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TT2024: Wer fährt wo? Die Nebel lichten sich langsam

Von Helmut Ohner
Während die Unterschriften unter den Verträgen bei einigen Fahrern längst getrocknet ist, hoffen andere noch auf Plätze in aussichtsreichen Teams. SPEEDWEEK.com klärt auf, wer bei der TT in der Premiumklasse wo fährt.

Die heißeste Aktie für einen weiteren Sieg bei der Tourist Trophy ist unbestritten Peter Hickman, der in den letzten Jahren nicht nur einen neuen Rundenrekord fixiert hat, sondern in den beiden Jahren nach der coronabedingten Pause je vier Rennen für sich entschieden hat und mit 13 TT-Erfolgen in der ewigen Bestenliste an der achten Stelle liegt.

Bei FHO Racing BMW fühlt sich der 36-jährige Brite bestens aufgehoben und auch die Teambesitzerin Faye Ho ist mit der Leistung ihres Aushängeschilds mehr als zufrieden. Deshalb verwunderte es auch nicht, dass bereits Ende Juli 2023 die Zusammenarbeit in den Klassen Superstock und Superbike um ein weiteres Jahr verlängert wurde.

Nicht einmal war der Brite Dean Harrison in der jüngeren Vergangenheit der aufdringlichste Gegner von Hickman. Seitdem er 2019 auf der DAO Racing Kawasaki ZX-10R seinen Landsmann bei der Senior-TT nach einem epischen Krimi auf den zweiten Platz verwiesen hatte, wartet er aber auf einen weiteren Sieg beim bedeutendsten Straßenrennen der Saison.

Nach acht gemeinsamen Jahren trennten sich Mitte des Vorjahres die Wege von Harrison und DAO Racing. Der dreifache TT-Sieger wechselt heuer ins Honda-Werksteam und wird Teamkollege von TT-Legende John McGuinness. Auf der neuen Fireblade wähnt er sich in einer besseren Position, seinen ewigen Rivalen Hickman in die Schranken zu weisen.

Davey Todd, der mit 28 Jahren zur jüngeren Generation zählt, gilt als großes Talent, dem bei der TT eine große Zukunft vorausgesagt wird. Im Vorjahr hatte er allerdings gegen Hickman, Harrison und Michael Dunlop, die sich in den Klassen Supersport, Superstock und Superbike/Senior-TT jeweils die ersten drei Plätze einnahmen, nichts auszurichten.

Bisher in einem Honda-Privatteam unterwegs, wurde Todd vom erfolgsverwöhnten Team Milwaukee BMW by TAS Racing der Nordiren Philip und Hector Neill unter Vertrag genommen. Damit hat der Gesamtsieger der IRRC Superbike des Jahres 2019 endlich das nötige Werkzeug, um einen weiteren Schritt Richtung erstem TT-Sieg zu machen.

Ian Hutchinson gehört unzweifelhaft zu den herausragendsten Erscheinungen bei der Tourist Trophy. Der 44-jährige Brite hat es bisher nicht nur auf 16 TT-Siege gebracht, 2010 gelang ihm auch ein bemerkenswertes Kunststück, das für unmöglich gehalten wurde. Er entschied in einer Woche bis auf die Zero-TT sämtliche Solo-Rennen für sich.

Hutchinson blickt auf eine lange Leidensgeschichte mit vielen schweren Verletzungen zurück. Nach einem Schlaganfall im letzten Feber wurde ihm sogar für zwölf Monate die Lizenz entzogen. Er fühlt sich inzwischen wieder bereit für weitere Heldentaten und im Team von Milenco by Padgett’s Motorcycles hat er auch das Material dazu.

Conor Cummins gilt als sentimentaler Held auf dem berühmt berüchtigten Snaefell Mountain Course. 2010 stand der Zwei-Meter-Mann vor seinem größten Triumph, doch ein fürchterlicher Sturz, der von der Hubschrauber-Kamera eingefangen wurde und den er nur mit viel Glück überlebt hatte, vereitelte den ersten TT-Sieg des Lokalmatadors aus Ramsey.

Auch im Vorjahr wurde Cummins nicht gerade vom Glück verfolgt. Wegen einer Erkrankung musste er bei einigen Rennen auf den Start verzichten. Umso höher ist sein vierter Platz in der abschließenden Senior-TT einzuschätzen. Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, dass sein Vertrag mit Milenco by Padgett’s Motorcycles verlängert wurde.

Bleibt noch Michael Dunlop, der dieses Jahr seinen Onkel Joey Dunlop als erfolgreichsten Fahrer bei der Tourist Trophy ablösen könnte. Dem 34-jährigen Nordiren fehlt nur noch ein Sieg auf die Marke des legendären «King Of The Mountain», der in seiner beeindruckenden Karriere 26-Mal auf der höchsten Stufe des Siegertreppchens steigen durfte.

Noch hüllt man sich in Schweigen, bei welchem Team und auf welchem Motorrad er dieses Jahr an den Start rollen wird. Der eigenwillige Dunlop, der bekanntermaßen kein Fan von Sponsorauftritten ist und deswegen schon das eine oder andere Team vor den Kopf gestoßen hat, will sich so lange wie möglich alle Optionen offenhalten.

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