Überraschung: Österreichisches Team plant WM-Einstieg
Für die voraussichtlich 32 Plätze der Supersport-WM 2026 liegen bei Promoter Dorna 40 Bewerbungen vor, unter ihnen jene des IDM-Teams Yamalube Motorsport Kofler.
Klaus Kofler, Vater von Maximilian und Andreas, war mit seiner Frau zu Besuch beim SBK-Finale in Jerez und führte intensive Gespräche mit Dorna-Verantwortlichen sowie den Yamaha-Rennchefs.
Die Koflers haben seit 2024 ihr eigenes Team, «geplant war es schon länger», verriet Klaus beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Durch die Vergangenheit von Andreas auf der Yamaha in der Deutschen Meisterschaft ist Yamaha an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich das Team für Yamaha Deutschland machen möchte. Daraus entstand eine zweijährige Kooperation mit Yamaha Deutschland, wir setzten zwei Supersport-Motorräder und ein Superbike ein.»
Klaus Kofler hat seine Rennfahrergene an die Söhne weitervererbt, der heute 25-jährige Max fuhr nach der Moto3- auch in der Supersport-WM, in diesem so wie im Vorjahr pilotierte er die R1 im Familienteam. Der vier Jahre jüngere Andreas gewann 2024 und 2025 die Deutsche Supersport-Meisterschaft.
«Andreas war vorwiegend in Deutschland unterwegs und ich glaube, dass ich es besser kann als gewisse andere Teams», schilderte der Vater. «Hinzu kam, dass sich die Situation so ergab, dass ich richtig gute Leute gefunden habe, die mir schon immer gesagt haben, dass wir irgendwann etwas zusammen machen. Wir haben uns zusammengeschlossen und gesagt, dass wir für Andreas ein IDM-Team machen. Das wurde dann durch Yamaha Deutschland ein bisschen größer. Das war in der ersten Saison sehr herausfordernd, aber wir haben in der Supersport-Klasse auf Anhieb den Titel eingefahren und waren bei den Superbikes die beste Yamaha.»
Für 2026 soll mit Andreas Kofler der Schritt in die Weltmeisterschaft erfolgen. «Wir sind überzeugt, dass wir als Team auch dort bestehen können», hielt Klaus fest. «Wir haben das Niveau, das haben wir die vergangenen zwei Jahre bewiesen. Ausschlaggebend ist aber auch, dass wir den Andreas nicht aus den Händen geben wollen, sondern ihn selbst formen. Er ist aus unserer Sicht noch kein ganz fertiger Rennfahrer. Für die Deutsche Meisterschaft ist er auf einem sehr guten Niveau, jetzt soll es in die Weltmeisterschaft gehen. Um in diesem Haifischbecken zu bestehen, wollen wir ihn ein oder zwei Jahre formen, dass er ein ausgereifter Rennfahrer wird. Dann können wir schauen, was die Zukunft bringt.»
«Für die Supersport-WM gibt es eine lange Warteliste», erklärte der Teamchef. «Wir haben unsere Nennung abgegeben, dass wir als Team mit Andreas teilnehmen wollen. Von Yamaha haben wir einen Push nach vorne, Andrea Dosoli von Yamaha unterstützt uns und will uns dort sehen. Das hat auch markttechnische Hintergründe, Deutschland und Österreich sind ein großer Markt. Yamaha sieht das Potenzial, dass wir in der Supersport-WM sind und das Unsrige dazu beitragen. Von der Dorna bekam ich klar signalisiert, dass unser Reisepass ein positives Werkzeug ist, weil sie in der Weltmeisterschaft Nationalitätenvielfalt haben möchten – im Fahrerlager wie auf dem Grid. Yamaha unterstützt uns, wo es geht.»
Während in der Weltmeisterschaft 2025 zum ersten Mal die neue Yamaha R9 zum Einsatz kam und der japanische Hersteller mit Stefano Manzi und Can Öncü die beiden ersten Plätze in der Gesamtwertung belegte, war Kofler in der IDM noch mit dem Auslaufmodell R6 unterwegs.
«Die Yamaha in der WM ist sicher eines der stärkeren Motorräder», hob Klaus Kofler hervor. «Man muss aber auch sehen, wie die Reglementierung wird. Es könnte ja sein, dass die Balance of Performance zum Tragen kommt und Yamaha vielleicht noch mal etwas eingeschränkt wird – oder auch nicht. Unser Ziel bei einer WM-Teilnahme wäre, dass wir unter den besten Yamaha sind. Du musst immer schauen, dass du bei deiner Marke bei den Vorderen dabei bist. Andreas sehe ich in den Punkterängen, auf jeden Fall.»










