Japan: Titelhoffnungen von Rovanperä eingebremst

Von Martin Gruhler
Einen gehörigen Dämpfer erhielten Kalle Rovanperäs WM-Ambitionen am Freitag bei der Rallye Japan. Sein Toyota-Teamkollege Sebastien Ogier führt den vorletzten Weltmeisterschaftslauf vor Lokalmatador Takamoto Katsuta an

Eine nahezu perfekte Leistung zeigte Sebastien Ogier und führt am zweiten Wertungstag der Rallye Japan vor seinen Toyota-Teamkollegen Takamoto Katsuta und Elfyn Evans.

Kalle Rovanperä war der große Verlierer der Etappe. Auf Wertungsprüfung 3 touchierte der Finne mit seinem Toyota eine Absperrung und beschädigte die linke Aufhängung. Der Zwischenfall verursachte einen Zeitverlust von über fünf Minuten. 

Rovanperä hatte noch am Donnerstag die erste Führung der Rallye übernommen. Am Freitagmorgen übernahm jedoch Ogier schnell die Spitze vor Katsuta. Der Japaner übernahm bei seinem Heimspiel dann nach der dritten WP sogar die Führung, verlor diese jedoch unmittelbar nach der ersten Isegami-Prüfung wieder an Ogier.

Auf dieser klassischen Prüfung mit enger Tunnelpassage hatte Ogier in der Vergangenheit schon viele Reifenpannen erlitten. Daher ging er die erste Durchfahrt mit einer gewissen Vorsicht an und ließ den im WM-Zwischenklassement führenden Elfyn Evans, bis auf 1,0 Sekunden heranfahren.

Nachdem die Pacenotes für die zweite Durchfahrt unmittelbar nach dem Service «bestätigt» worden waren, schlug Ogier zu. Der Franzose zeigte sich in Topform und baute seinen Vorsprung auf 4,9 Sekunden aus und holte sich am Nachmittag zwei WP-Siege. Der achtmalige Weltmeister beendete den Tag mit einen Vorsprung von 7,9 Sekunden.

«Seb hat heute Nachmittag richtig Gas gegeben und ich hatte nicht das Tempo, da mitzuhalten», gestand Evans ein, meinte aber auch: «Aber es ist noch eine lange Rallye vor uns, also werden wir es weiterhin versuchen».

Rovanperä fiel nach seinem Schaden am Morgen auf den 23. Platz zurück, kletterte aber bis zum Ende des Tages wieder auf Position 17 vor. «Wir wissen, dass wir ein Ziel haben. Nun versuchen wir  einfach, ein paar weitere Plätze noch gut zu machen. Am Sonntag wollen wir dann ein paar Punkte holen. Das ist das Einzige, was wir machen können», kommentierte der zukünftige Formel-Fahrer.

Sami Pajari (Toyota) zeigte am Freitag auf mehreren Etappen ein starkes Tempo, verlor aber den vierten Platz an den führenden Hyundai-Piloten Adrien Fourmaux auf der letzten Prüfung der heutigen Etappe.

Während seine Hyundai-Teamkollegen Ott Tänak und Thierry Neuville mit Selbstvertrauen oder Tempo zu kämpfen hatten passte Fourmaux das seinem Fahrstil erfolgreich an. Fourmaux beendete den Freitag mit 0,3 Sekunden Vorsprung vor Pajari und satten 48,3 Sekunden vor Tänak, der wiederum 21,2 Sekunden Vorsprung auf Neuville hat. Der amtierende Weltmeister Neuville war am Morgen noch durch ein Problem mit dem Hinterraddifferenzial behindert worden.

Fourmaux, der die Bestzeit in die WP7 nur 0,1 Sekunden verpasste, meinte zu seiner Leistung: «Zumindest haben wir heute einen guten Schritt nach vorne gemacht. Also warten wir ab, wie es unter anderen Bedingungen weiter läuft. Wir können durchaus zufrieden sein».

Gregoire Munster erlebte einen frustrierenden Freitag, an dem er seinen Ford Puma einfach nicht so lenken konnte, wie er wollte. Nach sieben Wertungsprüfungen liegt er mit 2.30 Minuten Rückstand hinter dem Führenden. «Ich versuche es weiterhin. Wenn ich zu sehr pusche und dann einen Unfall baue, bin ich selbst schuld. Wir werden weiter mit den Jungs arbeiten und sehen, ob wir etwas an der Lenkung verbessern können», erläuterte der Luxemburger, der auf dem achten Gesamtrang liegt.

Für seinen Teamkollegen Josh McErlean lief es jedoch allerdings noch viel schlechter, denn er schied in WP3 aus - nach einem Aufprall mit 16 G. Der große Schaden bedeutet, dass der der Ire die Rallye komplett aufgeben muss. Sein Beifahrer Eoin Treacy und wurden nach dem schweren Unfall vorsorglich medizinisch untersucht und schließlich für gesund erklärt.

Der Schwede Oliver Solberg (Toyota) liegt auf der neunten Position und führt die Rally2-Klasse an. Markenkollege Alejandro Cachon führt die WRC2 an und rundet die Top 10 ab. Der Spanier liegt 23,2 Sekunden hinter Solberg, führt aber die Kategorie mit 12,1 Sekunden Vorsprung vor Nikolay Gryazin (Skoda) an. Jan Solans (Toyota) rundet die Top 3 in der WRC2 ab.

 

Rallye Japan, Zwischenresultat Freitag nach sieben von 20 Wertungsprüfungen

 

1. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota 1:11.48,2h

2. Katsuta/Johnsten (Japan) Toyota +7,9s    

3. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota +10,2s       

4. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +24,0

5. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +24,3

6. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +1.12,3m

7. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +1.33,5

8. Munster/Lauka (Luxemburg) Ford  +2.35,9 

9. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota +3.22,3

10. Cachon/Rozada (Spanien) Toyota +3.45,5

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