Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Nach CAS-Entscheid: Ungläubiger Randy Krummenacher

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher: «Das akzeptiere ich nicht»

Randy Krummenacher: «Das akzeptiere ich nicht»

Die Entscheidung des Court of Arbitration for Sport (CAS), Lucas Mahias den Sieg im Supersport-Rennen in Portimao zurückzugeben, sorgt im Fahrerlager von Doha für Diskussionen und Unverständnis.

Weltmeister Lucas Mahias erlebte beim Rennen in Portimao ein Wechselbad der Gefühle. Erst fiel der Franzose mit plattem Hinterreifen in Führung liegend aus, dann wurde das Rennen abgebrochen und nach Runde 16 gewertet. Zu diesem Zeitpunkt führte Mahias das Rennen an und wurde deswegen zum Sieger erklärt.

Einige Minuten später korrigierte die Rennleitung das Ergebnis und nahm ihn aus dem Rennen. Die Begründung dafür: Er hatte seine herumeiernde Yamaha R6 zwar innerhalb der vorgeschriebenen fünf Minuten zurück an die Box gebracht, inklusive zweier Stürze, dabei aber die Einfahrt zur Boxengassen abgekürzt. Nur deshalb konnte er die fünf Minuten um zwei Sekunden unterbieten.

Um in die Wertung zu kommen, muss er beides erfüllen: Auf korrektem Weg an die Box zurückkehren und das innerhalb von fünf Minuten.

Yamaha legte gegen die Entscheidung der Rennleitung Protest ein, dieser wurde aber abgelehnt. Yamaha ging in die nächste Instanz und protestierte beim Court of Arbitration for Sport (CAS). Dieser befand, dass die Strafe gegen Mahias unverhältnismäßig hoch sei, sprach ihm die aberkannten 25 WM-Punkte wieder zu und brummte ihm dafür eine Geldstrafe auf – dem Vernehmen nach 1000 Euro.

Auf eine Urteilsbegründung verzichtet der Motorrad-Weltverband FIM in seiner offiziellen Mitteilung.

Jetzt fragt sich jeder im SBK-Paddock, wie es sein kann, dass eine neutrale Stelle wie der CAS über eine regelkonforme Entscheidung der Rennleitung urteilen und diese ändern kann, nur weil der dortige Schiedsmann der Ansicht ist, die Strafe sei unverhältnismäßig.

Die Entscheidung verändert die Voraussetzungen vor dem letzten WM-Lauf in Katar dramatisch.

Bislang konnte Jules Cluzel (NRT Yamaha) nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden, weil er sechs Punkte Rückstand auf Sandro Cortese hatte. Durch den Sieg von Mahias rückte Cortese im Portimao-Rennergebnis einen Platz nach hinten, ist jetzt Sechster und hat damit nur noch fünf Punkte Vorsprung auf Cluzel. Gewinnt der Franzose aus dem Losail International Circuit am Samstag (Rennstart 16.30 Uhr MESZ, live auf der Website von ServusTV) und Cortese wird Zweiter, ist Cluzel Weltmeister.

Randy Krummenacher kam als WM-Dritter und mit 15 Punkten Vorsprung auf Mahias nach Katar. Durch das geänderte Ergebnis und die zusätzlichen 25 Punkte für den Franzosen, liegt Krummi jetzt auf einmal zwölf Punkte hinter ihm und ist nur noch Gesamtvierter. Als Vierter in Portimao hätte der Schweizer 13 Punkte bekommen, als Fünfter sind es nur noch elf.

«In dem Urteil steht nur drin, dass er die Punkte bekommt, aber nicht wieso», sagte Krummenacher zu SPEEDWEEK.com. «Das macht mich verdammt sauer, da steht nur, dass sie sich geeinigt haben. Ich habe kein Problem damit zu verlieren. Ich habe aber ein Problem damit zu verlieren, wenn er die Regeln nicht einhält. Das akzeptiere ich nicht. Und er hat sie nicht eingehalten, er hat die Strecke abgekürzt. So wie er in die Boxengasse fuhr, war das direkter, Punkt. Die Zeit hat er anscheinend um zwei Sekunden eingehalten, aber die hätte er ohne die Abkürzung verloren. Der CAS soll das Reglement lesen, da steht, dass man die Strecke nicht abkürzen darf. Dort war die Strecke zu, da standen Pylonen. Ich hätte ihm die Punkte damals schon gegönnt, wenn er die Regeln eingehalten hätte. Aber wenn ich die Regeln nicht einhalte, werde ich auch bestraft.»

Bei der FIM ist zu hören, dass die damaligen Mitglieder der Rennleitung nach wie vor zu ihrem ursprünglichen Urteil stehen. Weshalb die Strafe von Mahias von einer Disqualifikation in eine Geldbuße umgewandelt wurde, teilte der CAS auch ihnen nicht mit.

Krummi will auf seine Art antworten: «Das Rennen ist noch nicht gelaufen, 12 Punkte Rückstand kann man aufholen.»

Die beiden freien Trainings am Freitag beendete der Zürcher Oberländer hinter Mahias und Cortese auf Rang 3.

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