MotoGP: KTM-Motorenchef geht zu Honda

Wie geht’s weiter? Öttl über seine WM-Zukunft

Von Sebastian Fränzschky
Philipp Öttl sprach mit SPEEDWEEK.com offen über seine Zukunft: An einem Wechsel in die IDM Superbike zeigt der Deutsche kein Interesse. Für die Saison 2026 hat der Ducati-Pilot andere Hoffnungen und Ziele.

Nach einem schwierigen Saisonstart mit verletzungsbedingten Rückschlägen kommt Philipp Öttl in der Supersport-WM 2025 zunehmend in Fahrt. Der deutsche Ducati-Pilot konnte zuletzt mit einem Podiumsplatz im tschechischen Most sowie einem starken vierten Rang in Misano überzeugen – Ergebnisse, die Hoffnung für die zweite Saisonhälfte machen.

«Ich gehe es von Rennen zu Rennen an. Es werden noch ein paar Podestplätze dazukommen. Das wird noch passieren! Es ist wichtig für nächstes Jahr», so Öttl selbstbewusst. Auch wenn der Start in die Saison alles andere als ideal verlief, zeigt die Formkurve nach oben: «Die Ergebnisse der zurückliegenden Wochen gehen schon einmal in die richtige Richtung. Das merkt auch das Team. So müssen wir weitermachen.»

Kein Plan für 2026 – Podeste als Eintrittskarte für die Zukunft

Mit Blick auf 2026 bleibt die Zukunft des 29-Jährigen vorerst offen. Konkrete Gespräche gibt es aktuell noch keine. «Man muss realistisch sein», meinte Ött beim Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es wird unterschätzt, wie schwierig es ist, nach drei Jahren in der Superbike-WM in die Supersport-WM zurückzukehren. Bei Rinaldi sah man, dass es auch nicht so gut funktionieren kann.»

Dazu kommt die noch ungeklärte Situation bei Ducati, denn mit der neuen Panigale V2 steht theoretisch ein neues Motorrad bereit. Doch im Vergleich zur aktuell eingesetzten Version verfügt das Motorrad in der Serie über einen deutlich weniger aggressiven Ansatz. Auf dem Papier hat das neue Modell deutlich weniger Leistung, was mit Blick auf die Balance-Regel vermutlich kein Nachteil sein wird, da die Spitzenleistung beim aktuellen Modell ohnehin heruntergeregelt wird.

«Ich kenne Ducatis Pläne nicht. Sie halten sich noch etwas bedeckt, was das neue Motorrad betrifft», so Öttl. Auch im Fahrermarkt der Supersport-WM bewegt sich aktuell noch wenig: «In der Supersport-WM dauert es länger, bis Gespräche stattfinden. In der Superbike-WM und in der MotoGP sind die guten Plätze schon so gut wie vergeben.»

Rückkehr in die Superbike-WM? Nur mit Titel

Eine Rückkehr in die Superbike-WM hält Öttl momentan für unrealistisch – zumindest ohne Titel in der Supersport-WM.

«Um in die Superbike-WM zurückzukehren, müsste ich Supersport-Weltmeister werden. Ich war bereits in der Superbike-WM. Ohne den Titel in der Supersport-WM führt kein Weg zurück zu den Superbikes. Das ist die Realität.»

IDM Superbike? Kein Thema

Ein Wechsel in die IDM Superbike steht für Öttl nicht zur Debatte – trotz der hohen Leistungsdichte in der deutschen Meisterschaft. «Ich habe da keinen Bock drauf. Das verstehen einige sicher nicht. Meine Interessen liegen woanders. Ich würde lieber Testfahrer sein oder in der Langstrecke fahren. Das sind Sachen, die mich interessieren. Ich bin für verschiedene Motorräder geeignet. Ich kann mir auch vorstellen, Reifentests zu machen. Es gibt viele interessante Dinge, die ich in der Zukunft machen könnte», kommentiert Öttl.

Auch alternative Serien wie MotoAmerica oder British Superbike wären für ihn reizvoller als die Rückkehr in die IDM. «In der Deutschen Meisterschaft bin ich vor 14 Jahren das letzte Mal gefahren. Seitdem fahre ich in der WM.»

Leidenschaft für die WM bleibt

Dass er mit der WM noch lange nicht abgeschlossen hat, zeigt seine Entschlossenheit: «Von 2015 bis 2025 habe ich in Weltmeisterschaften Podestplätze sichergestellt. Das ist schon nicht schlecht. Eine WM ist für mich interessant. Ich will mir beweisen, dass ich das kann, auch wenn es nicht an jedem Wochenende möglich ist. Es ist etwas anderes, wenn man in einer WM auf dem Podium steht. Es ist ein anderes Gefühl», beschreibt Öttl.

Dabei betont Öttl, dass seine Aussagen nicht abwertend gemeint sind: «Tulovic und Alt oder Mikhalchik und Reiterberger – das sind Topfahrer. Die haben viel mehr Titel geholt als ich. Doch Podestplätze in der WM finde ich auch ganz lässig. Es ist etwas anderes. In der IDM muss man erstmal schauen, ob es für die Top 3 reicht. Das Feld ist sehr stark besetzt.»

Für die zweite Saisonhälfte gilt daher ein klares Ziel: weitere Podestplätze. Was danach kommt, bleibt offen – doch dass Philipp Öttl sportlich noch einiges vorhat, daran lässt er keinen Zweifel.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

F1 The Movie mit Brad Pitt: Sieger oder Verlierer?

Von Mathias Brunner
​F1 The Movie hat Weltpremiere gehabt in New York, ab 27. Juni ist der Film in den Kinos zu sehen, auch im IMAX-Format. Wir sagen, was an «Top Gun» auf vier Rädern funktioniert – und was leider nicht.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 03.07., 11:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 03.07., 11:50, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Do. 03.07., 12:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 03.07., 13:35, Motorvision TV
    Made in ...
  • Do. 03.07., 15:20, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Do. 03.07., 17:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Do. 03.07., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 03.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 03.07., 20:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 03.07., 20:15, ServusTV
    TM Wissen Spezial
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C0307054511 | 11