenkt. In diesen Beträgen sind jeweils alle Kosten für Chassis, Bremsen, Motoren, Elektronik und so weiter eingeschlossen. Nur die Sturzteile müssen extra bezahlt werden.

Die Dorna erhofft sich so deutlich mehr Fahrer in der Startaufstellung, momentan bevölkern mickrige 19 Fahrer das Superbike-Grid. Um mögliche Honda-Kundenteams wird sich die niederländische Tuning-Schmiede Ten Kate Racing Products kümmern, welche auch seit vielen Jahren den Semi-Werkseinsatz von Honda in der Superbike-WM abwickelt.

Bestellungen müssen bis Oktober eingehen

Der Zeitplan für zukünftige Teams ist eng gesteckt. «Die nächste Saison beginnt im Februar 2014, bis Anfang Oktober 2013 müssen wir die Bestellungen für die Motorräder haben», erzählte Teammanager Ronald ten Kate im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Zum festgelegten Preis von 300.000 Euro meint der Bartträger: «Das Konzept der Dorna ist gut. Es wird aber weiterhin Teams geben, die denken, dass 300.000 Euro viel Geld ist. Jedes Team kann ja auch in den Laden gehen, ein Superbike von Honda oder Kawasaki kaufen, den passenden Tuning-Kit dazu und sich dann selbst darum kümmern. Dann haben sie ein rennfertiges Motorrad um 100.000 Euro. Das gehört ja auch zur Philosophie der Superbike-WM, dass du als Privatteam mit deinem eigenen Material kommst. So ein Team hat nichts vom neuen Reglement. Längerfristig, wenn wieder mehr Geld in die Meisterschaft fließt und auch kleinere Teams einen guten Sponsor finden, der eine halbe Million Euro bringt, dann gibt ihnen das neue Reglement die Möglichkeit, mit einem Werksmotorrad einen Schritt nach vorne zu machen.»

Weniger Abstand, gleiche Reihenfolge

Das neue Reglement mit Kostendeckel soll auch dafür sorgen, dass der Abstand zwischen Werks- und Privatteams kleiner wird. «Der Abstand könnte weniger werden, an der Reihenfolge der Fahrer wird sich nicht viel ändern», ist ten Kate überzeugt. «Die Werksteams werden weiterhin die besten Fahrer unter Vertrag nehmen. Wenn sich ein junger Fahrer in einem Privatteam profiliert, wird er im nächsten Jahr in einem Werksteam fahren. Bezüglich Entwicklungsteilen werden immer die Werksteams den ersten Zugriff haben.»

«Ich erwarte nicht, dass wir viele Bestellungen bekommen», gibt ten Kate zu. «Wir müssen sicher keine vier extra Bikes bauen. Wenn Bestellungen kommen, dann für ein oder zwei Motorräder. Von Seiten Honda gibt es auch keine großen Bemühungen diesbezüglich. Um den Wechsel zu Honda zu vollziehen, braucht es ja ein bestehendes Team, oder zumindest jemanden mit entsprechender Infrastruktur. Wenn das passiert, kann Honda sicher gute Konditionen für Teile einräumen, bei der Abstimmungsarbeit helfen oder gemeinsame Tests organisieren. Im Moment investieren Honda und Ten Kate die gesamte Energie, um das Motorrad konkurrenzfähig zu machen.»

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