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Ironman: Jett Lawrence (HRC) schrieb Geschichte

Von Thoralf Abgarjan
Mit einem weiteren Doppelsieg beim Saisonfinale der US Nationals in Crawfordsville beendet Jett Lawrence seine makellose Saison. Als Rookie gewann er alle Rennen. Die Lawrence-Brüder schrieben gleich mehrfach Geschichte.

Die Titelentscheidung zugunsten von Jett Lawrence (Honda) war bereits beim vorletzten Event in Unadilla gefallen. Jett Lawrence hielt sich als Rookie in der 450er Klasse schadlos, dominierte die gesamte Saison, gab keinen einzigen Punkt ab und reiste mit der Idealpunktzahl von 500 Punkten nach Indiana.

Beim Saisonfinale in Crawfordsville konnte der Australier seine Saison zu einem perfekten Abschluss bringen. Zweifellos hatten auch seine Konkurrenten bei diesem Rennen nichts mehr zu verlieren, aber ein Laufsieg wäre sowohl für Dylan Ferrandis (Yamaha) als auch für Chase Sexton (Honda) und alle anderen Fahrer mehr als nur ein Trostpflaster gewesen.

Entsprechend motiviert gingen sie ins Rennen. Im ersten Lauf musste sich Jett zunächst mit Aaron Plessinger auseinandersetzen. Der Red Bull KTM Werksfahrer fuhr, als gäbe es kein Morgen. Dann rückte Jetts HRC-Teamkollege Chase Sexton nach und versuchte mit allen Mitteln, Jett unter Druck zu setzen. Vergeblich: Der australische Rookie-Champion gewann den ersten Lauf mit einem Vorsprung von 5,9 Sekunden vor Sexton und Plessinger.

Eine letzte Chance, dem Rookie in dieser Saison doch noch einen Laufsieg abzunehmen, hatten die Kontrahenten im zweiten Lauf. Dabei gingen sie so engagiert zur Sache, dass gleich mehrere Fahrer am Startgatter zu früh reagierten und gegen das Gate fuhren. Jett blieb cool, reagierte präzise und lag nach dem Start wieder vorn. Anfangs gab es ein Drag-Race zwischen ihm und Ferrandis, doch der hoch motivierte Franzose flog auf der zuvor gewässerten und rutschigen Strecke heftig per Highsider ab und musste das Rennen angeschlagen aufgeben. Danach entwickelte sich das gleiche Szenario wie im ersten Lauf: Sexton pushte auf Rang 2 liegend und versuchte immer wieder, die Lücke zu Lawrence schließen oder Jett zumindest in einen Fehler zu treiben. In der Tat verfehlte der Australier nach dem gewaltigen Godzilla Bergabsprung die Spur und kam kurzzeitig von der Strecke ab. Dennoch verteidigte er seine Position, aber die Situation zeigte, dass er unter Druck geriet.

Schließlich blieb Jett Lawrence konzentriert und fehlerfrei. Er gewann auch den zweiten Lauf mit einem Vorsprung von 1,7 Sekunden vor Sexton und Plessinger und schrieb damit Geschichte. Niemals zuvor hatte ein Rookie sämtliche Rennen der Saison gewonnen. James Stewart hatte 2008 zwar ebenfalls eine perfekte Saison, aber er war zu jener Zeit kein Neuling (Rookie) in der 450er Klasse.

Die Lawrence-Brüder erzielten in Crawfordsville sogar noch einen weiteren Rekord: Noch nie zuvor hatte ein Brüderpaar die Motocrossmeisterschaften beider Klassen gewonnen. Jett und Hunter Lawrence schrieben in Indiana ein weiteres Kapitel Sportgeschichte.

Das HRC-Werksteam hat nach den Siegen in allen 3 Supercross-Meisterschaften und dem Gewinn beider Klassen der US-Motocross-Meisterschaften eine makellose Saison hingelegt. 

Justin Barcia (GASGAS) stürzte im ersten Lauf und musste auf P11 Schadensbegrenzung betreiben. Den zweiten Lauf beendete er auf Rang 5.

Ergebnis Ironman National 450 ccm:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 1-1
2. Chase Sexton (USA), Honda, 2-2
3. Aaron Plessinger (USA), KTM, 5-3
4. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 4-4
5. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 6-6
6. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 7-8
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 11-5
8. Dylan Wright (CAN), Honda, 8-9
9. Phillip Nicoletti (USA), Yamaha, 12-7
10. Harri Kullas (EST), Yamaha, 9-12
11. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 3-37 (DNF)

450 ccm Meisterschaftsendstand:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 550
2. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 399, (-151)
3. Aaron Plessinger (USA), KTM, 386, (-164)
4. Chase Sexton (USA), Honda, 338, (-212)
5. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 328, (-222)
6. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 255, (-295)
7. Ty Masterpol (USA), Kawasaki, 242, (-308)
8. Fredrik Noren (S), Suzuki, 219, (-331)
9. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 207, (-343)
10. Grant Harlan (USA), Yamaha, 176, (-374)
11. José Butron (E), GASGAS, 152 (-398)
...
58. Dominique Thury (D), Yamaha, 3, (-547)


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