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SMR Superstock 1000: Saiger holt sich den Titel!

Von Andreas Gemeinhardt
Horst Saiger

Horst Saiger

Mit einem Doppelsieg in Brünn machte Horst Saiger alles klar und verteidigte seinen Swiss-Moto-Racing-Meistertitel in der Kategorie Superstock 1000.

Beim SMR-Saisonfinale auf dem Grand-Prix-Kurs in Brünn erwischte Horst Saiger den besten Start im ersten Lauf. Dahinter lauerten Lorenz Sennhauser, der dänische Gaststarter Alex Schacht, Thomas Flückiger, Marc Wildisen und Chris Burri. Bereits nach einer Runde preschte Flückiger auf den zweiten Rang vor, Sennhauser fiel hinter Schacht, Wildisen und Burri zurück. In der sechsten Runde preschte Wildisen an Flückiger vorbei, zwei Runden vor Schluss schnappte er sich Schacht und klemmte sich ans Hinterrad von Saiger. Flückiger, Burri und Sennhauser waren bereits bei Rennmitte etwas zurückgefallen. Doch Saiger wehrte alle Attacken Wildisens in der letzten Runde ab und rauschte mit 0,4 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie.

«In der letzten Runde hat Wildisen zweimal auf der Bremse angegriffen», berichtete Saiger. «Aber ich konterte. Einmal wurde es wegen eines überrundeten Fahrers für Wildisen ziemlich knapp. Aber der Kampf war fair. So, wie es immer sein sollte.» Der besiegte Wildisen meinte dazu: «Mein Start war nicht gut, ich brauchte ein paar Runden, um nach vorne zu kommen. Mein Rhythmus war gut, ich habe die schnellste Rennrunde gefahren. Vielleicht war ich sogar etwas schneller als Horst, aber ich habe am Anfang zu viel Zeit eingebüsst und der überrundete Fahrer war zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber P2 ist so betrachtet ganz okay. Ich habe ja noch eine Chance im zweiten Rennen.» Weniger Freude hatte Flückiger, der nach einem starken Rennen wegen eines fehlenden Vorderradschutzblechs nachträglich disqualifiziert wurde.

Chris Burri erbte so den dritten Rennrang, er verlor zehn Sekunden auf Saiger und Wildisen, distanzierte aber seinen Teamkollegen Sennhauser. «Ich verlor am Anfang zu viel Zeit hinter Lorenz. Als ich vorbei kam, war der Windschatten zu Saiger, Flückiger und Wildisen bereits abgerissen.» Sennhauser eklärte: «Ich war nach meinem Trainingssturz noch nicht ganz beieinander. Aber mein Start war wie schon oft top, beinahe hätte ich Horst noch vor der ersten Kurve gepackt.» Hinter Saiger, Wildisen, Burri und Sennhauser kam Cédric Goillard als fünftbester Schweizer ins Ziel. «Aber nur knapp», grinste Goillard. «Mir ging in der letzten Runde das Benzin aus. Ich bin praktisch mit dem letzten Tropfen über die Ziellinie geholpert. Brünn gefällt mir sehr gut, ich bin das erste Mal hier, der flüssige Kurs macht mir enorm viel Spass.»

Die Geschichte des zweiten Laufes ist rasch erzählt. Saiger hatte den besten Start, brannte einige niedrige 2:04er-Zeiten in den Brünner Asphalt und lag nach sechs Runden bereits sieben Sekunden vor Wildisen und dem Rest der Meute. «Danach war es gar nicht so einfach, die Konzentration zu bewahren», erzählte der alte und neue Meister. «Ich begann an den Titel und andere Dinge zu denken, statt mich auf das Fahren zu konzentrieren. Wenn du unter Druck stehst, hast du keine Sorgen mit der Konzentration. Aber echte Probleme hatte ich nicht. Jedenfalls nicht bis zur letzten Runde. Denn da wäre beinahe die ganz grosse Katastrophe eingetreten, als ein zu überrundender Fahrer einen wilden Schlenker machte. Ich hatte innerlich bereits auf Notprogramm umgeschaltet, aber irgendwie kam ich noch vorbei.»

Wildisen suchte nicht lange nach Ausreden und war einer der ersten Gratulanten. «Ich konnte Horst nicht folgen, er war einfach zu schnell. Zudem hatte ich fast das ganze Rennen über Burri im Heck und musste mich nach hinten absichern. Ich hatte klar verwachst, bei den gestiegenen Temperaturen hätten wir noch einen weicheren Dunlop-Reifen verwenden sollen. Aber nachher ist man immer schlauer.»

Burri freute sich über den zweiten Podestplatz des Wochenendes. «Das war ein schöner Saisonabschluss. Ich konnte Wildisens Speed fast das ganze Rennen halten, das ist sehr positiv. Aber zum Überholen hätte es nicht gereicht.» Teamkollege Sennhauser hatte nicht den Hauch einer Chance und kam mit mehr als einer halben Minute Rückstand ins Ziel. «Ich brauche jetzt einfach mal eine Pause, ich bin irgendwie ausgebrannt», suchte Sennhauser nicht lange nach Ausreden. Sennhauser musste sich am Ende sogar noch gegen Cédric Goillard wehren. «Ich war überrascht, als ich plötzlich hinter ihm war», erklärte Goillard. «Aber dann hat Sennhauser wieder etwas zugelegt. Ich hätte ihn unmöglich überholen können.»

 

SMR Superstock 1000 – Gesamtendstand 2012

1. Horst Saiger (LIE/Kawasaki) 276 Punkte. 2. Marc Wildisen (CH/BMW) 256. 3. Lorenz Sennhauser (CH/BMW) 186. 4. Chris Burri (CH/BMW) 179. 5. Cédric Golliard (CH/Kawasaki) 133. 6. Heinz Neuhaus (CH/Honda) 95. 7. Peter Hiltbrunner (CH/BMW) 92. 8. Christian Künzi (CH/Kawasaki) 87. 9. Orhan Yakut (TK/Kawasaki) 59. 10. Jaques Schmid (CH/Yamaha) 46. 11. Sergij Grygorovych (UA/BMW) 10. 12. Thomas Pernersdorfer (A/Kawasaki) 8. Quelle: http://www.swiss-moto-racing.ch

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