Rallye Polen mit langer und großer Historie

Von Toni Hoffmann
Der dreifache Europameister Sobieslaw Zasada im BMW 2002 tii bei der Rallye Polen 1971

Der dreifache Europameister Sobieslaw Zasada im BMW 2002 tii bei der Rallye Polen 1971

Die Rallye Polen gehört zusammen mit der 1910 gegründeten Alpen-Rallye Österreich und der 1911 debütierenden Rallye Monte Carlo zu den ältesten Rallyes der Motorsportgeschichte.

Erstmals ging sie 1921 rund um Warschau über die Bühne. Die bereits 72. Ausgabe der Rallye Polen steht an: Dank ihrer nun bald hundertjährigen Historie darf sie sich neben der «Monte» und der österreichischen Alpenfahrt zu den drei ältesten Rallyes der Welt zählen. Obwohl sie bereits seit 1912 besteht, wurde sie offiziell erst 1921 als Rallye Polen ausgeschrieben. Denn in der Gründerzeit veranstaltete der «Imperial Club of Saint Petersburg» die allererste Rallye zwischen Warschau, Kiew und Moskau, bevor sie ein Jahr später – 1913 – nur noch in der Region um die polnische Hauptstadt ausgetragen wurde. Zu diesem Zeitpunkt stellten sich bereits 16 Fahrer der 582-Kilometer-Runde. Im Folgejahr teilte sich die Streckenführung in vier Prüfungen auf, die insgesamt eine Läge von 1.215 Kilometern erreichten. Graf Karol de Raczynski ließ damals seine Konkurrenten in einem französischen Rochet-Schneider hinter sich.

Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs setzte das Renngeschehen in Polen bis einschließlich 1920 aus, kehrte aber bereits 1921 unter der Leitung des nationalen Automobilverbandes – Towarzystwo Automobilistów Królestwa Polskiego – zurück. Ziel war damals die Vermarktung des Automobils sowie die Vorführung fortschrittlicher Fahrkünste. Die erste Rallye Polen führte von Warschau bis Bialowieza und zurück, dabei umfasste die knapp 600 Kilometer lange Strecke hauptsächlich unbefestigte Straßen.

Beim Revival des polnischen Rallyesports setzte sich damals Tadeusz Heyne in einem Dodge Touring gegen gerade einmal sechs Teilnehmer durch. Dank seines technischen Wissens arbeitete der 1883 geborene Heyne später in der Tschechoslowakei für Skoda, bevor sein Weg ihn in die russische Luftfahrt führte.

Die Rallye Polen wuchs bis 1939 auf eine Länge von 4.500 Kilometern an, das Starterfeld von bereits 68 Fahrern unternahm dabei im Prinzip eine Tour durch das komplette Land. Den Gewinner stellte der lokale Fiat-Importeur: Renato Ghisalba bezwang im Fiat 1100 Stafan Grossman im Citroën.

Nach einer erneuten kriegsbedingten Unterbrechnung fand 1946 die 13. Ausgabe der Rallye Polen statt. 71 Fahrzeuge, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten, rollten an den Start.

Polen auf dem Weg in die Rallye-WM

1960 nahm die Rallye-Europameisterschaft die Rallye Polen zum ersten Mal in ihren Kalender auf, 1973, 2009 und 2014 war sie sogar Austragungsort der Rallye-Weltmeisterschaft. Dieses Jahr kommt eine weitere WM-Veranstaltung dazu.

Seit 2005 liegen die Prüfungen bei Mikolajki in der masurischen Seenplatte. Vergangenen Oktober schlugen Lokalpolitiker vor, das Event in der touristischen Region zu behalten. Der polnische Automobilverband willigte für die kommenden zehn Jahre ein.

Quelle: Best-of-RallyLive

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