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Alan Founds: Erfolgreiches Comeback nach langer Pause

Von Helmut Ohner
Aus mehreren Gründen entschloss sich Alan Founds zu einer einjährigen Auszeit. In Oschersleben kehrte er bei der Internationalen Sidecar Trophy auf die Rennstrecke zurück und durfte sich über einen zweiten Platz freuen.

In seiner Karriere gelangen Alan Founds, er begann wie viele seiner Kollegen als Beifahrer, bereits einige bemerkenswerte Ergebnisse. So beendete er 2015 die Sidecar F2 World Trophy an der dritten Stelle. Drei Jahre später gelang ihm hinter den mehrmaligen Weltmeistern Pekka Päivärinta und Tim Reeves mit Rang 3 beim ersten WM-Lauf auf dem Slovakia Ring ein weiteres Highlight.

Einen größeren Bekanntheitsgrad erreichte der Flugzeugtechniker allerdings durch seine Leistungen bei den Rennen zur Tourist Trophy auf der Isle of Man. 2014 und 2015 noch knapp an einem Top-3-Resultat vorbeigeschrammt, preschte er 2016 im ersten Lauf als Dritter über die Ziellinie und damit erstmals auf das Siegertreppchen. Dass sein Bruder Pete als Zweiter ebenfalls seine Premiere auf dem TT-Podium feiern durfte, machte es für ihn zu einem besonderen Ereignis.

Dass diese Platzierung keine Eintagsfliege war, zeigte sich nach zwei vierten und einem fünften Platz im ersten Rennen 2019, das er abermals an der dritten Position abschloss. 2020 und 2021 sorgte die Coronavirus-Pandemie dafür, dass das spektakulärste Straßenrennen der Welt abgesagt wurde. Schwerste Verletzungen, die er sich im Frühling 2022 bei einem Unfall in Brands Hatch erlitt, zog eine monatelange Pause nach sich. An eine Teilnahme an der TT war nicht zu denken.

2023 gab es mit den Plätzen 10 und 11 ein emotionales TT-Comeback des Engländers. Das Jahr 2024 brachte für den Familienclan ein denkwürdiges Resultat, denn neben Pete (2.) und Alan (3.) durfte ein weiteres Familienmitglied eine der begehrten TT-Replicas in Empfang nehmen. Alan hatte ihren Neffen Rhys Gibbons zu Rang 3 «chauffierte» und ihn gleichzeitig zum schnellsten Newcomer in der über 100-jährigen Geschichte der ikonischen Veranstaltung gemacht.

Abermals griff das Schicksal entscheidend in die Laufbahn von Founds ein. Beim Southern 100 wurde die Paarung in einen furchterregenden Unfall verwickelt. Bei Joey‘s Gate, das zu ihrem Glück offenstand, flogen sie bei hoher Geschwindigkeit von der Strecke, nachdem sie einen Bordstein touchiert hatten. Nach mehreren Überschlägen landeten sie an einem Heuballen. Wie durch ein Wunder entgingen beide ernsthaften Verletzungen.

Was folgte, war eine längere Pause, die in Oschersleben endete. «Ich habe mir aus mehreren Gründen ein Jahr Auszeit genommen», verriet der Familienvater SPEEDWEEK.com. «Erstens wegen der Finanzen nach dem Unfall und dem Wiederaufbau des Seitenwagens, zweitens ist 2025 ein ereignisreiches Jahr für mich. Nicht nur ich habe meine langjährige Partnerin geheiratet, auch Freunde von uns haben sich getraut, da wurde ein Großteil des Urlaubs aufgebraucht.»

Founds gab der Tourist Trophy 2025 schweren Herzens eine Absage und das hatte einen speziellen Grund. «Ich bin ich mit dem Reglement bei der TT nicht einverstanden. Es muss zu viel Geld investiert werden, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu haben. Unter diesen Umständen kann ich es mir schlicht und einfach nicht leisten, konkurrenzfähig zu sein. So wie es aussieht, wird sich das zu meinem Leidwesen auch im nächsten Jahr nicht ändern.»

Für die Teilnahme an der Internationale Sidecar Trophy in der Motorsport Arena Oschersleben hatte Founds aber Lust, Zeit und auch die nötigen finanziellen Mittel. «Nach einem Jahr Pause ist es an der Zeit die Spinnweben wegzublasen.» Dazu wurde mit Tom Peters ein Freund aus der Kindheit, mit dem er die britische F2-Meisterschaft gewonnen und die F2 Sidecar Trophy an der dritten Stelle beendet hatte, motiviert, seine Motorsportpension zu unterbrechen.

Auf einer Strecke, die beide gut kennen, fanden sie rasch zu ihrer alten Form zurück. «Es war mit Tom wie in alten Zeiten. Hut ab vor seiner Leistung! Er hat sich schnell an die Geschwindigkeit gewöhnt, sodass wir uns tolle Kämpfe an der Spitze liefern konnten. Mit den Plätzen 2 und 4 in der 600er-Klasse sind wir mehr als zufrieden. Es war ein großartiges, super entspanntes Wochenende. Danke an das gesamte Team der Sidecar Trophy für die Unterstützung während des Wochenendes!»

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