Saudi-Arabien: Debüt-Rallye bringt WM-Entscheidung
Auf herausfordernden Wüstenpisten fällt auf 17 Wertungsprüfungen über insgesamt 319,44 Kilometer die WM-Entscheidung zwischen den Toyota-Piloten Elfyn Evans, Sebastien Ogier und Kalle Rovanperä.
Die Rallye mit Start im Rallyezentrum Jeddah wird die aufregende Vielfalt der Landschaft Saudi-Arabiens aufzeigen, mit Hochgeschwindigkeitsstrecken durch die Wüste bis hin zu technischen Küstenabschnitten entlang des Roten Meeres.
Die Straßen sind teilweise glatt und schnell, wechseln aber schnell zu rauerem Gelände, wo Vorsicht geboten ist. Die Rallye stellt eine völlig neue ultimative Herausforderung für Fahrer und Ingenieure dar, da nur begrenzte Daten verfügbar sind und es keine Erfahrungswerte gibt.
Bei der Rallye Saudi-Arabien dreht sich daher alles um Anpassungsfähigkeit. Die Teams müssen sich auf breite, kurvenreiche Schotterstraßen mit langgezogenen Kurven und unübersichtlichen Kuppen einstellen, aber auch auf rauere, technisch anspruchsvollere Abschnitte, in denen Präzision und Reifenmanagement entscheidend sind.
Wechselnde Lichtverhältnisse, Wanderdünen und unterschiedliches Gelände machen die Sichtverhältnisse und die Bodenhaftung unvorhersehbar - insbesondere gegen Ende der Rallye. Hohe Geschwindigkeiten erhöhen das Risiko. Die Material mordende Beschaffenheit einiger Abschnitte kann aggressives Fahren mit Reifenschäden oder Defekten an der Aufhängung bestrafen.
Da die Weltmeisterschaft möglicherweise erst auf der letzten Wertungsprüfung entschieden wird, geht es nicht nur darum, die Straße zu lesen. Es gilt vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn alles auf dem Spiel steht.
Die insgesamt über 1221,45 Kilometer führende Rallye beginnt am Mittwochabend (26. November) mit der 5,22 Kilometer lange Jameel Motorsport Super Special in Jeddah selbst. Am Donnerstag führt die Rallye mit einer strapaziösen Eröffnungsetappe ins Unbekannte hinein.
Die 19,36 km lange Al Fasallyah-Prüfung wird vormittags und nachmittags gefahren, dazwischen liegt die 20,12 Kilometer lange Moon Stage - eine große Herausforderung für die Teams, die ihre Pace Notes von Grund auf neu schreiben müssen. Die letzte Herausforderung am Donnerstag ist die 11,33 Kilometer lange Khulays-Prüfung, die ebenfalls zweimal gefahren wird. Danach kehren die Teams nach Jeddah zurück, um nach der Wartungspause ein zweites Mal die Jameel Motorsport Super Special fahren.
Am Freitag führt der Verlauf mit Etappen, die tief ins saudische Landesinnere führen am weitesten vom Basiscamp weg. Der Marathon-Tag umfasst zwei Durchläufe mit je drei WPs, beginnend mit der 11,69 Kilometer langen Alghullah, gefolgt von der über 30,58 Kilometer führenden Al Jerem. Die Schleife endet mit Durchläufen durch die sehr technische 28,59 Kilometer lange Wadi Almatwi-WP, die einen eher geschlossenen, kurvenreichen Charakter aufweist.
Das Finale am Samstag beginnt mit der 16,39 Kilometer langen Thabhan-Etappe, bevor die Teams die längste WP der Rallye in Angriff nehmen - die 32,88 Kilometer aufweisende Asfan-Etappe, die nur einmal gefahren wird. Die Rallye endet mit der Thabhan 2 Wolf Power Stage über 16,39 Kilometer.
Für die Rallye haben insgesamt 41 Teams genannt. In der Topklasse mit den Rally1-Fahrzeugen sind zwölf Autos dabei, darunter fünf Toyotas mit den WM-Spitzenreitern Evans sowie Ogier und Rovanperä sowie Takamoto Katsuta und Sami Pajari. Hyundai entsendet den Nochweltmeister Thierry Neuville, Ott Tänak und Adrien Fourmaux. M-Sport-Ford startet gleich mit vier Autos. Neben den Stammpiloten Gregoire Munster und Joshua McErlean komplettierten Martins Sesks und der Dakar-Rally Raid-Spezialist Nasser Al Attiya das Team beim Saisonkehraus.
In der Rallye2-Kategorie sind 16 Autos gemeldet, darunter Oliver Solberg, Gus Greensmith und Fabio Schwarz.










