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WM 2023 ohne China: Immer wieder platzen Rennen

Von Mathias Brunner
Start zum Grossen Preis von Kanada 1988

Start zum Grossen Preis von Kanada 1988

Auch 2023 kann es keinen WM-Lauf auf dem Shanghai International Circuit geben, wegen der strengen Corona-Vorschriften in China. Immer wieder müssen Grands Prix abgesagt werden, aus teils skurrilen Gründen.

Am 2. Dezember hat die Formel-1-Führung bestätigt: Die WM 2023 findet erneut ohne Grossen Preis von China statt, die strengen Corona-Massnahmen in diesem Land machen die Durchführung eines Grand Prix Mitte April unmöglich.

Dass einzelne Formel-1-Rennen nicht stattfinden können, das ist in der 73-jährigen Geschichte der Königsklasse nicht neu. Dass hingegen gleich der ganze erste Teil einer Saison nicht stattfinden konnte, weil sich die Welt im Würgegriff eines Virus befand, das hatte es noch nie gegeben. Die Formel 1 schaffte 2020 letztlich ein Programm aus immerhin 17 Läufen.

Aber wieso mussten vor Corona Rennen verschoben oder gestrichen werden? Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich, wie ein Blick in den Rückspiegel zeigt.

1995 wurde der auf 16. April angesetzte Pazifik-GP (in Aida/Japan) nach einem Erdbeben in den Oktober versetzt.

1985 löste sich der neue Belag auf der Traditionsrennstrecke von Spa-Francorchamps auf. Der auf 2. Juni angesetzte WM-Lauf wurde Mitte September nachgeholt.

Meist sind es finanzielle Sachzwänge, welche zur Absage eines Rennens führen: 2015 etwa suchten die südkoreanischen Organisatoren einen Weg aus dem Vertrag mit dem damaligen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone. Ihr Rennen war ein einziges Fiasko, und so handelten sie nach dem Motto – lieber ein Ende mit Schrecken (Konventionalstrafe aufgrund des Vertragsbruchs) als ein Schrecken ohne Ende.

Der WM-Lauf von Bahrain 2013 konnte aufgrund von Unruhen im Land nicht stattfinden, das auf 13. März angesetzte Rennen wurde zunächst auf Oktober verschoben und später abgesagt.

1997 wurde der Grossen Preis von Portugal auf 21. September geplant. Aber die Pistenbetreiber weigerten sich aber, ihre Strecke zu modernisieren. Sie erhielten zunächst eine weitere Frist, bis 26. Oktober, dann platzte das Rennen. Stattdessen kam es zu einem Europa-GP in Jerez – und dem dramatischen WM-Finale zwischen Michael Schumacher und Jacques Villeneuve.

1987 guckten die kanadischen Fans in die Röhre: Das Rennen musste aus einem skurrilen Grund abgesagt werden – die beiden Brauereikonzerne Labatt und Molson stritten sich so lange um das Sponsoring, bis dem Automobilweltverband die Geduld ausging. Die Organisatoren, nicht dumm, nutzten den Rennausfall, um die Boxenanlage von einem Ende des Olympischen Ruderbeckens ans andere zu verlegen.

Der 1979 geplante WM-Lauf in Schweden wurde nach dem Tod der einheimischen Fahrer Ronnie Peterson und Gunnar Nilsson gestrichen: Das Interesse schwedischer Fans und Sponsoren war erloschen.

Der für 1976 geplante Grosse Preis von Argentinien konnte nicht durchgeführt werden, weil es wirtschaftliche Probleme und daher schwere Unruhen im Land gab.

1969 musste der Belgien-GP gestrichen werden, weil die von den Piloten geforderten Umbauten für mehr Sicherheit nicht durchgeführt wurden. Die englischen und italienischen Rennställe machten klar: Dann fahren wir nicht.

1956 und 1957 wurden einige WM-Rennen wegen der Suez-Krise und der gestiegenen Ölpreise abgesagt – Niederlande, Spanien, Belgien).

1955 wurden nach der Tragödie von Le Mans (84 Tote) die Rennen von Reims (Frankreich), Nürburgring (Deutschland), Bremgarten (Schweiz) und Pedralbes (Spanien) alle gestrichen.

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