HRC-Star Ken Roczen leidet an Asthma

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen leidet verstärkt unter Atemproblemen im Rennen

Ken Roczen leidet verstärkt unter Atemproblemen im Rennen

Die physischen Probleme des deutschen Honda-Werksfahrers Ken Roczen sind unübersehbar. Im Finale von WM-Runde 13 in Salt Lake City wurde er zweimal überrundet. Der Thüringer ist nicht fit und leidet unter Asthma.

Zwei Überrundungen in einem Rennen: Das war harter Tobak für alle Fans von Ken Roczen und für das HRC-Werksteam, das angetreten war, um zu gewinnen. Das Rennen in Salt Lake City 3 war die letzte Chance des Thüringers, im Rennen um die Titelvergabe noch ein Wörtchen mitreden zu können. Nach den 3 Rennen in Salt Lake City hat sich der Punkterückstand des Thüringers von 3 auf 26 Punkte vergrößert, was unter normalen Umständen in den verbleibenden 4 Rennen uneinholbar ist.

Der WM-Zug ist also ohne Ken Roczen abgefahren und auch Cooper Webb (Red Bull KTM) wird ihn wohl noch von WM-Rang 2 verdrängen. Webb fährt derzeit auf einem anderen Level und hat inzwischen nur noch 6 Punkte Rückstand in der WM-Tabelle.

Stefan Everts hatte es bereits vor dem Neustart der Supercross-WM im 'Interview der Woche' mit SPEEDWEEK.com erklärt: «Nach seinen schweren Verletzungen habe ich diese Magie bei Roczen nicht mehr gesehen.»

Seit dem Neustart der Supercross-WM ist es immer das gleiche Bild: Roczen kann im Training eine gute Runde hinlegen. Er hat den Speed der Spitze. Auch in den Vorläufen wirkt er stark. Doch die Vorläufe dauern eben nur 6 Minuten. Das Finale geht über 20 Minuten. Und in diesen 20 Minuten geht Roczen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus.

Schon letzte Woche trat in den ersten beiden Rennen dieses Problem deutlich zu Tage. Nun äußerte sich Roczen selbst dazu: «Ich habe schon seit ein paar Monaten Atemprobleme und im letzten November und Dezember war ich wirklich krank. Meine Lunge ist angegriffen. Ich habe ein leichtes Asthma bekommen, von dem ich vorher nichts gewusst habe. Mir wurde gesagt, dass es Medikamente dagegen gäbe.»

Im Schlamm von Salt Lake City 3 kam noch der Zwischenfall mit Jason Anderson dazu, der sich in einer Linkskehre innen am Thüringer vorbeiquetschte und dabei mit seinem Motorrad den linken Arm touchierte.

Wie und wofür kann sich Roczen jetzt noch motivieren? Er steckt in einer schweren Krise und steht gleichzeitig unter Druck von seinem Arbeitgeber HRC. Aber wenn die Atemprobleme so stark sind, dass er nicht über die Distanz kommt, sollte er jetzt alles daran setzen, sich auszukurieren. Supercross ist zu gefährlich, als dass man sich unfit ans Startgatter stellt. Letzten Sonntag hat man es gesehen: Er hatte einen Schutzengel an seiner Seite. Wäre er nach seiner Landung auf der Streckenbegrenzung abgeflogen, hätte das schlimmere Folgen gehabt.

Es ist ohnehin erstaunlich, wozu Roczen nach seinen vielen Verletzungen fähig war. Das erfordert höchsten Respekt, den er auch von allen Seiten bekommen hat: Angefangen bei Ricky Carmichael bis zu Stefan Everts und seinen Fans weltweit. Er hat in diesem Jahr bereits dreimal gewonnen und das 'redplate' des WM-Führenden getragen. Das ist eine Leistung, die nach seiner Vorgeschichte außergewöhnlich ist. Auch wenn sich besonders die deutschen Fans über einen historisch einmaligen WM-Titel im Supercross gefreut hätten, bleibt es dabei: Gesundheit ist wichtiger als jeder noch so großartige sportliche Erfolg.


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