Weiter zum Inhalt
Abo
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
  1. Start
  2. /
  3. Tourenwagen
  4. /
  5. Tourenwagen
  6. /
  7. Kolumne
Werbung
TourenwagenKolumne
Hans-Joachim Stuck 1980: Auto und Meistertitel futsch
​Es ging wie so oft auch 1980 Spitze auf Knopf um den Gewinn der Rennsport-Meisterschaft. Die Hauptdarsteller: Hans Heyer mit seinem GS-Lancia Beta Montecarlo und Hans-Joachim Stuck im Schnitzer-BMW 320.
Werbung
Werbung
Hans-Joachim Stuck 1980Hans-Joachim Stuck 1980Foto: LAT
Hans-Joachim Stuck 1980© LAT
Im Lauf der zurückliegenden zwölf Rennen hatten sich Heyer im GS-Lancia und sein Namensvetter Stuck im BMW als einzig verbliebene Titelaspiranten herauskristallisiert. Nach einer abwechslungsreichen Saison mit vier Siegen und drei Ausfällen für Stuck, zwei Siegen, solidem Punkten und dem spektakulären Norisring-Salto für Heyer hieß es: Wer von den beiden als Erster die Zielflagge sähe, wäre neuer Champion. Sähen sie die beide nicht, hätte Heyer dank Punktevorsprung das bessere Ende, bei Heyers Ausfall würde Stuck ein dritter Platz zum Titel genügen …
Werbung
Werbung
Als man sich Ende September im Hockenheimer Motodrom versammelte, wurden zunächst mal allerlei Psycho-Spielchen getrieben. Ein Protest gegen das Schnitzer-Triebwerk ergab, dass die Kommissare den Motor überprüften und für reglementkonform befanden. Dann täuschte das Heyer-Lager kurzzeitig eine Finte in Form eines Umstiegs auf einen Kremer-Porsche vor. Letztlich musste aber das Rennen selbst die Entscheidung bringen. Entsprechend elektrisiert war die Stimmung am Start. Bei der Startbeschleunigung hakte Strietzels dritter Gang, und schon war das Zakspeed-Capri-Trio Ertl, Ludwig, Niedzwiedz auf und davon. Stuck erinnerte sich: "Vor der Ostkurve habe ich dann den Niedzwiedz äußerst hart ausgebremst, und wir sind beide in die Kurve hineingedriftet. Klaus hat mir rechts hinten einen Schubs verpasst und ab ging’s in die Fangzäune."
Werbung
Werbung
Dazu muss man wissen, dass es sich bei der Ostkurve damals um einen extrem schnellen, delikaten und langgezogenen Rechtsbogen handelte, in dem ein leichtes Anticken genügte, um ein driftendes Auto abzuschießen.
Stuck haderte zuerst mit dem vermeintlichen Übeltäter, dann mit dem Schicksal und schließlich ein bisschen mit sich selbst. Der Meistertitel war jedenfalls versemmelt. Und als Heyer in der nächsten Runde an dem Malheur vorbeikam, lachte er sich ins Fäustchen – da war er schon frischgebackener Meister und stellte in der 13. Runde den Rennbetrieb glücklich ein! So ganz unglücklich war man allerdings auch in der Schnitzer-Truppe nicht. Zwar war die Freude um die Vizemeisterschaft kurzfristig durch die Annahme getrübt, man habe den Titel wegen Stucks Brechstangen-Aktion verfehlt, bis Niedzwiedz’ Geständnis das Bild verfeinerte: Der bekannte sich zu dem Schubser, der zu Stucks Abflug geführt hatte und versicherte glaubhaft, dass dies einfach im Eifer des Gefechts, aber sicher ohne üble Absicht passiert sei. Ein Fall von anständigem Verhalten, das wir heute nach derartigen Rangeleien oft vermissen.
Schon gesehen?
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Weiterlesen

Themen
  • Tourenwagen
    Speedweek.com - Der beste Motorsport im Netz
    Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.
    Berichte & Analysen
    Redaktion
    Serien