Tänak übernimmt erste Führung in Saudi-Arabien
Im direkten Duell der WM-Kandidaten mit Sebastien Ogier lag Elfyn Evans vor seinem Toyota-Teamkollegen. Die Jameel-Super Special war die Ouvertüre für die rauen und felsigen drei Etappen, die bis Samstag ausgefahren werden.
Auf der heute genutzten künstlichen Strecke war Tänak der Schnellste und lag dabei 1,2 Sekunden vor Ogier. Martins Sesks überraschte im M-Sport-Ford mit einem beeindruckenden dritten Platz. Noch-Weltmeister Thierry Neuville (+2,0 Sekunden) und Elfyn Evans (+2,1 Sekunden) komplettiertem die Top 5.
«Ich bin mir nicht sicher, wie meine heutige Leistung im Vergleich zu bewerten ist. Das war aber ein guter Auftakt. Hoffentlich ist die Zuverlässigkeit jetzt beim Finallauf jetzt etwas besser als oftmals in diesem Jahr», kommentierte Tänak den Auftakt des 14. Rallye-WM-Laufs.
Ogier wies unterdessen jede Vermutung zurück, dass seine heutige Platzierung vor Evans ein wichtige psychologische Komponente darstellen würde. «Wir sind erwachsen genug, um zu wissen, dass die eigentliche Rallye erst morgen beginnt. Man kann diese Rallye nur verlieren, nicht gewinnen», meinte der achtmalige Weltmeister.
Evans, der seinen ersten WRC-Titel anstrebt, sagte:«Bei dieser Rallye bis zum Ende durchzuhalten, ist schon eine Herausforderung. Wir werden die Rallye mit mit Köpfchen fahren. Mal sehen, wie sich alles entwickelt».
Kalle Rovanperä, der dritte Fahrer mit noch Chancen auf die WM-Titel hat, bezeichnete seine Fahrleistung heute als wenig überzeugend. Der Finne lag mit 2,5 Sekunden Rückstand nur auf der sechsten Position und kommentierte: «Ich hatte unglaublich viel Untersteuern und es fühlte sich die ganze Zeit einfach schrecklich an. Hoffen wir, dass es morgen dann auf Schotter besser läuft».
Sami Pajari (Toyota) und Adrien Fourmaux (Hyundai) haben dieses Wochenende ein besonderes Auge aufeinander, denn Fourmaux liegt in der Meisterschaft nur gerade zwei Punkte vor Pajari. Als sie Seite an Seite in der Superspecial antraten, lachte Pajari: «Wir haben gescherzt, dass wir jetzt schon über die Startposition für Monte Carlo entscheiden».
Der Finne lag 0,1 Sekunden hinter Rovanperä, war aber 0,3 Sekunden schneller als der Franzose und belegte den siebten Platz. Fourmaux wurde Achter.
Die M-Sport-Teamkollegen Gregoire Munster und Josh McErlean lieferten sich in ihren Puma Rally1-Autos ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aus dem Munster mit gerade 0,8 Sekunden Vorsprung als Sieger hervorging. Die Ford-Fahrer liegen über Nacht auf den Plätzen 10 und 11.
Das WM-Comeback von Nasser Al-Attiyah, dessen letzter Start er vor zehn Jahren gefahren war, begann wenig gut. Der Dacia W2RC-Pilot verschätzte sich beim Start völlig und kassierte sofort eine 10-Sekunden-Strafe für einen Fehlstart.
Al-Attiyah grinste: «Als ich Grün sah, bin ich einfach losgefahren. Aber okay, von der Zeit her war es eine ganz gute Wertungsprüfung».
Toyota-Pilot Oliver Solberg kam mit einem «kleinen Kuss» an einer Barriere davon und fuhr die schnellste Rally2-Zeit. Die WRC2-Wertung führt allerdings Nikolay Gryazin Nacht an, während seine Škoda-Kollegen Robert Virves und Gus Greensmith sich den zweiten Platz teilen. Fabio Schwarz (Toyota) fuhr heute die 16. Gesamtzeit.
Rallye Saudi-Arabien, Zwischenklassement nach der ersten von 17 Wertungsprüfungen
1.Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +3.53,3m
2. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota +1,2s
3. Sesks/Francis (Lettland) Ford +1,6
4. Neuville/Wydaeghe (Belgien) +2,0
5. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota + 2,1
6. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota +2,5
7. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +2,6
8. Fourmaux/Coria (Frankreich) Toyota +2,9
9. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota 3,6
10. Munster/Lauka (Luxemburg) Ford +4,8










