KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

24h Daytona: Perfekter Einstand für Porsche-Werksteam

Von Oliver Runschke
Das neue Porsche Werksteam Porsche North America konnte mit Richard Lietz, Nick Tandy und Patrick Pilet beim ersten Einsatz in Daytona gleich einen Klassensieg verbuchen.

In den kurzen Sechs-Stunden-Rennen der Sportwagen-WM FIA WEC lief es bisher noch nicht perfekt für Porsche mit dem im vergangenen Jahr vorgestellten 911 RSR, dafür ist der GTE-Renner über die Ultra-Distanz von 24-Stunden eine Macht. Nach dem Doppelsieg in Le Mans im Juni gewann der 911 RSR in Daytona sein zweites 24-Stunden-Rennen. Die beiden Werks-Porsche lagen in Daytona insgesamt 14 von 24-Stunden an der Spitze der GTLM-Klasse für GTE-Fahrzeuge. Nachdem beide in der Startphase führenden SRT Viper in Problem fuhren, übernahm Porsche die Spitze. Nick Tandy, Richard Lietz und Patrick Pilet führten auf dem Weg zum Klassensieg nahezu über die gesamte zweite Rennhälfte.

«Wir haben natürlich von den Problemen der SRT Viper und am Sonntagmittag auch von dem Problem der verbliebenen Corvette profitiert», sagte Richard Lietz, der nach Le Mans und auch in Daytona siegte und den zweiten Klassensieg bei dem Langstreckenklassiker in Florida verbuchen konnte. «Gerade die Corvette war in der zweiten Rennhälfte schnell. Das Problem bei diesem Rennen sind nicht die Rundenzeiten der Verfolger, sondern das Risiko, das man im Verkehr eingehen muss, wenn ein Konkurrent dicht folgt. Wir mussten hier im Verkehr schon sehr viel riskieren.»

Dem 911 RSR spielte in Daytona auch die Strecke in die Hände, auf der Porsche schon immer stark war. «Die Strecke hier in Daytona ist unsere Strecke, ähnlich wie in Le Mans. Wir fahren hier mit ähnlich viel Abtrieb wie in Le Mans. In Daytona geht es nicht so lange geradeaus wie in Le Mans, aber hier ist der Topspeed auch extrem wichtig. Das kam uns sehr entgegen.»

In den WEC-Läufen war die Reifenperformance bisher die Achillesferse des RSR, ein Problem mit dem die drei Porsche-Werksfahrer in Daytona nicht kämpfen mussten. «Aufgrund des Bankings hier in Daytona gibt es von Michelin eine Sturzbegrenzung. Damit liegt das Auto anders und ist in den ersten Runden sehr rutschig zu fahren, das muss man schon mögen. Dadurch ist die Belastung auf den Reifen aber auch anders als auf einer normalen Strecke.

Lietz rechnet auch im weiteren Saisonverlauf in der United SportsCar Championship, in die der Österreicher mit Nick Tandy startet, nicht mit Reifenproblemen. «In den USA sind Safety-Car-Phasen an der Tagesordnung und kommen deutlich öfter vor als in der WEC. Die Reifen bleiben so nur 40 oder 50 Minuten auf dem Auto und das ist kein Problem. Denn in der USC darf man im Gegensatz zur WEC während des Tankvorgangs die Reifen wechseln. Dadurch machen Doppelstints keinen Sinn, da man während des Tankvorgangs problemlos alle vier Reifen wechseln kann und keine Zeit spart, wenn man die Reifen nicht wechselt.»

Nach dem Daytona-Sieg freute sich Lietz schon auf das nächste Rennen der USC, die 12h von Sebring Mitte März: «In Sebring sollten wir auch wieder gut aussehen, das war eigentlich auch schon immer eine gute Strecke für den Porsche 911. Der RSR hat einen längeren Radstand als seine Vorgänger. Davon sollten wir in Sebring profitieren und es gibt auch einige schöne Geraden, auf denen wir unseren Vorteil beim Topspeed ausspielen können. Wie es dann auf den Strecken aussieht, auf denen mehr Abtrieb gefragt ist, werden wir sehen. Aber nach den Siegen in Le Mans und Daytona würde ich jetzt natürlich sehr gerne auch in Sebring gewinnen und hätte sicher nichts gegen eine weitere Sieger-Uhr.»

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