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SBK 2015: Thailand und Brasilien statt Red Bull Ring?

Von Ivo Schützbach
Die Superbike-WM orientiert sich neu. Rennen in Asien und Südamerika stehen hoch im Kurs, Events in Deutschland und Österreich werden immer unwahrscheinlicher.

Dieses Jahr schrumpfte der Kalender der Superbike-WM von ursprünglich 14 auf magere zwölf Events. Russland fand wegen finanzieller Probleme von Promoter Yakhnich und der unsicheren politischen Lage nicht statt, Welkom in Südafrika bekam keine Streckenabnahme durch den Motorrad-Weltverband FIM.

Yakhnich Motorsport besitzt für den russischen Superbike-WM-Lauf einen Vertrag bis einschließlich 2021. Das Rennen ist nicht ortsgebunden, statt vor den Toren Moskaus könnte es ebenso gut auf der neuen Rennstrecke in der Olympiastadt Sotschi stattfinden. Erhält Yakhnich keine Unterstützung von der Regierung, wird es auch 2015 kein Rennen in Russland geben.

Wenn die Strecke in Welkom FIM-Homologation bekommt, wird dort 2015 gefahren. Gelingt das dem lokalen Promoter nicht, muss er eine deftige Strafe an WM-Vermarkter Dorna berappen.

Neu im Kalender ist – wie berichtet – der «Buriram International Circuit» in Thailand, nordöstlich von Bangkok.

Geplant ist, die Weltmeisterschaft 2015 mit dem Triple Phillip Island/Australien, Buriram/Thailand und Welkom/Südafrika zu beginnen.

Die zwölf Rennen aus diesem Jahr sollen allesamt im Kalender bleiben. Neben Phillip Island sind das Aragón, Assen, Imola, Donington Park, Sepang, Misano, Portimão, Laguna Seca, Jerez, Magny-Cours und Doha.

Die zwölf diesjährigen Rennen plus Thailand ergeben 13, wenn Russland und Südafrika hinzukommen, haben wir 15. Wahrscheinlicher als ein Rennen in Russland ist eines in Südamerika, es wird zwischen Brasilien und Chile ausgehen. Das «Autodromo Nelson Piquet» in der Hauptstadt Brasilia vergammelt weiter, Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta kann sich das «Autodromo Internacional Ayrton Senna» in Goiania als Austragungsort vorstellen. Die brasilianische Superbike-Meisterschaft floriert, der dortige Promoter hat großes Interesse an der WM.

Hinter dem Projekt in Chile stecken potente Geldgeber, der Markt wird zunehmend wichtiger.

Diese Rennen sind unwahrscheinlich

Berichte, wonach Spa-Francorchamps Interesse an der Superbike-WM anmeldet, haben wenig Substanz. Die Rennstrecke hat keine FIM-Homologation, Kurve 2 müsste umgebaut werden. Außerdem strebt die Dorna in Wachstumsmärkte, welche für Hersteller und Sponsoren interessant sind – Belgien gehört nicht dazu.

In Asien werden wir 2015 die Rennen in Thailand und Malaysia sehen, mehr sind vorerst nicht geplant. An Indien und China besteht kein Interesse, die Rennstrecke in Indonesien befindet sich in marodem Zustand. Eine Rückkehr nach Japan steht wegen der hohen Kosten nicht zur Debatte.

Ein deutsches Rennen auf dem Sachsenring wünscht sich die Dorna über die Maßen, wegen der limitierten Lärmtage und der verzwickten Management-Situation dort gestaltet sich dies allerdings schwierig.

Immer unwahrscheinlicher wird ein Rennen auf dem Red Bull Ring in Österreich. Für die Formel 1 vorgenommene Umbauarbeiten wie asphaltierte Auslaufzonen missfallen der FIM. Dass weder BMW noch KTM werksseitig vertreten sind und es keine fixen deutschen oder österreichischen WM-Piloten gibt, ist wenig hilfreich.

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