Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Spanien: Sebastien Ogier in Richtung Titel

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier rast Richtung vierten Titel

Sébastien Ogier rast Richtung vierten Titel

Ogier/Ingrassia erobern Führung bei der Rallye Spanien, Ogier/Ingrassia stehen vor dem vierten Rallye-Weltmeistertitel in Folge, spannender Kampf um den Sieg – 5,8 Sekunden Vorsprung vor Lokalheld Dani Sordo.

Der Weg zum WM-Titel führt über einen wahren Showdown: Das Volkswagen Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) hat bei der Rallye Spanien hauchdünn die Führung übernommen und liegt damit klar auf Kurs, zum vierten Mal in Folge die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) für sich zu entscheiden. 5,8 Sekunden beträgt ihr Vorsprung auf Dani Sordo/Marc Martí (E/E, Hyundai), gleichbedeutend mit 160,86 Metern. Nach 258,28 von insgesamt 321,08 Kilometern gegen die Uhr reicht Ihnen am abschließenden Sonntag ein einziger Zähler, um aus eigener Kraft erneut die Fahrer- und Beifahrer-WM für sich zu entscheiden.

Ihre Volkswagen Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) mussten als aussichtsreichste Verfolger im Titelkampf nach einem Ausrutscher ihre Hoffnungen aufgeben. Auf der zwölften Wertungsprüfung der Rallye Spanien kamen sie in einer Rechtskurve von der Ideallinie ab, trafen die Leitschienen am Streckenrand und überschlugen sich. Dank des bewährten Sicherheitskonzeptes des Polo R WRC blieben Mikkelsen/Jæger unverletzt. Die Rallye ist allerdings für sie beendet, ihr Auto ist mit den vor Ort zur Verfügung stehenden Mitteln nicht reparabel.

Bei ihrem Comeback unter Rallye-2-Reglement gingen zwei der acht möglichen Prüfungsbestzeiten des Tages an Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) im dritten Volkswagen Polo R WRC, fünf weitere an Ogier/Ingrassia (F/F). Ihr derzeit achter Rang in der Konstrukteurswertung könnte am Sonntag wichtige Zähler im Kampf um die Hersteller-WM bedeuten.

Stimmen, Tag 02 Rallye Spanien

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1

«Ein perfekter Tag! Ich bin sehr glücklich mit unserer Leistung. Ich wusste, dass wir 17 Sekunden Rückstand auf Dani Sordo nur dann aufholen können, wenn wir eine absolut fehlerfreie Leistung zeigen. Er ist sehr schnell auf Asphalt und dazu ist es seine Heimrallye. Auf der ersten Prüfung am Morgen habe ich es bewusst etwas vorsichtiger angehen lassen, weil es teilweise noch feucht und rutschig war. Aber von da an haben Julien und ich voll attackiert. Natürlich ist die Chance jetzt riesig für uns, hier in Spanien den vierten Titel zu sichern. Das haben wir im Hinterkopf und natürlich sind auch die Punkte wichtig fürs Team in der Herstellerwertung. Keine Frage, wir wollen morgen gewinnen, aber den Ausgang der Powerstage vom letzten Jahr habe ich noch gut im Gedächtnis. Das steht diesmal nicht auf dem Plan.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2

«Heute habe ich Selbstvertrauen gesammelt. Ich muss zugeben, dass es zuletzt nicht optimal für uns gelaufen ist. Heute bei unserer Rückkehr unter Rallye-2-Reglement haben wir starke Zeiten gesetzt, und das Gefühl für Auto, Linie und Fahrstil war wieder da. Am Nachmittag habe ich mit einem Reifenschaden etwas Zeit verloren und musste deshalb auf den folgenden Prüfungen vorsichtig sein. Alles in allem bin ich mit dem Tag zufrieden, auch wenn ich bei der Rallye Spanien eine ganz andere Rolle spielen wollte. Morgen kommt es darauf an, Punkte für die Herstellerwertung zu sammeln – dafür werden wir alles tun.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9

«Wir hatten einen guten Start in die zwölfte Wertungsprüfung und hatten beschlossen, in einer Sektion mit vielen ähnlichen, sehr schnellen Rechtskurven zu attackieren. Dort war ich am Morgen etwas zu vorsichtig. Die entscheidende Rechtskurve bin ich im zweiten Durchgang einfach etwas zu schnell angegangen. Wir sind rausgedriftet, haben die Leitschienen getroffen und uns überschlagen. Mir und Anders geht es gut, aber natürlich sind wir extrem enttäuscht. Jetzt ist der Kampf um Platz zwei in der Weltmeisterschaft wieder offen und wir werden in den beiden verbleibenden Rallyes alles geben müssen, dieses Ziel, das wir von Beginn der Saison an verfolgt haben, zu erreichen. Wir werden hart dafür arbeiten.»

Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor

«Ein spannender und ereignisreicher Tag bei der Rallye Spanien, der die vielen Fans an der Strecke und daheim mit einem packenden Zweikampf zwischen Sébastien Ogier und Dani Sordo unterhalten hat. Dieses Duell wird auf Augenhöhe ausgetragen und wird auch am Sonntag ein großes Thema sein. Sébastien hat heute mit einer kontrollierten aber gleichzeitig schnellen Fahrt seinen Rückstand wettgemacht und einen kleinen Vorsprung herausgeholt. Er und Julien werden morgen alles geben, ihren vierten Titel zu feiern. Aber nicht nur ihnen ist das wichtig, auch Volkswagen braucht im Kampf um den Hersteller-Titel wertvolle Punkte. Auch Jari-Matti Latvala kann morgen dazu beitragen, nachdem er heute ein gutes Comeback mit zwei Prüfungsbestzeiten geboten hat. Andreas Mikkelsen und Anders Jæger mussten im Kampf um Platz zwei in der WM einen Rückschlag hinnehmen. Dass es den beiden nach ihrem Unfall gut geht, ist das Wichtigste.»

Und da war dann noch ...

... Ralf Brandstätter. Das Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich «Beschaffung» besuchte am Samstag die Rallye Spanien. Bei seinem ersten Rallye-WM-Besuch überhaupt stand neben zwei Wertungsprüfungen auch eine Stippvisite im Service-Park auf dem Programm. Während des Mittagsservice traf Brandstätter neben Motorsport-Direktor Sven Smeets auch Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen.

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