Die Liste der verletzten Road Racer wird immer länger
Für David Datzer ist die Saison nach seiner schweren Verletzung gelaufen
Einige Straßenrennen standen dieses Jahr unter einem schlechten Stern. Gleich mehrere Fahrer verletzten sich bei Unfällen schwer. Eine Teilnahme an der Tourist Trophy kommt für eine ganze Reihe nicht in Frage, andere haben noch Hoffnungen, doch noch rechtzeitig für den Saisonhöhepunkt auf der Isle of Man einsatzfähig zu werden.
Bei der Veranstaltung im tschechischen Stare Mesto wurde der Deutsche David Datzer vom Motorrad eines davor gestürzten Konkurrenten getroffen, mit schweren Verletzungen als Konsequenz für den Deutschen. Ob er dieses Jahr nochmals auf ein Motorrad steigen kann, bleibt abzuwarten. Sowohl auf die Titelverteidigung in der IRRC Superbike, als auch auf die Tourist Trophy muss er wohl oder übel verzichten.
Das North West 200 hat dieses Jahr einen hohen Blutzoll gefordert. Schon im Training erwischte es Gary McCoy, der vor dem Mill Road Roundabout in den Sturz von Craig Neve verwickelt wurde. Der Nordire landete mit elf gebrochenen Rippen einschließlich einer punktierten Lunge, einem doppelten Beckenbruch, Brüchen des Schlüsselbeins, Daumens und Handgelenks und einer leichten Hirnblutung auf der Intensivstation.
Auch Neve kam nicht ungeschoren davon. Mit schweren Brustverletzungen wurde der Brite ins Spital geflogen und in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Inzwischen konnte er wieder auf die Normalstation verlegt werden. Laut Aussagen seines Teamchefs Michael Rutter soll die Genesung gut verlaufen, an eine Teilnahme an der TT ist unter diesen Umständen allerdings nicht zu denken.
Jamie Coward war dieses Jahr ein Anwärter auf vordere Plätze. Im Vorjahr verpasste er in den Klassen Supersport und Supertwin als Vierter denkbar knapp das Podium. Mit einer tiefen Schnittwunde am Bein, einem gebrochenen Finger und einer nicht näher beschriebenen Kopfverletzung ist der vollbärtige Brite nicht in der Lage, dieses Jahr die Rennen auf dem Snaefell Mountain Course in Angriff zu nehmen.
Pierre Yves Bian sorgte beim Rennen in Nordirland für einen dramatischen Moment. Während sich die Streckenposten um den verunglückten Franzosen kümmerten, der sich beim Highsider am Rücken verletzt hatte, fing sein Motorrad Feuer und wurde völlig zerstört. Noch gibt es leise Hoffnungen, dass er von den Spezialisten in seiner Heimat die Startfreigabe erhält.
Ryan Cringle wird dagegen definitiv auf sein Heimrennen auf der Isle of Man verzichten müssen. Der beste TT-Newcomer des Jahres 2023 zog sich bei einem Sturz in der zweiten Qualifikationsrunde der britischen Supermoto-Meisterschaft auf dem Teeside Autodrome Brüche an den Dornfortsätzen der Rückenwirbel T3, T4 und T5 zu.
Luca Gottardi und Derek McGee landeten ebenfalls auf der Liste der schwer verletzten Fahrer. Ersterer zog sich beim North West 200 zahlreiche Knochenbrüche zu. Der Italiener, der im Team von Rico Penzkofer die IRRC Superbike bestreiten wollte, wird länger ausfallen. Und McGee wurde kürzlich in Hengelo in einem Sturz verwickelt, bei dem sein Oberarm entzweiging.