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100 Jahre Bahnsport in Landshut mit Jubiläumsrennen

Von Manuel Wüst
Am 30. September steigt in Landshut das Jubiläumsrennen

Am 30. September steigt in Landshut das Jubiläumsrennen

Der AC Landshut feiert am kommenden Wochenende 100-jähriges Bestehen und richtet dazu ein Jubiläumsrennen aus, bei dem auch die ein oder andere Club-Legende aufs Motorrad und die Bahn zurückkehren wird.

Das Jahr 2022 ist für den Automobilclub Landshut, kurz ACL, ein ganz besonderes. Aus rein sportlicher Sicht war es das erste Jahr in der 1. polnischen Liga und das lief auch noch sehr erfolgreich für den inzwischen einzigen deutschen Club, der dort mitmischt. Aus Vereinssicht sticht jedoch das 100-jährige Bestehen des ACL hervor, das am kommenden Wochenende gefeiert wird. Beim Blick in die Historie fällt auf, dass der Club in den ersten Jahren keine Speedway-, sondern Sand- und Grasbahnrennen ausrichtete.

Gegründet wurde der AC Landshut als eine Ortsgruppe des ADAC am 21. Oktober 1922 mit 33 Mitgliedern. Es vergingen keine vier Wochen und die erste Veranstaltung, eine Berg- und Flachprüfungsfahrt, wurde am 19. November 1922 ausgerichtet. Den Weg zum Bahnsport fand man beim ACL im Jahr 1928, als man in Moosburg erstmals ein Sandbahnrennen ausrichtete, in Mitterwöhr wurden von 1931 bis 1933 Grasbahnrennen veranstaltet. Während der Nazizeit wurde der Verein verboten und1947, zwei Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs, neu gegründet.

Fünf Jahre später legte der Club im Landshuter Hammerbachstadion los und richtete dort bis 1974 Sandbahnrennen aus. Im Herbst 1974 wurde dann der Bau des heutigen Speedwaystadions in Ellermühle begonnen. In weniger als einem Jahr war das Stadion fertiggestellt und wurde im August 1975 mit einem Länderkampf eingeweiht.

Bereits 1978 richtetet der AC Landshut das Team-Weltfinale auf seiner Speedwaybahn aus. Auch wenn manches internationale Prädikat wie das Best-Pairs-WM-Finale 1990 und der Speedway-Grand-Prix 1997 in Landshut Station machten, so stehen auch die besonderen Abschiedsrennen für verdiente Club-Ikonen wie Christoph Betzl im Jahr 1982 und Georg Hack im Jahr 1986 in der Vita. Zu Betzls Abschiedsrennen durfte sogar die damalige Politgröße Franz-Josef Strauß begrüßt werden.

In der deutschen Speedway-Bundesliga gehörte der AC Landshut stets zu den Größen, unter anderen Georg Hack, Karl Maier, Gerd Riss und Martin Smolinski führten den Club zu deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Nach der Jahrtausendwende wurde es im Ligabetrieb kurzzeitig etwas ruhiger, mit der Umstellung des Bundesligamodus auf Team gegen Team war der ACL wieder im Geschehen und die Devils wurden als Marke etabliert.

Im Stadion wurde 2012 eine Solaranlage errichtet, die den positiven Nebeneffekt mit sich bringt, dass die Pits und viele Zuschauerränge überdacht wurden. Zu dieser Zeit richtete der ACL auch wieder verstärkt internationale Prädikatsrennen aus, zum Teil mit Liveübertragungen.

So wuchs der Verein mit den Aufgaben bis hin zum Einstieg in die polnische Liga zur Saison 2021. Nach 19 Mannschaftstiteln in Deutschland, wodurch der ACL der unumstrittene Rekordmeister ist, gelang in der zweiten polnischen Liga auf Anhieb die Meisterschaft und die Devils stiegen zur Saison 2022 auf.

Da im vergangenen Jahr behördlich bedingt keine Meisterfeier stattfinden durfte, wird diese nun im Rahmen des Jubiläumsrennens nachgeholt und zum Auftakt des Festwochenendes dürfen sich die Fans am kommenden Freitag auf einen Teamvergleich zwischen den «Black Devils» und den «Red Devils» freuen. Im Gegensatz zu den Rennen der polnischen Liga können die Fans zu diesem Rennen auch wieder dichter an die Piloten heran und das Fahrerlager wird geöffnet sein. Zudem werden einige Helden vergangener Tage Showrunden auf der Landshuter Bahn drehen.

«Wir freuen uns auf das Speedwayfest mit unseren Fans. Allein schon das 100-jährige Bestehen ist ein würdiger Anlass zum Feiern. Dass wir das noch mit dem Titel vom letzten Jahr verbinden können, ist das Sahnehäubchen. Auch mit unserer Platzierung in der diesjährigen Saison, die uns immerhin den Einzug in die erste Runde der Play-Offs ermöglicht hat, können wir aus sportlicher Sicht zufrieden sein», so der 1. Vorsitzende Gerald Simbeck.

«Für die Fans ist das Rennen am Freitag eine schöne Gelegenheit, alle unsere Fahrer wieder einmal live zu erleben; durch das offene Fahrerlager haben wir Speedway zum Anfassen», ergänzte die 2. Vorsitzende Kerstin Rudolph. «Von unseren Altstars werden Georg Hack senior, Karl Maier, Peppi Rudolph und Robert Barth den Stahlschuh noch einmal anlegen.»

Die Fanzone und Tageskassen öffnen um 17.30 Uhr, Rennstart ist um 19.30 Uhr.

Die Aufstellung für das Jubiläumsrennen:

Red Devils: Martin Smolinski, Norick Blödorn, Erik Riss, Lukas Baumann, Erik Bachhuber, Sandro Wassermann, Mario Niedermeier

Black Devils: Dimitri Bergé, Kim Nilsson, Nick Skorja, Mads Hansen, Valentin Grobauer, Michael Härtel, Marius Hillebrand, Max Troidl

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