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Alles neu, alles besser: Das Format der Supercross-WM

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Die Supercross-WM wartet mit einem neuen und durchdachten Konzept auf

Die Supercross-WM wartet mit einem neuen und durchdachten Konzept auf

Pro Veranstaltung wird es bei der Supercross-WM jeweils 2 Vorläufe und 3 Finalrennen geben. Die Startpositionen der Finals werden über die Vorläufe und ein zusätzliches Zeitfahren (Superpole) ermittelt.

Am 8. Oktober 2022 beginnt in Cardiff (Wales) die neu ausgeschriebene Supercross-WM. Am Start stehen werden u.a. Ken Roczen, Eli Tomac, Dean Wilson, Chad Reed und Max Anstie. Heute wurde von Serienpromoter Global SX das Rennformat bekanntgegeben.

Das Format der Supercross-WM wird eine Kombination aus Triple Crown, wie es in den USA ausgefahren wird, und den Australian Open, wo eine Superpole für die Startplätze ausgefahren wird. Ein weiterer Unterschied zum Triple Crown ist, dass die 3 Finalrennen direkt hintereinander mit einer sehr kurzen Pause von nur 5 Minuten stattfinden werden.

Bei jeder Supercross-WM-Veranstaltung soll das Startgatter zehnmal fallen:

Vorläufe:
SX2 Vorlauf 1, 5 Runden
SX2 Vorlauf 2, 5 Runden
WSX Vorlauf 1, 6 Runden, Top-5 -> Superpole
WSX Vorlauf 2, 6 Runden, Top-5 -> Superpole

Superpole (die 10 besten WSX-Piloten)

SX 2 Finals:
SX2 Finale 1, 6 Runden
SX2 Finale 2, 6 Runden
SX2 Finale 3, 8 Runden

WSX Finals
WSX Finale 1, 8 Runden
WSX Finale 2, 8 Runden
WSX Finale 3, 12 Runden

Ein weiterer Unterschied zu dem US-Format ist, dass es im Abendprogramm keine Auslese nach dem Knock-out-Prinzip geben wird, also nur eine bestimmte Zahl von Fahrern die nächste Runde erreicht. Alle 22 Fahrer, die das Qualifying (Zeittraining) am Nachmittag überstanden haben, kommen ins Abendprogramm und stehen sowohl in den Vorläufen als auch in den 3 Finalrennen am Start. Dementsprechend gibt es auch keine Hoffnungsläufe.

Nach der freien Trainings-Session erfolgt am Nachmittag eine 10-minütige Qualifying Session pro Klasse. Zweimal elf Fahrer treffen sich dann in den beiden Vorläufen (Heats). Die insgesamt vier Vorläufe (2 pro Klasse) gehen über sechs (WSX) bzw. fünf Runden (SX2). In den Vorläufen werden die Startpositionen ausgefahren, wobei die Top-5 der beiden WSX-Rennen vor dem Finale noch die Superpole gegen die Stoppuhr als Einzelzeitfahren austragen.

In der Superpole treten die zehn besten Fahrer der beiden WSX-Vorläufe an. Die Plätze 6 bis 11 der Vorläufe bekommen in den drei Finalrennen die Startplätze 11 bis 22 zugewiesen. Entsprechend dem Ergebnis der Superpole können sich die Top-10 Piloten die 10 besten Startplätze für die drei Finalrennen aussuchen.

In der SX2 soll es kein Superpole-Zeitfahren geben. Die Startplätze werden allein anhand der Vorlauf-Ergebnisse ermittelt.

WM-Punkte werden dann erst in den drei Finals vergeben. Die drei WSX-Finalrennen pro Klasse gehen jeweils über 8 Runden (Rennen 1 und 2) und über zwölf Runden (Rennen 3). Die SX2-Finals gehen über sechs Runden (Rennen 1 und 2) und acht Runden (Rennen 3).

Die Top-20 erhalten in jedem Finale WM-Punkte nach dem Schlüssel der Motocross-WM: 25, 22, 20, 18, 16, 15 bis zu 1 Punkt.

Das ist wieder ein Unterschied zum Triple-Crown, bei dem aus den drei Finalrennen ein Sieger und die Platzierten ermittelt werden und die Punkte nach dem Gesamtergebnis aller drei Rennen vergeben werden. Bei der Supercross-WM wird in jedem Finale die volle Punktzahl vergeben. In jeder Veranstaltung können also von einem Teilnehmer maximal 3 x 25 (= 75) Punkte gewonnen werden. Ein eher kleines Detail ist, dass in den USA der Sieger 27 Punkte erhält und die Top-22 Punkte erhalten.

Promoter und Weltverband loben das System als das beste aus allen Welten. Man muss den Machern der neuen Supercross-WM zugute halten, dass sie sich wirklich Gedanken gemacht haben, wie das Format verbessert werden kann.

So standen die Triple Crowns in den USA von Anfang an allein schon deshalb in der Kritik, weil Fahrer und Teams den dreifachen Aufwand und das dreifache Risiko eingehen mussten, um die gleiche Punkteausbeute zu erzielen. Deshalb sind die US Triple Crown Events bei Fahrern und Teams unbeliebt. Die Fans und TV-Zuschauer, die viele Starts sehen, mochten es natürlich.

In der WSX möchte man dieses Dilemma überwinden. Einzig die unterschiedlich langen Rennen (2 x 8, 1 x 12 Runden) wollen nicht so ganz in dieses Konzept passen. Wenn es eine einheitliche Punkteausbeute gibt, sollten die Rennen auch einheitlich sein. Aber letztendlich sind die Bedingungen für alle Teilnehmer gleich.

In erster Linie ist die Supercross-WM eine Einzel-WM. Es soll aber auch eine Team- und Herstellerwertung geben. Für die Superpole wird eine Extra-Wertung ausgeschrieben.

Als Hersteller sind nach dem Stand der Dinge nur die japanischen Hersteller Yamaha, Honda, Kawasaki und Suzuki am Start. Die österreichische Pierer Mobility AG mit ihren Marken KTM, Husqvarna und GASGAS betrachtet die Entwicklung zurückhaltend.

WSX Kalender 2022:

08.10.2022: Cardiff (Großbritannien), Principality Stadium
21.10.2022: Melbourne (Australien), Marvel Stadium
22.10.2022: Melbourne (Australien), Marvel Stadium


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