Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fast geschafft: Marvin Fritz im Superbike-Paddock

Von Ivo Schützbach
Der Deutsche Meister Marvin Fritz

Der Deutsche Meister Marvin Fritz

IDM-Superbike-Meister Marvin Fritz will 2017 in der SuperStock-1000-EM antreten. Von Yamaha erhält der 23-jährige Mosbacher großzügige Unterstützung und will in die Top-5 fahren.

Die IDM Superbike gewann Marvin Fritz in diesem Jahr in überragender Manier: Acht Siege und 13 Podestplätze in 15 Rennen!

2017 will der 23-Jährige die nächste Herausforderung annehmen. Sein Vorhaben: In der SuperStock-1000-EM starten, dieses Jahr noch FIM Superstock-1000-Cup genannt.

Fritz wird seinem Team Bayer Yamaha, Jakob Bayer betreibt einen Motorradladen in Niederrieden bei Memmingen, treu bleiben, Hauptsponsor Langenscheidt Motorradtechnik hat bereits zugesagt. Unterstützt wird die SuperStock-1000-Idee auch von Yamaha Deutschland. «Wenn Marvin Fritz dahin will», bestätigte Geschäftsführer Jörg Breitenfeld, «werden wir ihn auf diesem Weg unterstützen.»

Eine Saison in der IDM Superbike mit siegfähigem Material kostet ungefähr 300.000 Euro, in einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich ein Jahr in der SuperStock-1000-EM, die bei den europäischen Rennen im Rahmen der Superbike-WM dabei ist. «Kommende Woche haben wir noch drei Termine mit bestehenden Sponsoren, die eventuell größer einsteigen», erzählte Fritz SPEEDWEEK.com. «Danach kann ich 100-prozentig sagen, ob es fix ist.»

Das richtige Alter für den Sprung

Wie leistungsfähig die Topfahrer aus der IDM Superbike sind, beweisen die ehemaligen Meister Javier Fores und Markus Reiterberger in der Superbike-Weltmeisterschaft: Beide sind dieses Jahr schon in die Top-5 gefahren. «Mit 23 bin ich in einem Alter, in dem ich den Schritt in Richtung MotoGP oder Superbike-WM machen kann», weiß Fritz. «Vielleicht gelingt mir noch eine gute Karriere. Wenn ich noch ein Jahr in der IDM bleibe, würde ich mich dort festfahren. Supersport- oder Moto2-WM sind immer ein Thema, momentan möchte ich aber auf dem Superbike bleiben. Ich habe mich auf die Yamaha R1 gut eingeschossen, sie liegt mir unglaublich. Ich sehe das als Vorteil für nächstes Jahr.»

Marvin Fritz kennt bis auf Donington Park alle Strecken im Kalender, auch mit vielen Gegnern aus der SuperStock-1000-EM konnte er sich bereits messen. «Die Top-5 sind mein Ziel, dafür habe ich das Potenzial und auch das Material», ist der Deutsche Meister überzeugt.

Dass seine Landsleute Marc Moser (Gesamt-27.), Julian Puffe (31.) und Toni Finsterbusch (35.) dieses Jahr untergehen, bereitet Fritz keine Sorgen: «Ich bin mit Marc gut befreundet, er sagt mir, dass er mit den Reifen überhaupt nicht zurechtkommt. Ich habe die Reifen schon getestet, ich merke da keinen großen Unterschied. Gegen Canepa und Mahias bin ich schon gefahren, klar wird das mit so vielen guten Fahrern eine Herausforderung. Mercado fuhr auch schon Superbike-WM. Ich sehe mich aber in den Top-5 oder Top-7. In der Langstrecken-WM habe ich schon einige getroffen. In Oschersleben bin ich die schnellste Rundenzeit von allen gefahren, Canepa habe ich im ersten Stint 14 sec aufgebrummt. Er fuhr in Donington auf Platz 3 und mit der Werks-Ducati in der Superbike-WM in die Top-8. Ich war in Oschersleben 1 sec schneller als Mahias, in Portimao war ich schneller als beide. So schlecht kann das IDM-Niveau nicht sein.»

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