Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Es hagelt Kritik: «Lausitzring wie Motocross-Strecke»

Von Ivo Schützbach
Als es vor dem zweiten Lauf der Superbike-WM auf dem Lausitzring zu regnen begann, streikten die Fahrer. Die Sieger Chaz Davies (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) erklären, was auf der Strecke schief läuft.

Pünktlich zum Start des zweiten Superbike-Rennens am Sonntagnachmittag kam der Regen. Lange nicht so stark wie etwa in Malaysia, nach der Einführungsrunde hielten Piloten wie Nicky Hayden und Leon Camier den Rennstart trotzdem für unmöglich und signalisierten dies mit Handzeichen. Die Rennleitung schloss sich dieser Meinung an und brach das Prozedere ab.

In der anschließenden Sitzung mit der Rennleitung erklärten die Fahrervertreter die Probleme: «Die Gischt ist viel zu stark und zwischen den zahlreichen Wellen steht das Wasser.»

Alle waren sich einig: Hätte es nicht aufgehört zu regnen, wäre ein Superbike-Rennen unmöglich gewesen.

«Ehrlich, das ist keine schlechte Strecke», meinte Samstagsieger Chaz Davies zu SPEEDWEEK.com. «In gewissen Bereichen fühle ich mich auf dem Lausitzring aber wie im Jahr 1995. Der Belag ist Scheiße, die Kerbs sind nicht fantastisch, der ganze Level der Strecke entspricht nicht dem Jahr 2016. Das enttäuscht mich, wir sollten nicht auf solchen Strecken fahren. Die Safety-Commission weiß über alles Bescheid, es liegt aber an den Streckenbetreibern, die entsprechenden Änderungen vorzunehmen.»

Am Ausgang der Zielkurve wurden kleine Plastikschilder gesetzt, um die Streckenbegrenzung zusätzlich zu markieren – zahlreiche Fahrer rasierten diese ab. «In Imola wurde das gleiche gemacht, um die Fahrer vom Verlassen der Strecke abzuhalten», weiß Davies. «Für mich ist die weiße Linie genug – oder sollte viel mehr genug sein. Aber bei so etwas geht es nicht nur um uns, sondern auch um die Kids aus den Nachwuchsklassen.»

Der Waliser weiter: «Der Rundenrekord wurde um über 1 sec gebrochen, aber er war auch zehn Jahre alt. Ohne die Wellen könnten wir 1,5 sec schneller fahren, das sind große und viele Wellen. In einigen Streckenteilen kann man attackieren, in anderen musst du schauen, wie du über die Wellen kommst. Da ist wie Motocross – und ich bin echt mies im Motocross. Ich komme klar mit welligen Strecken – wenn aber der Rest der Strecke auch nicht dem Standard entspricht... Einige der Kerbs sind so schmal, die darfst du nicht berühren. Wenn du auf ihnen einen Slide hast, bist du gleich im Gras und das ist extrem gefährlich. Einige der Dinge wurden bereits nach dem Test bemängelt. Daraufhin wurden zum Beispiel einige der weißen Linien neu gezogen, diese waren im Regen aber glatt wie Eis. Was immer dort gemacht wurde, es funktioniert nicht. Aber immerhin, es wurde etwas gemacht. Im Regen war besonders problematisch, dass es verschiedenen Asphalt gibt, an einigen Stellen ist er wirklich Scheiße.»

Weltmeister Jonathan Rea, der im Regenchaos am Sonntag überlegen triumphierte: «Auf dem Lausitzring haben sie viel Arbeit, damit das eine gute Rennstrecke wird. Die Strecke ist unglaublich wellig, zudem gibt es zig verschiedene Asphaltarten. Die Bedingungen ändern sich dauernd. Das Layout der Strecke ist so schön, es wäre gut, wenn der Asphalt konstant wäre – im Trockenen und im Regen.»

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