Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Finnland: Evans im Drift zum fünften WM-Triumph?

Von Toni Hoffmann
Die zweite Etappe des zehnten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft in Finnland wurde von zwei Piloten geprägt, von Elfyn Evans, der die Führung übernahm, und von Ott Tänak, der zum Evans-Jäger avancierte.

Die erste Samstag-Schleife mit vier Prüfungen stand ganz im Zeichen von Elfyn Evans, der wieder seinen alten Kämpferinstinkt weckte. Im Toyota Yaris WRC übernahm der Tabellenzweite nicht nur am Morgen erstmals seit Portugal wieder die Führung, er baute diese mit vier Bestzeiten auch leicht aus.

Am Nachmittag lag der Fokus auf Ott Tänak, der im Hyundai i20 WRC die Bestzeiten auf der zweiten Samstag-Schleife am Nachmittag für sich reservierte. Auf der zwölften Entscheidung kassierte Tänak, Sieger der beiden letzten Finnland-Spiele 2018 und 2019 im Toyota, seinen Teamkollegen Craig Breen und verdrängte diesen auf den dritten Rang. Vor der letzten Samstag-Prüfung, dem nur 2,31 km kurzen Parcours in Jyväskylä, lag der Portugal-Sieger Evans 9,1 Sekunden vor Tänak und 18,3 Sekunden vor Breen. Auf dem Weg zu seinem zweiten Saisonsieg und fünften WM-Triumph liegen am Sonntag noch vier Prüfungen und knapp 46 Kilometer auf Bestzeit vor ihm.

«Wir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns. Ich bin bereit», sagte Evans. «Die Bedingungen heute waren an manchen Stellen schon ganz schön schmierig, an anderen Stellen waren sie okay.»

«Ich denke, wir werden morgen etwas Spaß haben», meinte Tänak, der in diesem Jahr in Finnland schon gewonnen hat. Er gewann im Februar die WM-Premiere der Rallye Arctic im finnischen Lappland. «Wir haben richtig gepusht, aber Elfyn auch.»

Breen, der immer noch auf seinen ersten Sieg wartet, wird sich wohl weiter gedulden müssen. «Wenn man das Schicksal in der Hand hat und es geht so weiter, dann ist schon ein bisschen deprimierend», merkte ein etwas enttäuschter Breen an. «Wir müssen realistisch sein. Ich denke, sich noch weiter um nur ein Prozent zu steigern, ist sehr, sehr schwierig.»

Esapekka Lappi kann weiter mit seinem ersten Start 2021 in einem World Rally Car zufrieden sein. Im privaten Toyota Yaris WRC behauptete Lappi, der 2017 in seiner finnischen Heimat für den ersten Heimsieg des Yaris sorgte, seinen vierten Platz (+ 47,9). «Das ist nicht schlecht. Ich denke, die Bedingungen waren annehmbar, aber die Pisten sind härter als im Sommer», führte Lappi an, der in Lappland und in Portugal im VW Polo R5 die WRC2-Wertung gewann.

Neuville fehlte die Beleuchting

Hinter ihm warf der bislang Gesamtfünfte Thierry Neuville in der 14. Prüfung den Anker. Er verlor am Hyundai i20 WRC den Scheinwerferbaum. Ohne die Zusatzscheinwerfer wollte der Belgien-Sieger in der anbrechenden Dunkelheit nicht weiterfahren.

Seinen Platz (+ 1:23,5) nahm so der siebenfache Champion und erneute Titelaspirant Sébastien Ogier im zweiten Toyota Yaris WRC ein. Der vierfache Saisonsieger blieb bislang ohne rechten Glanz. Damit darf er den vorzeitigen Gewinn seines achten Titels in Finnland vergessen. Er hätte hier seinen Vorsprung auf Evans von 44 auf 60 Punkte ausbauen müssen.

Toyota musste aber auf der ersten Etappe Rückschläge einstecken. Bitter für den Lokalfavoriten Kalle Rovanperä, dem Sieger in Estland und Griechenland. Der nun 21-Jährige schied als Gesamtvierter auf der zehnten Prüfung seines Heimspiels aus. Dort war er mit seinem Toyota Yaris WRC in einer Linkskurve zu weit außen und traf mit der Vorderseite einen Steinhaufen, der die Aufhängung und damit die Weiterfahrt des jungen Finnen zerstörte. Auch der zweiten Samstag-Entscheidung schied Takamoto Katsuta, der die Auftaktsprüfung gewonnen hatte, nach einem Unfall ohne Personenschaden aus.

Hinter Ogier reihten sich die beiden M-Sport-Piloten Gus Greensmith (+ 4:12,5) und Adrien Fourmaux (+ 5:29,6) in den zwei Ford Fiesta WRC ein.

In der WRC2 führt der ehemalige M-Sport-Pilot Teemu Suninen im VW Polo GTi R5 8,3 Sekunden vor dem Titelverteidiger Mads Östberg im Citroën C3 Rally2.

 

Stand nach 14 von 19 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Evans/Martin (GB), Toyota

1:55:58,3

2

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 9,1

3

Breen/Nagle (IRL), Hyundai

+ 18,3

4

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 47,9

5

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 1:23,5

6

Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford

+ 4:12,5

7

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 5:29,6

8

Suninen/Markkula (FIN), VW R5

+ 8:16.1

9

Östberg/Eriksen (N), Citroën Rally2

+ 8:24,4

10

Lindholm/Hämaläinen (FIN), Skoda

+ 8:49,6

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