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Auch «Night of the Fights» in Cloppenburg abgesagt

Von Rudi Hagen
Stimmung ist immer angesagt bei der «Night of the Fights» in Cloppenburg

Stimmung ist immer angesagt bei der «Night of the Fights» in Cloppenburg

Wie man fast schon erwarten konnte, musste der MSC Cloppenburg sein jährliches Speedway-Event «Night of the Fights» absagen. Grund: die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Man hatte es sich schon so schön ausgedacht. Zum 70-jährigen Bestehen des MSC Cloppenburg sollte es am Freitagabend, den 18. September, wieder ein großes Spektakel unter Flutlicht im Motodrom an der Boschstraße im Stadtteil Emstekerfeld geben. Und alles sollte noch größer, noch schöner und noch spektakulärer werden zum Jubiläum.

Doch daraus wird nun leider nichts werden, denn Großveranstaltungen sind zumindest bis Ende Oktober nicht erlaubt und die kleine, enge Arena ließe zwar die in Niedersachsen erlaubten 500 bis 700 Zuschauer zu, aber normalerweise sind mehr als 4000 im Motodrom anwesend.

«Wir wollen unseren Fans und unseren Unterstützern immer ein Speedwayrennen mit absoluten Top-Fahrern der Szene präsentieren, und in diesem Jahr wollten wir das erst recht», erklärt MSC-Präsident Burkhard Timme, «doch das ist in unserem kleinen Stadion momentan absolut nicht umsetzbar, denn die Auflagen zum Infektionsschutz sind kaum kontrollierbar einzuhalten.»

Auch die gewohnte Unterstützung durch die Sponsoren wäre in diesem durch die Auswirkungen des SARS-CoV-2 schwierigen Jahr nicht selbstverständlich. Und dann sind da auch noch 60 bis 70 Clubmitglieder, die jeweils beim Rennen im Einsatz sind. «Die Gesundheit aller steht bei uns absolut an erster Stelle“, betont Präsident Timme.

Ausgerechnet in seinem Jubiläumsjahr muss der MSC sein Rennen absagen, das trifft vor allem die Verantwortlichen hart. Nachdem schon die Junioren-Weltmeisterschaft, die an diesem Wochenende in Cloppenburg stattfinden sollte und vom Weltverband bereits vor zwei Monaten abgesagt worden war, musste nun auch das Event zum 70. Geburtstag des Clubs gecancelt werden. «Aber wir schauen nach vorne», sagt Rennleiter Stefan Timme, «aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der MSC wird die Jubiläumsveranstaltung in 2021 nachholen.»

Seit 1950 fährt der MSC Cloppenburg Bahnrennen. 55 Jahre lang ging es alljährlich auf der 1000 m langen Grasbahn im Stadion an der Friesoyther Straße rund. Viele Prädikate fanden hier statt, es gab berauschende Rennen, aber auch tragische Unfälle. Das allerletzte Grasbahnrennen an dieser Stelle mitten im Ort fand am 9. Juli 2005 vor mehr als 9000 Zuschauern statt.

Der Club musste seine Heimat hergeben, denn die aufstrebenden Fußballer des BV Cloppenburg beanspruchten ein höherklassiges Stadion für sich. Heute ist der BVC fast pleite.

Der MSC Cloppenburg brauchte fünf Jahre zur Neufindung, dann ging es im Motodrom an der Boschstraße in Emstekerfeld mit Speedway weiter. Und das mit neuem Personal. Burkard Timme und Lothar Koopmann, zwei sehr erfolgreiche Unternehmer, übernahmen das Ruder und scharrten eine junge, hungrige Truppe um sich herum.

Die «Night of the Fights» wurde geboren und die Zuschauer nahmen das Angebot dankend an. Laut, spektakulär und mit vielen sehr guten Fahrern ging das Speedway-Event seit jetzt zehn Jahren einmal im Jahr über die Bühne. Das Stadion wird seither immer weiter ausgebaut, die Jugend wird stark gefördert und die «Großen» fahren mittlerweile im Team Cup erfolgreich mit. Irgendwann wird im Motodrom auch ein internationales Prädikat stattfinden.

Wenn das Virus dann auch irgendwann einmal in Schach gehalten werden kann.

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