Reeves/Sehers gewinnen, WM-Titel an Payne/Rousseau
Es war alles für ein spannendes Sprintrennen in der Motorsport Arena Oschersleben angerichtet. Die beiden Multi-Champions Tim Reeves und Pekka Päivärinta hatten sich für die erste Startreihe qualifiziert, dahinter lauerte mit Harry Payne der Tabellenführer und Titelverteidiger. Die deutschen Zuseher durften sich über den vierten Startplatz von Patrick Werkstetter freuen, dem es sogar gelang, die beiden Titelanwärter Markus Schlosser und Sam Christie hinter sich zu lassen.
Bereits vor dem Start ließ Reeves keinen Zweifel, dass für ihn auf der nassen Bahn nur der Sieg zählt, dementsprechend gab er die Losung «Angriff von der ersten bis zur letzten Runde» aus. Als es endlich losging, stürmte der Brite mit seinem niederländischen Beifahrer Ferry Segers los, als sei der Leibhaftige hinter ihm her. Schlosser hatte sich vor Payne und Päivärinta an der zweiten Stelle eingereiht, allerdings ohne die Chance zu haben, den Führenden gefährlich zu werden.
Zur Halbzeit des 12-Runden-Rennens hatte sich die Reihenfolge Reeves/Segers (Carl Cox Motorsport) vor Schlosser/Krieg (Gustoil Sidecar Racing), Päivärinta/Christie (Hänni Racing) und Payne/Rousseau (Steinhausen Racing) eingependelt. An der fünften Stelle folgten Werkstetter und sein Co-Pilot Valentin Pirat von Team Bonovo Action/Sattler Motorsport. Sam und Tom Christie (Team Hannafin), die bereits im nassen Qualifying ihre liebe Not mit den rutschigen Bedingungen hatten, mussten zusehen, wie Payne/Rousseau ungefährdet ihrem zweiten WM-Titel entgegenfuhren.
In den folgenden sechs Runden sollte nichts Entscheidendes mehr geschehen. Reeves fuhr seinem 66. WM-Laufsieg entgegen und bescherte gleichzeitig seinem Passagier seinen ersten Triumph auf der WM-Bühne. Auch Schlosser durfte als Zweiter durchaus zufrieden sein, hatte sich doch Lucas Krieg, mit dem er in Oschersleben zum ersten Mal antrat, mehr als bewährt. Hinter Päivärinta/Christie preschten Payne und Rousseau als Vierter über den Zielstrich. Das Ergebnis reichte, um sich zum zweiten Mal den WM-Titel zu sichern.
Mit dem fünften Platz vor den Christie-Brüdern kamen Werkstetter/Pirat ihrem großen Ziel, die Weltmeisterschaft auf dem sechsten Platz abzuschließen, einen entscheidenden Schritt näher. Hinter der finnischen Sohn-Vater-Paarung Joni und Tero Manninen, den Briten Kevin Cable/Charlie Richardson und dem britisch-tschechischen Duo Rupert Archer/Ondrej Sedlacek belegten der Deutsche Markus Venus und der Schweizer Thomas Hofer den zehnten Platz.
Nach seinem Unfall im Training für die Internationale Sidecar Trophy und der anschließenden Reparatur des Seitenwagens gab es für den Niederländer Wiggert Kranenburg und seinem deutschen Beifahrer Kevin Kölsch mit dem elften Platz vor seinen Landsleuten Raymond Lejdekkers/Calvin Lejdekkers wenigstens noch einige WM-Punkte.
Ergebnis, Oscherleben, Sprintrennen, 4. Oktober
1. Tim Reeves/Ferry Segers (GB), ARS Yamaha, 12 Runden in 22:31,541 min. 2. Markus Schlosser/Lucas Krieg (CH/D), LCR Yamaha, 7,673 sec zur. 3. Pekka Pävärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha, +9,191 sec. 4. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha. 5. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha. 6. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha. 7. Joni Manninen/Tero Manninen (FIN), LCR Yamaha. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha. 9. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha. 10. Markus Venus/Thomas Hofer (D/CH). 11. Wiggert Kranenburg/Kevin Kölsch (NL/D), LCR Yamaha. 12. Raymond Lejdekkers/Calvin Lejdekkers (NL), LCR Yamaha. Schnellste Runde: Reeves/Segers in 1:50,895 min.
WM-Stand (nach 13 von 14 Rennen):
1. Payne, 253 Punkte. 2. Christie, 227. 3. Schlosser, 219. 4. Päivärinta, 167. 5. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), LCR Yamaha, 83. 6. Archer, 80. 7. Cable, 75. 8. Werkstetter, 72. 9. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), LCR Yamaha, 71. 10. Reeves, 67. Ferner: 11. Venus, 65. 15. Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), ARS Yamaha, 23.