Schleindlhuber und Zaiser sind die Favoriten
Heli Schleindlhuber möchte seinen Erfolg von 2008 wiederholen
Eigentlich hätte der Steirer Karl Truchsess nach fünfjähriger Rennabstinenz am kommenden Wochenende beim traditionellen Bergrennen Landshaag ein Kurzzeit-Comeback geben wollen. Schon seit Längerem hatte sich der bereits 45-jährige Motorradhändler aus Söding mit dem Gedanken getragen, im Mühlviertel an die Startlinie zu rollen. «Diese Veranstaltung hat ein ganz besonderes Flair und ich bin dort immer gerne gefahren, auch in den Jahren, wo ich mein Hauptaugenmerk auf die Motorrad-WM gerichtet war.»
Die beiden Aprilia RSV4 standen auch schon bereit, letzte Testfahrten vor einer Woche auf dem Slovakiaring verliefen viel versprechend, trotzdem musste Truchsess sein Vorhaben ad acta legen. «Es ist wirklich schade, dass ich in Landshaag nicht starten kann. Vor allem mit dem Superbike-Motorrad, bei dem ich von Johann Haslacher ein perfektes Fahrwerk hingestellt hat, wäre einiges möglich gewesen. Leider konnten in der kurzen Zeit bis zum Rennen die gewünschten Reifen nicht organisiert werden», zeigte sich der achtfache Tagessieger in Landshaag bitter enttäuscht.
Im Vorjahr dominierte August Laus das Rennen in Landshaag nach Belieben. Bereits im ersten Lauf unterbot der Fleischmeister und selbstständige Motorradhändler den Streckenrekord von Truchsess und konnte ihn im zweiten Durchgang weiter nach unten drücken. Die Bestmarke lautet nun 1:12,102 (Schnitt von 179,745 km/h!). Doch heuer musste der 33-jährige Oberösterreicher sein Kommen wegen familiärer Probleme schon frühzeitig absagen. «Es tut mir natürlich besonders Leid, nicht fahren zu können. Aber es lässt sich leider nicht ändern.»
Nach den beiden Absagen der beiden Mitfavoriten sind Helmut Schleindlhuber und Christian Zaiser die ersten Anwärter auf den Gesamtsieg. Schleindlhuber, der Landshaag bereits 2008 als Gesamtsieger verlassen konnte, wird dabei erstmals mit seiner neuen BMW S1000RR an den Start gehen. «Obwohl ich das Motorrad bis jetzt nur eingefahren bin, kann ich schon sagen, dass es ausgezeichnet funktioniert. Das grosse Fragezeichen wird wohl das Wetter im Mühlviertel sein.»
Christian Zaiser, 2000 Sieger in der Klasse Supersport und 2003 Zweiter hinter Truchsess, wird die Zeitenjagd in Landshaag auf Ducati und Honda in Angriff nehmen. «Der Einsatz des MSC Rottenegg, diese Veranstaltung gegen alle Widerstände zu erhalten, ist sehenswert. Das ist auch der Grund, warum ich an diesem Klassiker unbedingt teilnehmen will, auch wenn mein Teamchef in der Langstrecken-Weltmeisterschaft wenig Begeisterung für mein Vorhaben zeigt», so Zaiser. Für den Wahl-Oberösterreicher geht es nach dem Rennen gleich weiter nach Le Mans, wo er für das Team No Limits am 24-Stunden-Rennen teilnehmen wird.
Mit Spannung wird bei den Seitenwagen das Duell von Österreichs Spitzengespannpiloten Michael Grabmüller und Jos Moser erwartet. Beide konnten in der Vergangenheit das Mühlviertel bereits siegreich verlassen, Grabmüller 2005 und Moser im Vorjahr.
Zeitplan:
Samstag: Training ab 13.00 Uhr
Sonntag: Training ab 09.00 Uhr, Rennen ab 12.30 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene Samstag 10 Euro