Porsche ordnet Nachwuchsförderung neu
Die Talente: Sabdtler, Breen, Stuck, Lester, Schlegelmilch
«Porsche Motorsport Talent» – fünf Nachwuchspiloten aus vier Nationen dürfen in der Saison 2010 mit Recht stolz auf dieses Prädikat sein. In einer Talentsichtung in Vallelunga (Italien) wählte Porsche Motorsport aus zwölf Kandidaten die fünf hoffnungsvollsten Talente aus. Niall Breen (23, Irland), Jono Lester (20, Neuseeland), Tim Sandtler (22, Bochum), Harald Schlegelmilch (22, Lettland) und Ferdinand Stuck (18, München) winkt bei einem Start im internationalen Porsche-Mobil1-Supercup oder im Carrera Cup Deutschland ein Förderbetrag im Gegenwert von insgesamt bis zu 180.000 Euro. Porsche schlägt damit ein weiteres Kapitel seiner langjährigen und äußerst erfolgreichen Nachwuchsförderung im Motorsport auf.
Zwei Tage lang durften die zwölf Piloten aus sechs Nationen mit drei jeweils 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup testen. Jedem Fahrer stand dabei die gleiche Anzahl von neuen Reifen zur Verfügung. Zusammen mit den Porsche-Ingenieuren erarbeiteten die Piloten eine Fahrzeugabstimmung. Wertvolle Tipps und Ratschläge anhand einer computergestützten Datenanalyse erhielten die Teilnehmer von den Referenzfahrern Jeroen Bleekemolen und Jan Seyffarth. Bleekemolen gewann in den Jahren 2008 und 2009 den Porsche-Mobil1-Supercup, der ehemalige Porsche-Junior Seyffarth wurde 2009 im Carrera Cup Deutschland Dritter. Ebenfalls bewertet wurden Persönlichkeit, Teamfähigkeit und Kommunikationsverhalten der Nachwuchsrennfahrer.
Die fünf ausgewählten Talente stammen aus unterschiedlichen Motorsportkategorien. Niall Breen ist zweifacher Meister der Formel BMW Großbritannien und ging zuletzt 2008 in der Formel 3-Euroserie an den Start. Jono Lester gewann bereits im Alter von 17 Jahren einen Lauf zur Porsche GT3 Cup Challenge Neuseeland und belegte in der zurückliegenden Saison Platz vier im Gesamtklassement. Tim Sandtler saß schon mit zehn Jahren im Kart und fuhr zuletzt einzelne Rennen in diversen Formel 3-Meisterschaften. Harald Schlegelmilch sicherte sich 2006 die Titel in der Formel 3 Trophy Deutschland und der Formel 3-Meisterschaft Österreich. 2009 bestritt er Rennen im Deutschen Formel 3 Cup, dem International Formula Masters und der amerikanischen Formula Atlantic. Ferdinand Stuck, der jüngste Sohn von Rennlegende Hans-Joachim Stuck, debütierte 2003 im Kartsport und ging in den Jahren 2008 und 2009 im ADAC Formel Masters an den Start.
«Wir sind sehr zufrieden mit dieser Talentsichtung», zieht der Leiter Porsche Markenpokale, Jens Walther, Bilanz. «Alle Fahrer waren sehr diszipliniert. Wir hatten weder einen Unfall, noch einen technischen Defekt an den drei nagelneuen Fahrzeugen. Wir haben die einzelnen Kandidaten sehr genau gegeneinander abgewogen. Die fünf von uns ausgewählten Fahrer dürfen sich zu Recht «Porsche Motorsport Talent» nennen. Insgesamt waren wir von dem Niveau aller Teilnehmer überrascht und hoffen, möglichst viele von Ihnen in den Porsche Markenpokalen zu sehen.»
Niall Breen (23, Irland): «Obwohl ich jetzt länger nicht mehr im Rennauto gesessen und bislang lediglich Formel-Autos gefahren bin, kam ich auf Anhieb super mit dem Porsche 911 GT3 Cup zurecht. Ich konnte meinen Fahrstil aus der Formel 3 problemlos auf das GT-Fahrzeug übertragen und mich von Session zu Session steigern.»
Jono Lester (20, Neuseeland): «Ich freue mich sehr, dass Porsche mich als eines von fünf Talenten ausgewählt hat. Ich möchte die Förderung gerne im Supercup einsetzen. Das neue Cup-Fahrzeug passt sehr gut zu meinem Fahrstil. Das Schwierigste wird sicherlich, die Strecken zu lernen, denn ich kenne kaum eine Rennpiste außerhalb von Neuseeland. Mein großer Traum ist es, irgendwann einmal Porsche-Werksfahrer zu werden.»
Tim Sandtler (22, Bochum): «Ich bin sehr stolz darauf, dass Porsche mich nach dieser sehr intensiven und fairen Sichtung als Talent ausgewählt hat. Ich möchte sehr gerne im Carrera Cup an den Start gehen. Die hohe Leistungsdichte und die Chancengleichheit dort reizen mich.»
Harald Schlegelmilch (22, Lettland): «Ich bin hier zum ersten Mal überhaupt ein Rennauto mit Dach gefahren. Ich bin absolut überrascht, wie gut ich auf Anhieb mit dem Porsche 911 GT3 Cup zurechtkam. Das Auto ist viel schneller und präziser als ich es erwartet hatte – ein richtig tolles Rennauto. Nach fünf Runden habe ich mich bereits wohl gefühlt und konnte ans Limit gehen. Die Sichtung fand ich hervorragend. Toll, dass ein Hersteller in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten etwas für junge Fahrer tut.»
Ferdinand Stuck (18, München): «Ich war sehr überrascht, wie viel Zeit man uns bei dieser Sichtung auf der Strecke gegeben hat. Die Datenauswertung mit den Cup-Profis Jeroen Bleekemolen und Jan Seyffarth war unbezahlbar. Ich habe viel von beiden gelernt. Ich freue mich sehr auf meine Saison im Carrera Cup. Die Organisation dieser Meisterschaft durch Porsche ist sehr professionell. Ich kann meinen Sponsoren dort jede Menge bieten.»
Quelle: Porsche AG