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24h Nürburgring: Zeit für Helden

Kolumne von Oliver Runschke
15 von unzähligen Nürburgring-Helden

15 von unzähligen Nürburgring-Helden

Blick zurück auf die 24h auf dem Nürburgring am vergangenen Wochenende.

Sind wir mal ehrlich: Die 24h auf dem Nürburgring waren rein sportlich gesehen ein absoluter Graus. Erst ein Vier-Stunden-Rennen bei prächtigem Wetter. Dann knapp zwei Stunden im schönsten Eifel-Regen. Anschliessend eine ewig lange Unterbrechung, während der die Teams ihre Autos komplett auf links ziehen konnten, gefolgt von einem knapp neun Stunden kurzen Sprint. Die Wetterkapriolen waren aber dennoch für den sportlichen Verlauf ein Segen, auch wenn das alle anderen Teilnehmer als das Mercedes-Team mit der Startnummer #9 von Black Falcon naturgemäss etwas anders sehen dürften.

Denn das Wetter in der Eifel versprach für einmal ein Rennen gänzlich ohne leidige Diskussionen über Fahrzeugeinstufungen: Bei Regen hat die Politik Pause und es gelten andere Gesetze. Das war vielleicht auch ganz gut so, denn nicht nur eine kurzfristige Einstufungsanpassung am Morgen des Renntages, sondern auch die starke Performance von Audi und Aston Martin im ersten Rennteil würden bei Diskussionen über Fahrzeugeinstufungen viel Zündstoff bieten.

So stand in der Eifel am vergangenen Wochenende vor allem eines im Vordergrund, was mittlerweile oft zu kurz kommt und manchmal zu wenig gewürdigt wird: Das reine Können der Fahrer. «Ich mag Regenrennen, denn bei Regen kann man als Fahrer noch einen gewaltigen Unterschied machen», sagte Maxime Martin.

Wie der Belgier in BMW-Diensten das gemeint hatte, demonstrierte der Marc VDS-Pilot in beeindruckender Manier ziemlich genauer immer dann, wenn er sich im Z4 mit der Startnummer #25 hinter das Lenkrad klemmte.

Beim Restart des Rennens am Montagmorgen briet der Belgier der Konkurrenz satte 20 Sekunden pro Runde auf. In der Schlussphase stanzte Martin, als er die zweit- und drittplatzierten Rowe-Mercedes SLS AMG gleich in einer Runde aufschnupfte, eine 8.23 Min in den Asphalt der Nordschleife. «Eine Wahnsinnszeit, ich weiss nicht, wie das möglich war. Eine 8:23 Min im Verkehr entspricht ungefähr einer 8.12 Min. auf freier Strecke», staunte sogar Rennsieger Bernd Schneider, der für gewöhnlich nicht einfach zu beeindrucken ist.

Doch nicht nur Martin brillierte, die garstigen Wetterbedingungen motivierten auch andere Fahrer zu Glanzleistungen. Da waren unter anderem und ganz sicher nicht mit Anspruch auf Vollständigkeit:

Marc Lieb im Manthey-Porsche RSR mit einem unheimlich starken Stint am Abend Frank Stippler, dem die Witterung vollkommen egal zu sein schien und der auf der Nordschleife wohl auch im Bobby-Car wohl unschlagbar ist Darren Turner, der im Regen am Sonntagabend im Aston Martin erfolgreich die beiden Manthey-Porsche hinter sich hielt Wolf Henzler, der im Falken-Porsche als einziger nach dem Restart mit Maxime Martin mithalten konnte Bernd Schneider und Sean Edwards, die mit starken Stints am Montagmorgen den Grundstein zum Sieg legten.

Die Liste liesse beliebig fortführen, doch Namen der grössten Helden am Ring standen nach dem Rennende nicht auf den Ergebnislisten. Das waren die Fans, die der Witterung mit vermutlich triefnassen Socken bis Montagnachmittag trotzten und vor allem die Streckenposten, denen keine Wahl blieb, als mit klammen Fingern bis zur letzten Runde am Streckenrand zu stehen.

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