Le Mans: Ellis gewinnt, Schlosser nach Aufholjagd 3.

Von Helmut Ohner
Todd Ellis/Emmanuelle Clement entschieden den ersten Seitenwagen-WM-Lauf in Le Mans vor Tim Reeves/Kevin Rousseau und Markus Schlosser/Marcel Fries für sich. Die Polesetter Harry Payne/Mark Wilkes konnten nicht starten.

Zum Saisonauftakt der Seitenwagen-WM holten sich Harry Payne/Mark Wilkes (DAO1886) die Pole-Position für das Rennen auf dem Circuit Bugatti in Le Mans. Doch das britische Paar musste auf den ersten WM-Lauf verzichten, nachdem es im schnellen Rechtsknick nach Start/Ziel einen Abflug verzeichnet hatte. Der Unfall blieb für die beiden ohne schwerwiegende Folgen, was man allerdings von ihrem Gespann nicht behaupten konnte.

Schon im Vorjahr waren einige Läufe der Seitenwagen-Weltmeisterschaft an Spannung nicht zu überbieten, auch das erste Rennen der Saison 2022 machte keine Ausnahme. Vom Start setzte sich eine aus fünf Gespannen bestehende Gruppe vom Rest des Feldes ab. Mit geringem Abstand jagten die Spitze über den 4,185 Kilometer langen Kurs, wobei Tim Reeves/Kevin Rousseau (Bonovo Action) die Nase als Führende in den Wind hielten.

Bis in die 14. Runde hatte der sechsfache Weltmeister die Spitze inne, dann wurde er von Todd Ellis/Emmanuelle Clement (Santander Salt) auf den zweiten Platz verwiesen, die rasch einen kleinen Vorsprung herausfahren konnten. Ab diesem Zeitpunkt waren die Vize-Weltmeister des Vorjahrs nicht mehr zu halten. Nach 18 Runden preschten sie mit über drei Sekunden vor Reeves/Rousseau über die Ziellinie.

Eine wahrlich weltmeisterliche Aufholjagd zauberten Markus Schlosser/Marcel Fries (Gustoil Racing) in den französischen Asphalt. Die Titelverteidiger mussten das Rennen aus der Box in Angriff nehmen, weil sie knapp vor dem Start mit einem Problem an der Kupplung von der Bahn geschoben werden mussten. Wild entschlossen machten sie Jagd auf ihre Vorderleute und waren stellenweise drei Sekunden (!) pro Runde schneller als die Spitze.

Zur Halbzeit hatten sich Schlosser/Fries bereits an die siebente Stelle vorgearbeitet. Sechs Runden vor Schluss betrug ihr Rückstand auf den Drittplatzierten noch über zehn Sekunden. Die Weltmeister ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, attackierten weiter und schafften tatsächlich noch das schier Unmögliche. Knapp vor der Ziellinie konnten sie Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Racing) noch von der dritten Position verdrängen.

Ein feines Rennen zeigten auch Lukas Wyssen/Thomas Hofer, die sich bereits im Zeittraining stark verbessert zeigten. Begünstigt durch den Ausfall von Bennie Streuer/Kevin Kölsch (Bonovo Action) und Ted Peugeot/Vincent Peugeot brauste das Gustoil-Racing-Team vor Paul Leglisse/Mélanie Farnier (521 Competition), Claude und Cyril Vinet sowie Kevin Cable/Charlie Richardson (LW Racing) an die fünfte Stelle.

Ergebnis, Le Mans, Rennen 1
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), Yamaha LCR, 18 Runden in 31:44,193 min. 2. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Yamaha Adolf RS, 3,065 sec. zur. 3. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), Yamaha LCR, +5,086 sec. 4. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), Yamaha LCR. 5. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), Yamaha LCR. 6. Paul Leglisse/Mélanie Farnier (F), Yamaha LCR. 7. Claude Vinet/Cyril Vinet (F), Yamaha LCR. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), Yamaha LCR. 9. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F), Yamaha LCR. 10. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), Yamaha LCR. 11. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchart (F), Kawasaki RCN. 12. Cédric Pierard/Arnaud Pierard (F), Yamaha LCR. 13. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Yamaha Adolf RS. – Schnellste Rennrunde: Schlosser/Fries in 1:43,812 min (Rundenrekord).

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