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Champ Cedric Soubeyras: Jetzt Abstecher nach Indien

Von Thorsten Horn
Cedric Soubeyras

Cedric Soubeyras

Cedric Soubeyras heißt der «König von Dortmund» 2024. Mit extremem Siegeswillen und harten Bandagen ließ der Supercross-Pilot erst seinem Motorrad und dann seinen Gefühlen freien Lauf.

Der Meistertitel im ADAC SX Cup sowie ein Königstitel in einem deutschen Supercross-Tempel haben ihren Stellenwert, aber für gestandene französische SX-Profis nicht den höchsten. Neben ihren Landesmeisterschaften und Paris steht inzwischen die SX-WM darüber und natürlich die US-Supercross-Meisterschaft. Dennoch war Cedric Soubeyras am späten Sonntagnachmittag als neuer «König von Dortmund» total aus dem Häuschen und ließ seinen Tränen freien Lauf.

«In der Vergangenheit habe ich diesen Titel mehrmals um nur ein oder zwei Punkte verfehlt und hatte das Gefühl, dass ich ihn nie mehr erreichen kann. Ich bin 34 Jahre alt und habe vielleicht noch zwei, drei oder vier Jahre, da ist jetzt alles bei mir abgefallen», erklärte «Soub» gegenüber SPEEDWEEK.com, nachdem er sich wieder einigermaßen gesammelt hatte. «2010 war ich schon einmal dicht dran. Das ist 14 Jahre her. Diesmal hatte ich das Gefühl, dass es möglich ist und habe alles gegeben. Ich hatte schon in der Früh ein gutes Gefühl und habe zum Team gesagt, dass wir es packen werden.»

Das erklärt seine kämpferische bis fallweise kompromisslose Fahrweiße. So setzte er am Sonntag im mittleren Heat des Triple-Crowns im Kampf um Platz 2 hinter Überraschungsmann Harri Kullas einen, sagen wir mal verunglückten Blockpass, um das Wort überhart zu vermeiden, gegen seinen Landsmann und Dauerrivalen Gregory Aranda, bei dem dieser stürzte und so um alle Chancen gebracht wurde, nach seinem Titelgewinn im ADAC SX Cup am Samstag auch noch «König von Dortmund» zu werden.

Aranda sagte mit finsterer Miene: «Im zweiten Heat hat mich Soubeyras vom Motorrad gefahren und ist nun König. Es ist, wie es ist, das ist Racing. Es war ein Blockpass, aber ich werde mich daran erinnern, dann werden wir sehen, was passiert.»

Der unbestrafte Übeltäter Soubeyras entgegnete: «Am Samstag waren alle sehr aggressiv zu mir und es gab ein paar Zusammenstöße. Da war es sehr schwierig, zumindest Zweiter zu werden. Ich weiß, dass Aranda nach unserem Crash angepisst war, aber ich war auf der Innenseite. Das ist in dem Sport halt manchmal so.»

Im nächsten Winter will Soubeyras wieder nach Deutschland kommen und die Meisterschaft gewinnen. «Allerdings, wenn ich wählen könnte zwischen Meister und König von Dortmund, würde ich wahrscheinlich den König vorziehen, denn so könnte ich Florent Richier in der Dortmunder Allzeit-Wertung überholen.»

Soubeyras sprach von der Punktewertung in Dortmund, nicht von Siegen.

Demnächst wird er die Italienische Motocross-Meisterschaft fahren, «…um meinen Speed für die Französische Supercross-Meisterschaft zu behalten.» Zu seinem weiteren Fahrplan sagte Soubeyras: «Ebenso werde ich demnächst drei Supercross-Rennen in Indien fahren. Und dann geht es ja auch irgendwann wieder mit der SX-WM los. Danach hoffe ich, dass mich das Kawasaki-Team Pfeil für den nächsten Winter in Deutschland haben möchte, denn ich habe mich wieder sehr wohl bei ihnen gefühlt. Ich kann es kaum erwarten.»

Ergebnis SX1 Dortmund (Sonntag):

1. Cedric Soubeyras (F), Kawasaki, 1-2-2
2. Jordi Tixier (F), Honda, 2-3-3
3. Harri Kullas (EST), KTM, 4-1-8
4. Gregory Aranda (F), Yamaha, 3-12-1
5. Lucas Imbert (F), Yamaha, 5-6-7
6. Dylan Norman Woodcock (GB), Husqvarna, 6-5-9
7. Adrien Escoffier (F), Husqvarna, 12-4-5
8. Dylan Wills (AUS), KTM, 7-9-6
9. Matt Moss (AUS), Kawasaki, x-12-9
10. Ludovic Macler (F), Honda, 8-7-10

Gesamtwertung König von Dortmund:

1. Cedric Soubeyras (F), Kawasaki, 69 Punkte
2. Jordi Tixier (F), Honda, 67
3. Gregory Aranda (F), Yamaha, 63

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