Ducati-Rennchef Gobmeier: «Es gibt Langzeitstrategie»

Von Ivo Schützbach
Audi-Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer räumt seinen Posten bei Audi. Er war maßgeblich an der Übernahme von Ducati beteiligt.

Eine offizielle Pressemeldung über die höchst unerwarteten Vorgänge im Außenposten Ingolstadt des VW-Konzerns kam erst am Freitagabend. In ihr stand in dürren Worten, dass der Nachfolger des sportbegeisterten Wolfgang Dürheimer der mindestens ebenso sportfreudige, 63-jährige Ulrich Hackenberg, ein uralt-bewährtes VW-Konzern-Gewächs und derzeit Konzernentwickler in Wolfsburg, werden würde. «Hackenberg übernimmt auch die markenübergreifende Entwicklungssteuerung des VW-Konzern».

Ob der Vorstandswechsel Auswirkungen auf Ducati haben wird, «kann ich nicht abschätzen», erklärte Ducati-Rennchef Bernhard Gobmeier gegenüber SPEEDWEEK.com. «Dürheimer war ein großer Unterstützer von Ducati und Ducati Rennsport. Der Wechsel ist eine große Überraschung für uns.»

Ducati sportlich nur mäßig erfolgreich

Ducati engagiert sich derzeit werksseitig in der MotoGP-WM (Andrea Dovizioso, Nicky Hayden) und mit viel Engagement bei Ducati Alstare in der Superbike-WM (Carlos Checa, Ayrton Badovini). In beiden Serien sportlich mäßig erfolgreich.

Gobmeier glaubt nicht, dass der Vorstandwechsel bei Audi Auswirkungen auf den Ducati-Rennsport haben wird: «Im VW-Konzern gibt es verabschiedete Strategien für alle Marken. Wie ich den Konzern bislang kennengelernt habe, steht er zu seinen Strategien.»

Über den neuen Entwicklungschef Hackenberg hat Gobmeier nur Gutes gehört. «Ich habe ihn erst einmal getroffen», sagte der Bayer. «Er ist motorsportbegeistert, ein guter Ingenieur, hat sehr viel technisches Verständnis und ist ein begeisterter Auto- und Motorradfahrer. Er kann auch ein Rennauto schnell bewegen.»

Kein Vorsprung durch Technik

Bereits 2012 tauschte Audi-Chef Rupert Stadler drei Vorstände aus. Er ersetzte unter anderen den damaligen Entwickler Michael Dick durch Wolfgang Dürheimer, der zuvor die Marken Bentley und Bugatti führte und als Entwickler bei Porsche gearbeitet hatte. 

Die Premiummarke Audi steht intern seit Längerem in der Kritik. Den Markenslogan «Vorsprung durch Technik» löse Audi viel zu selten ein, monieren Top-Manager in einem Bericht des Magazins Der Spiegel. Konkurrent BMW gelte in der Branche als technisch führend dank seiner Spritspartechnik Efficient Dynamics und dem Elektroauto i3, das mit einer Karosserie aus mit Kohlefaser verstärktem Kunststoff auf den Markt kommt. Audi dagegen habe seine geplanten Elektrovarianten des Sportwagens R8 und des Kleinwagens A1 gestoppt. 

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