KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Tiemann: «So geht’s mir ganz gut.»

Von Sören Herweg
Endlich wieder da: Marcel Tiemann

Endlich wieder da: Marcel Tiemann

Der Rekordsieger des 24-Stunden-Rennens stattet dem VLN-Finale einen Überraschungsbesuch ab

Nicht nur auf der Strecke gab es beim Saisonfinale der Langstreckenmeisterschaft am vergangenen Samstag schöne Momente, auch abseits des Nürburgrings gab es ein Highlight. Marcel Tiemann, der bei einem schweren Unfall im zweiten Lauf zum International GT Open in Imola schwer verletzt wurde, stattete der VLN-Gemeinde einen Überraschungsbesuch ab. Auf die Frage nach seinem Befinden sagte er: «So geht es mir ganz gut, vielleicht bin ich nicht mehr ganz so belastbar wie vor dem Unfall, mein Stresslevel hat sich schon arg herunter gesetzt. Ich versuche momentan jeden Tag einen regelmäßigen Ablauf zu haben.»

Zu seinem Unfall in Imola, als er von einem Aston Martin DBRS9 mit Angelo Lancelotti am Steuer getroffen wurde, woraufhin er in die Mauer geschleudert wurde, meinte Tiemann: «Lancelotti ist mir damals ins Auto gefahren, ich bin total unschuldig. Ich möchte ihm zwar keinen Vorwurf machen, aber das Manöver war nicht korrekt.»

Wer bei Manthey-Racing in die Box schaute, sah dort meistens einen strahlenden Tiemann, den es «sehr freut, hier am Nürburgring zu sein. Mir macht es sehr viel Spass, das Rennen aus den Boxen zu verfolgen. Auch meinem Wohlbefinden tut es sehr gut, hier zu sein, denn mein Kopf muss arbeiten. Dies habe ich aber erst festgestellt als ich am Freitag hier ankam. Auch, wenn ich momentan, aufgrund meines Gesichtsfeldausfalls, kein Auto fahren kann, freue ich mich doch sehr, hier zu sein und viele bekannte Gesichter zu sehen. »

«Aktuell denke ich sehr egoistisch, meine Gesundheit ist das Wichtigste. Vor einer Rückkehr in ein Rennauto muss ich erst wieder ein bisschen Gewicht zunehmen und wieder Kraft aufbauen. Sollte dies klappen und mein Gesichtsfeld wiederkommen, dann würde ich es noch einmal mit dem Rennfahren versuchen. Aber auch dann würde ich erst einmal langsam anfangen und mich kontinuierlich steigern» so Tiemann zu eventuellen Comebackplänen.

Sein Teamchef Olaf Manthey, für den Tiemann vier seiner fünf Gesamtsiege beim 24 Stunden Rennen Nürburgring-Nordschleife einfuhr, zeigte sich hocherfreut über den Besuch: «Es ist einfach fantastisch, dass Marcel uns besucht. Ich finde, alle können sehen, dass er sich bisher sehr gut erholt hat. Aber es wird sicherlich noch ein langer Weg vor ihm liegen! Trotzdem kann er sich glücklich schätzen, nach den Imola erlittenen Verletzungen jetzt schon wieder so fit zu sein. »

Marc Lieb, jahrelanger Teamkollege des Wahlmonegassen, fasste es sehr schön zusammen: «Es ist das Beste, Marcel hier zu sehen. Er spricht und läuft rum, was gibt es schöneres. Er ist eigentlich der Alte.»

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