Rallye Japan: Ogier behält knappe Führung auf Evans
Der achtfache Weltmeister Ogier geht nun mit einem Vorsprung von 6,5 Sekunden in den Finaltag des 13. von 14 Weltmeisterschaftsläufen. Evans hatte den Vorsprung seines Teamkollegen am Samstag auf den ersten drei Etappen verkürzen können. Auf der zweiten Durchfahrt des Mt. Kasagi konnte der Waliser den Rückstand weiter reduzieren, wodurch Ogiers Vorsprung auf knappe 1,4 Sekunden schrumpfte. Evans fuhr heute seine 200. WP-Bestzeit in seiner Karriere heraus.
Ogier nahm jedoch auf den weiteren Etappen, richtig Tempo auf. Am Vormittag war der Franzose auf den verschmutzten Abschnitten noch vorsichtig gefahren. Zudem hatte es am Mt. Kasagi aufgrund von Zeitbeschränkungen nicht die Hilfestellung von Streckenaufzeichnungsteams gegeben.
«Zumindest hatten wir einen ganz guten Nachmittag. Aber am Vormittag hätte ich besser sein können», räumte Ogier ehrlich ein.
Glück hatte Evans, als er die vorletzte Etappe mit minimalem Zeitverlust überstand, nachdem er mit seinem linken Hinterrad gegen einen Bordstein geprallt war und einem angeschlagenen Reifen nah daran war ganz viel Zeit zu verlieren.
Takamoto Katsuta hatte zusammen mit seinen Toyota-Teamkollegen lange Zeit um die Führung mitgekämpft, bis er in eine Plastikbarriere krachte und die Servolenkung seines GR Yaris beschädigte.
Obwohl damit alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung damit schon dahin waren waren, versuchten der Lokalmatador und sein Beifahrer Aaron Johnston in Unterbrechungen mehrmals Reparaturen auf der Straße durchzuführen. Johnston saugte dabei sogar mit dem Mund Motoröl aus dem Motor des Autos und füllte damit das notdürftig reparierte Servolenkungssystem auf.
Katsuta absolvierte so alle weiteren Wertungsprüfungen am Samstag. Seine einzige Belohnung war allerdings letztlich nur die Ehre, alles versucht zu haben, um weiterzufahren. Er kam mit 34 Minuten Verspätung zum Start der WP12, was zum automatischen Ausscheiden aus der heutigen Etappe führte.
Katsutas Ausfall beförderte den schnellen Adrien Fourmaux (Hyundai) auf den dritten Platz vor. Obwohl er am Samstagmorgen mit zwei WP-Siegen sehr schnell gewesen war, hatten beiden führenden Toyotas Fourmaux am Nachmittag schließlich im Griff. Am Ende des Tages lag er 17,1 Sekunden hinter Evans.
Toyota-Fahrer Sami Pajari war am Samstag nur 0,3 Sekunden hinter Fourmaux gestartet und lag am Ende aber 21,8 Sekunden hinter dem besten Hyundai. Bei einem Aufprall in eine Böschung in der WP9 beschädigte er seinen Auspuff, wodurch es im Innenraum seines GR Yaris sehr laut wurde.
«Ich habe einige Kopfschmerzen», seufzte Pajari, der sich beim Fahren nach dem Ausritt hauptsächlich auf sein Gedächtnis verlassen musste. Es gab Kommunikationsschwierigkeiten ob dem verstärkten Motorlärm mit seinem seinen Beifahrer Marko Salminen.
Noch Titelmitanwärter Ott Tänak befindet sich im «Niemandsland», mit 1.49,1 Sekunden hinter Pajari, aber mit einem Vorsprung von 2:05,1 Sekunden auf den einzigen verbleibenden M-Sport-FGord-Fahrer, Grégoire Munster.
Kalle Rovanperä hat seine wichtigste Mission nach dem Freitagzwischenfall für den Samstag erfüllt und sich von Platz 17 auf Platz 7 verbessern können. Er überholte das gesamte WRC2-Feld. Der Blondschopf profitierte dabei vom Ausfall des Nochweltmeisters Thierry Neuville (Hyundai) auf Grund eines Getriebeschadens sowie dem Unfall von Katsuta.
Im virtuellen WM-Gesamtklassement der Rallye Japan nach dem Samstag führt Evans mit 262 Punkten vor Ogier, während Rovanperä nur 234 Zähler aufweist.
Oliver Solberg (Toyota) führt die Rally2-Fahrerwertung mit über einer Minute Vorsprung an. Der Schwede, ist jedoch nicht für die Wertung gemeldet, sodass Alejandro Cachon die WRC2-Kategorie mit 26,9 Sekunden Vorsprung vor Nikolay Gryazin (Skoda) anführt. Gus Greensmith (Toyota) der zuvor in der Rallye vorne mitgemischt hatte, schied schon zu Beginn der heutigen Schleife aufgrund von Bremsproblemen aus. Jan Solans (Toyota) komplettiert das Podium dieser Klasse und liegt nur 5,2 Sekunden hinter Gryazin.
Rallye Japan, Zwischenklassement Samstag nach 14 von 20 Wertungsprüfungen
1. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota 2:30.40,4
2. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota +6,5s
3. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +23,6
4. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +45,4
5. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +2.34,5m
6. Munster/Lauka (Luxemburg) Ford +4.39.6
7. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota +6.27,9
8. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota +6.40,6
9. Cachon/Rozada (Spanien) Toyota +7.54,9
10. Gryazin/Alexandrov (Bulgarien) Skoda +8.21,8










