Jonathan Reas Mechaniker: «Wir wollen alle gewinnen»

Von Kay Hettich
Als Rennmechaniker eines Top-Piloten wie Jonathan Rea hat man alle Hände voll zu tun. Ten Kate-Schrauber Wilko Kleine berichtet von seiner Arbeit an der Rennstrecke.

Wilko Kleine kam überraschend zu seinem Job als Rennmechaniker in der Superbike. Er arbeitete in der Ten Kate Werkstatt in Nieuwleusen und war mit Inspektionen normaler Straßenmotorräder beschäftigt. Erst ein Ausfall im Rennteam katapultierte ihn an die Rennstrecke.

«Eigentlich war ich Automechaniker und habe mich auf eine Stellenanzeige von Ten Kate beworben. Ich habe dann vier Jahre in der Werkstatt für Street-Bikes gearbeitet. Ein Kollege aus der Rennabteilung wurde krank und ich sprang ein», erzählt der Niederländer bei crash.net. «Als Rennmechaniker braucht man keine besonderen Fähigkeiten, es zählt vor allem Erfahrung und Begeisterung am Rennsport.»

Seitdem arbeitete Kleine unter anderem mit Hiroshi Aoyama und Ruben Xaus. Seit 2013 ist er für die Honda CBR1000RR von Jonathan Rea zuständig. «Besonders Ruben konnte einen gut beschäftigen», erinnert sich Kleine an den draufgängerischen Spanier. «Am längsten musste ich aber arbeiten, als Aoyama bei einem Test um 18 Uhr gestürzt und das Bike komplett zerstört war. Erst Nachts um 3 Uhr waren wir fertig. Normalerweise arbeite ich von etwa 9 Uhr bis 19 Uhr.»

An der Rennstrecke werden alle möglichen und unmöglichen Arbeiten an einem Motorrad durchgeführt. «Wir haben Teile für mehrere Bikes im LKW. Einen Motor wechseln wir in einer halben Stunde, ein kompletter Neuaufbau dauert etwas zwei Stunde. Dann müssen aber alle mit anpacken. Wir können alles machen was notwendig ist», verrät Kleine. «Wenn wir auf dem Monitor einen unserer Fahrer stürzen sehen, legen wir die benötigte Ersatzteile schon zurecht. Wenn andere Teams schon ins Hotel fahren, bleiben wir noch an der Rennstrecke. Wenn wir lange arbeiten müssen, haben wir viel Spaß, die Atmosphäre im Team ist sehr gut.»

Die arbeitsintensiven Tage nehmen Kleine und seine Kollegen gerne in Kauf. «Ein Fahrer der nicht stürzt ist entweder nicht schnell oder er versucht es erst gar nicht. Ich bevorzuge einen schnellen Fahrer, denn ich will Siege und die Meisterschaft gewinnen», sagt der Schrauber. «Bei einem Triumph fühlen wir Mechaniker nicht anders als ein Rennfahrer. Wir investieren viele Stunden und Siege geben uns etwas zurück. Es ist egal wie viele Stunden wir schuften müssen, wir wollen nur gewinnen. Dafür tun wir das.»

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