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Mexiko: Lappi schlägt beim Ford-Drama Ogier

Von Toni Hoffmann
Esapekka Lappi behielt in der sengenden Hitze der Guanajuato Rallye Mexiko einen kühlen Kopf, um den sechsfachen Sieger Sébastien Ogier während der dramatischen ersten Etappe am Freitag abzuwehren.

Obwohl mehrere der führenden Crews der FIA Rallye-Weltmeisterschaft auf den zermürbenden Schotteretappen in den Bergen rund um León in Schwierigkeiten gerieten, vermied Lappi ein Drama, um vor Ogier den ersten Schotterlauf der Saison anzuführen.

Während Lappi auf der ersten Etappe des dritten Laufes zur Weltmeisterschaft (WRC) seinen ersten Hyundai-Erfolg feierte, herrschte im Lager der Schweden-Sieger bei M-Sport Krisenstimmung. Die Prüfung «El Cocolate», mit 31,45 km die längste Mexiko-Entscheidung, war für den in der WRC führenden Ott Tänak bestimmt keine Schokolade. Nur 1,5 km nach dem Start der ersten von acht Freitag-Entscheidungen versagte im Ford Puma Rally1 von Tänak der Turbolader seinen Dienst. Der Schweden-Sieger musste sich noch 30 km über den mexikanischen Schotter bis ins WP-Ziel mit einem Zeitverlust von mehr als sieben Minuten quälen. Am Tagesende rangierte der Este auf dem 18. Platz (+ 14:05,0). Der Korse Pierre-Louis Loubet zerstörte im zweiten Puma in einer Rechtskurve an einem Felsen das Heck und blieb dann bei km 19,6 km liegen. Doch damit für M-Sport das Desaster noch nicht vorbei. Der griechische Privatier Jourdan Serderidis stoppte dort. Als er ausgestiegen war, rollte der Ford Puma Rally1 in die falsche Richtung zurück. Die Prüfung wurde mit der roten Flagge gestoppt, um den Puma in einer sichere Parkposition zu bringen.

Der Hyundai-Neuling Lappi führte im i20 Rally1 von Anfang an, nachdem er sich beim Auftakt am Morgen den Spitzenplatz gesichert hatte. Aber Ogier, der sich in der vergangenen Saison bei Toyota Gazoo Racing ironischerweise mit Lappi abwechselte, blieb ihm dicht auf den Fersen, wobei das Duo die meiste Zeit des Tages die Zeiten austauschte.

Es war jedoch Lappis beeindruckende Leistung in der zweiten Hälfte des Nachmittags, die den Unterschied ausmachte. Aufeinanderfolgende Bestzeiten in Las Minas und Las Dunas gaben dem Finnen die dringend benötigte Atempause, und während Ogier in der Distrito Leon-Super-Special einige Zeit zurückholte, trennten 5,3 Sekunden das Paar am Ende des Spiels.

«Ich bin etwas überrascht, aber ich nehme es, wie es ist», strahlte Lappi. «Das war wahrscheinlich einer der besten Tage meiner Karriere. Ich habe immer gehofft, dass ich an der Spitze kämpfen kann, aber an die Spitze zu gehen und gegen Sébastien zu kämpfen, hatte ich nie im Sinn. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, wie dieser Tag verlaufen würde, aber ich war einfach zuversichtlich, dass unsere Pace gut sein würde.»

Toyota-Teilzeitpilot Ogier nahm seine «Niederlage» gelassen: «Das war ein guter Tag. Ich denke, wir können sehr zufrieden sein. Mehr hatten wir nicht erwartet, wenn wir kein Risiko eingehen wollten. Esapekka hat einen guten Job gemacht.»

Elfyn Evans füllte den letzten Podiumsplatz aus und kam 24,8 Sekunden hinter seinem Toyota GR Yaris-Teamkollegen Ogier ins Ziel. Mit Temperaturen um die 30 °C und Höhen von über 2750 Metern war es ein anstrengender Tag für Crews und Autos gleichermaßen, aber die Kämpfe des Walisers beschränkten sich auf mangelnde Traktion auf einigen Etappen.

Thierry Neuville wurde am Morgen durch einen Ausfall der Hybrideinheit seines Hyundai i20 behindert, gefolgt von einem festgefressenen hinteren rechten Dämpfer und einer beschädigten Antriebswellenmanschette am Nachmittag. Um 9,7 Sekunden verpasste er auf P4 das Tagespodium.

Titelverteidiger Kalle Rovanperä, der im Toyota GR Yaris Rally1 als Zweiter auf der Straße startete, wurde von den lockeren Bedingungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Infolgedessen verlor er in fast jeder Prüfung Zeit und beendete den Tag mit Rückstand von schon 59,2 Sekunden dem fünften Rang.

Währenddessen verlor Dani Sordo im dritten Hyundai i20 etwa eine Minute, als er mit einem Reifenschaden hinten links an seinem Hyundai durch die WP 7 humpelte und vom vierten auf den sechsten Gesamtrang (+ 1:27,2) zurückfiel.

Der Tabellenführer Ott Tänak liegt mehr als 14 Minuten hinter Lappi, nachdem er sich mit einem Turboladerschaden durch die Morgenschleife gequält hatte. Es war ein katastrophaler Tag für das estnische M-Sport Ford-Team, als sowohl Pierre-Louis Loubet als auch Jourdan Serderidis ihre Pumas in der Eröffnungsphase ausmusterten.

Ebenfalls in Schwierigkeiten war Geburtstagskind Takamoto Katsuta, der in einem Hochgeschwindigkeitsabschnitt auf der SP5 die Kontrolle über seinen Yaris verlor und eine steile Böschung hinunterrollte.

WRC2-Führender Gus Greensmith wurde bei seiner Skoda-Premiere Siebter vor den Herausforderern der Support-Kategorie, Adrien Fourmaux (Ford Fiesta) und WRC2-Titelverteidiger Emil Lindholm (Skoda Fabia RS Rally2).

Rallye Mexiko bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch die Rallye Mexiko (16. – 19.03.2023) mit Live-Streams verfolgen. Jeweils um 05:00 Uhr MEZ wird es bei Red Bull TV am Samstag, 18. März 2023, am Sonntag. 19. März 2023, und am Montag, 20. März 2023, die Highlights des jeweiligen ages geben.

Rallye Mexiko auf Servus TV:

Samstag, 18. März 2023:
17:00 Uhr MEZ: WP 13 – Derramadero 1 (= 21,69 km)
23:00 Uhr MEZ: WP 17 – Derramadero 2 (= 21,69 km)

Sonntag, 19. März 2023:
19:00 Uhr MEZ: WP 23 – Power Stage (= 9,58 km)

 

Stand nach der 10. von 23 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Lappi/Ferm (FIN), Hyundai

1:25:12,0

2

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 5,3

3

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 30,1

4

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 39,8

5

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 59,7

6

Sordo/Carrera (E), Hyundai

+ 1:27.2

7

Greensmith/Andersson (GB/S), Skoda

+ 3:50,1

8

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 3:58,6

9

Lindholm,/Hämälainen (FIN), Skoda

+ 4:16,5

10

Kajetanowicz/Szczepaniak (PL), Skoda

+ 4:53,1

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