Alstare: Mit Jaguar in die Superstars-Serie!

Von Ivo Schützbach und Oliver Runschke
Nach der Pleite mit Ducati in diesem Jahr schaute sich das belgische Alstare-Team nach neuen Möglichkeiten um. Die Hintergründe.

Seit Wochen rumort es, das ehemalige Suzuki- und Ducati-Werksteam Alstare würde der Superbike-WM den Rücken kehren und in den Automobil-Rennsport wechseln. SPEEDWEEK.com deckt auf, was dahinter steckt.

Ducati und Alstare haben sich nach der verkorksten Saison 2013 getrennt. Nicht nur wegen fehlendem Erfolg (nur ein Podestplatz), sondern auch, weil Teamchef Francis Batta nicht garantieren konnte, dass er 2014 allen finanziellen Verpflichtungen gegenüber Ducati nachkommen kann. Nächstes Jahr kümmert sich wie schon in der Vergangenheit Feel Racing um das Ducati-Werksteam mit Chaz Davies und Davide Giugliano.

Batta verhandelte daraufhin mit Aprilia, doch an einer umfangreichen Zusammenarbeit, wie sie der Team-Patriarch vorschlug, hat Aprilia kein Interesse. Der Belgier wandte sich daraufhin der Traditionsmarke Bimota (11 Siege, 22 Podestplätze in der Superbike-WM) zu, doch dieser Plan war von Anfang an aussichtlos. Bimota hat aktuell nur ein Motorrad, das in der WM konkurrenzfähig sein könnte: Die auf der Mailänder Messe EICMA vorgestellte BB3. Das Bike wiegt im Serientrimm 178 Kilogramm und hat das starke Vierzylinder-Triebwerk der BMW S1000RR. Die Elektronik der BMW ist komplett anpassbar, also für den Rennsport geeignet.

Von diesem Bike wird es pro Jahr aber nur 150 Stück geben. Das besagt die Lizenzvereinbarung zwischen BMW und Bimota. Um für die Superbike-WM eine Homologation zu erhalten, müssen von einem Motorrad innerhalb zwei Jahren aber mindestens 2000 Stück gebaut werden. Selbst wenn die vorgeschriebene Homologationsmenge wie vorgeschlagen auf 1500 Stück gesenkt wird, ist eine solche Stückzahl für Bimota utopisch.

Superstars-Rennserie ist pleite

Also orientierte sich Batta neu. Zur Auto-Rennserie «Superstars» hat er seit Jahren enge Verbindungen, sie wird wie früher die Superbike-WM von der Flammini Group vermarktet, hinter der die Brüder Maurizio und Paolo Flammini stecken.

Was sich Batta von dem Wechsel ausgerechnet in diese Serie verspricht, ist rätselhaft. Vor vier Wochen stellte sich heraus, dass die Superstars-Serie pleite ist. 2013 trat sie mit acht Rennen in sechs Ländern an. Das ging jedoch in die Hose, da sich außerhalb Italiens niemand dafür interessiert. Es wird eine Nachfolge-Serie geben, die «Super Touring Series», welche aus England operieren wird. Mit Ex-Super-Aguri-F1-Teamchef Daniele Audetto als neuem Boss.

Auch wenn ein Großteil des Personals getauscht werden soll, wird Maurizio Flammini weiterhin seine Finger im Spiel haben. Wie die Meisterschaft zukünftig aussehen soll, wird am 9. Januar auf der Birmingham Motor Show präsentiert.

Bis dahin dürfte auch Alstare das Programm offenlegen. Wie jetzt durchsickerte, war Batta schon vor der Saison 2013 drauf und dran, in die Superstars-Serie einzusteigen, doch dann kam der Werks-Deal mit Ducati zustande.

Bei den Superstars fahren Limousinen wie AMG C-Klasse, Audi RS5 oder Maserati Quattroporte. Die Fahrzeuge werden von Tunern aufgebaut, die Hersteller haben damit nichts zu tun. Geld lässt sich für die Serie nur schwer auftreiben. Alstare wird auf privater Basis zwei Jaguar XFR V8 einsetzen, Jaguar selbst macht derzeit offiziell keinen Motorsport.

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