Superbike-WM: Toprak wie Marc Marquez?

Die Superstock-1000-EM stirbt: Galgenfrist für 2018

Kolumne von Ivo Schützbach
Das technische Reglement der Superbike-WM wird immer seriennäher, damit wird die Superstock-1000-Klasse überflüssig. Promoter Dorna denkt über eine andere Klasse fürs Rahmenprogramm nach.

Bis inklusive 2015 gab es neben der Supersport-WM die Superstock-600-EM: Zwei 600er-Klassen, die sich nur durch den erlaubten Tuningrad unterschieden. Als es kaum noch Unterschiede gab, wurde die Stock-Klasse beerdigt.

Gleich verhält es sich heute zwischen Superbike-WM und Superstock-1000-EM. Mit jedem Jahr, in dem das technische Reglement der Superbikes seriennäher wird, kommt die Superstock-Klasse ihrem Ende näher.

Seit 2017 gibt es in SBK die drei WM-Kategorien Superbike, Supersport 600 und Supersport 300. Sie gründen auf dem gleichen Drei-Klassen-Prinzip, wie es im Grand-Prix-Sport erfolgreich mit MotoGP und dem Unterbau Moto2 und Moto3 vorgemacht wurde.

Supersport 300 wird zukünftig mit den besten Fahrern aus nationalen Meisterschaften gefüttert, die teilnehmenden Länder erhalten Kontingente für die WM. Wenn zum Beispiel ein junger Fahrer in Brasilien Meister wird, dann weiß er genau, welche Unterstützung er für die Weltmeisterschaft erhält. So will WM-Vermarkter Dorna für ein möglichst internationales Fahrerfeld sorgen und damit für mehr Märkte, Sponsoren, TV-Stationen und Fans interessant werden.

Innerhalb der WM werden sich die stärksten Piloten bis in die Königsklasse Superbike hocharbeiten, Quereinsteiger werden es zukünftig noch schwerer haben.

Die Superstock-1000-Klasse als Nachwuchspool wird bei diesem System überflüssig. Sie wird auch zunehmend die Unterstützung der Hersteller verlieren, wenn diese die Schlagkraft ihrer Serienmaschine in der viel medienträchtigeren Superbike-WM darstellen können.

Bislang war immer das Argument pro Superstock, dass dort mit wirklichen Serienmaschinen gefahren wird. Doch für den Laien gibt es optisch keinen Unterschied zu den Superbikes und die Rundenzeiten unterscheiden sich nur um wenige Sekunden. Außerdem gibt es in der Superbike-WM mit Kostendeckeln für Bremsen, Federelemente, Elektronik und zukünftig auch die Schwinge kaum noch Veränderungspotenzial. Die Verkleidung darf auch nur minimal modifiziert werden. Einheitsreifen von Pirelli gibt es seit 2004, für 2019 kommt zusätzlich die Einheitselektronik von Magneti Marelli.

«Nächstes Jahr wird es die Superstock-1000-EM weiterhin geben», sagte Executive Director WSBK, Daniel Carrera, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Abhängig davon, die das zukünftige technische Reglement für die Superbike-WM aussieht, werden wir sehen, ob wir weitermachen oder eine andere vierte Klasse dazu nehmen. Ich gehe davon aus, dass wir neben den drei WM-Klassen mit einer vierten Kategorie weitermachen. Wie diese aussieht, werden wir sehen.»

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