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Wende: Domi Aegerter erhält Freigabe – und Strafe?
Dass Weltmeister Dominique Aegerter (Ten Kate Yamaha) nach dem Massensturz in der ersten Kurve des Supersports-Rennen am Samstag in Most im Kiesbett liegen blieb, hat unerwartete Folgen.
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Can Öncü rempelte mit einem rücksichtslosen Manöver am Eingang der ersten Kurve Raffaele De Rosa an, worauf der Italiener stürzte und Federico Caricasulo, Andy Verdoia, Öncüs Puccetti-Teamkollege Yari Montella sowie Dominique Aegerter mitriss. Öncü bekam für dieses Vergehen eine Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse aufgebrummt und wurde im Rennen 21., für die anderen fünf war es beendet.
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Aegerter stand im Kiesbett sofort wieder auf, legte sich dann aber wieder hin – darauf spekulierend, dass die Rennleitung das Rennen abbricht, was aber nicht geschah. Das medizinische Personal sah sich daraufhin veranlasst, den Weltmeister zur Untersuchung ins Medical-Center zu bringen. Dort wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert, am Samstag um 16.37 Uhr wurde Aegerter für das restliche Wochenende offiziell für nicht fit erklärt. Seither bemühte sich das Team Ten Kate Yamaha darum, diese ärztliche Einschätzung korrigieren zu lassen. Denn letztlich war es eine Schwalbe, wie man im Fußball sagen würde. Aegerter blieb nicht liegen, weil er schwer verletzt war, sondern weil er auf den Rennabbruch hoffte. Das war eine Unsportlichkeit, die wir so von ihm nicht kennen – und eine Dummheit. "Er war von den Emotionen übermannt, wütend und enttäuscht, dass es mit seinem zehnten Sieg in Folge nichts wurde, womit er der alleinige Rekordhalter gewesen wäre", nahm ihn sein Teammanager Kervin Bos teilweise in Schutz. Seit Sonntagmorgen 8 Uhr hatten Aegerter und Bos mehrere Termine bei den Rennärzten und der Race-Direction und legten MRT-Aufnahmen vor, die Samstagabend im Krankenhaus von Most gemacht wurden: Sie belegen, dass er keine Gehirnerschütterung hat. Beim Sturz bekam er auch keinen Schlag auf den Helm, dieser hat nicht einmal Kratzer. Aegerter verpasste das Warm-up um 9.25 Uhr, wurde aber gegen 10 Uhr für fit erklärt und darf aus medizinischer Sicht das zweite Rennen um 12.30 Uhr fahren.
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Durch die neuen Erkenntnisse der Ärzte wurde die medizinische Einschätzung zu einer sportlichen Untersuchung. Das FIM WorldSBK Stewards Panel berät derzeit darüber, ob, und falls ja wie, Aegerter für die Unsportlichkeit bestraft wird. Durch sein ruiniertes erstes Rennen ist er bereits gestraft, zumal sein härtester WM-Widersacher Lorenzo Baldassarri (Evan Bros Yamaha) gewann und den Rückstand in der Gesamtwertung von 64 auf 39 Punkte reduzieren konnte.
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