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Speedway-GP: Ältester Champion, Einfluss der Politik

Von Manuel Wüst
Am 20. Dezember blicken wir im SPEEDWEEK-Adventskalender in die jüngere Vergangenheit des Speedway-GP, in der Greg Hancock, Tai Woffinden und Bartosz Zmarzlik zusammen zehn WM-Titel gewannen.

Nach dem Titelgewinn von Tomasz Gollob 2010 ging der Grand Prix in eine neue Dekade. 2011 gelang Greg Hancock 14 Jahre nach seinem ersten Weltmeistertitel der zweite große Wurf. Der Kalifornier prägte das Jahrzehnt mit insgesamt drei WM-Titeln mit und war bei seinem vierten Triumph 2016 erstaunliche 46 Jahre alt war.

Parallel zu Hancocks starker Serie ging der Stern von Tai Woffinden auf, der nach einem ersten Gastspiel im Grand Prix zur Saison 2013 eine Wildcard erhielt und das in ihn gesetzte Vertrauen zu 100 Prozent erfüllte. Im Jahr von Martin Smolinskis GP-Sieg in Neuseeland wurde Woffinden erstmals Champion; und das, obwohl er sich gleich zweimal im Saisonverlauf das Schlüsselbein brach.

Zwischen den Titelgewinnen von Hancock und Woffinden konnten 2012 Chris Holder und 2017 Jason Doyle Weltmeister werden, ehe 2019 die Ära von Bartosz Zmarzlik begann. Der Pole prägt seit 2019 den Grand Prix und wurde in den letzten Jahren nur einmal vom Russen Artem Laguta bezwungen. Laguta lieferte sich 2021 über die gesamte Saison ein sehr spannendes Duell mit dem Polen und konnte dieses am Ende mit drei Punkten Vorsprung knapp für sich entscheiden.

Die Titelentscheidung 2021 war die letzte unter BSI/IMG, der damalige Promoter sowie der Weltverband FIM standen in den letzten beiden Jahren vor der Übernahme durch Discovery vor einer großen Herausforderung. In der Welt herrschte wegen Corona eine behördliche Regulierungswut, die zur Folge hatte, dass Großevents in zahlreichen Ländern nicht mehr durchführbar waren.

Im Jahr 2020 wurde der Saisonstart immer wieder verschoben und einzelne Veranstaltungen gestrichen. Letzten Endes wurde der Weltmeistertitel in vier Events mit je zwei Rennen vergeben und nur in Polen (Breslau, Landsberg, Thorn) und der tschechischen Hauptstadt Prag gefahren.

2021 war die Situation ähnlich: Die Grands Prix in Cardiff und Teterow wurden abgesagt, in Prag, Breslau, Lublin und Thorn wurden Doppelevents ausgetragen. Hinzu kamen die Rennen in Malilla, Vojens und der einzige GP der Geschichte in Russland in Togliatti. Das Besondere an dieser Saison war, dass zehn von elf Grands Prix von Bartosz Zmarzlik und dem späteren Weltmeister Artem Laguta gewonnen wurden, das Duo fuhr auf einem anderen Level.

Auch die Saisons 2022 und 2023 litten unter politischer Einflussnahme. Durch den russischen Krieg gegen die Ukraine wurden mit Artem Laguta und Emil Sayfutdinov die damalige Nummer 1 und 3 der Welt vom Grand Prix ausgeschlossen. Zmarzlik gewann zweimal den Titel und war dieses Jahr dermaßen dominant, dass er es sogar verschmerzen konnte, vom Grand Prix in Vojens ausgeschlossen zu werden.

Die Weltmeister seit 2011 im Überblick:

2011 – Greg Hancock (USA)
2012 – Chris Holder (AUS)
2013 – Tai Woffinden (GB)
2014 – Greg Hancock (USA)
2015 – Tai Woffinden (GB)
2016 – Greg Hancock (USA
2017 – Jason Doyle (AUS)
2018 – Tai Woffinden (GB)
2019 – Bartosz Zmarzlik (PL)
2020 – Bartosz Zmarzlik (PL)
2021 – Artem Laguta (RUS)
2022 – Bartosz Zmarzlik (PL)
2023 – Bartosz Zmarzlik (PL)

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