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Es brodelte im ADAC GT Masters

Von André Zengler
Über dem GT-Masters-Fahrerlager lag am Wochenende manche Gewitterwolke

Über dem GT-Masters-Fahrerlager lag am Wochenende manche Gewitterwolke

Viel Arbeit für Rennleitung und Sportkommissare am letzten Wochenende auf dem Nürburgring.

Es ist wie in jeder Meisterschaft, desto näher es dem Ende der Saison zugeht, desto rauer wird das Umgehen miteinander. So auch beim ADAC GT Masters am Wochenende auf dem Nürburgring.

Es begann mit Reiter-Pilot Peter Kox, der sich im ersten Rennen vor der ersten Kurve verbremste und damit den Rosberg-Audi von Bernd Herndlhofer erwischte, was das Aus für beide bedeutete. Für die Rennleitung ein eindeutiger Fall, das Team wurde wegen eines vermeidbaren Unfalls für den zweiten Lauf um fünf Startplätze nach hinten versetzt. Kox sah bei dem Unfall allerdings eine Vorgeschichte, es gab jedoch keine entlastenden Bilder. Ein Protest seitens Reiter wurde von den Sportkommissaren wegen eines Formfehlers, sprich, der Protest erfolgte zu spät, abgelehnt.

Dann wurden die beiden Callaway-Corvette von Hohenadel/Seiler sowie Jäger/Hannawald und der Porsche von Haggenmüller/Seefried nach Lauf 1 wegen eines Gelbvergehens nachträglich mit einer Durchfahrtsstrafe, in dem Fall mit 30 Strafsekunden belegt. Der Porsche von Tim Bergmeister war gestrandet, dennoch fuhren Jäger und Hohenadel in diesem Sektor die bislang schnellste Zeit des Autos. Die Regeln in dem Fall sind klar definiert: in dem Zeitraum, wo die Streckenposten «Gelb» zeigen, darf man seine Zeit in diesem Sektor nicht verbessern. Die genauen Uhrzeiten, wann die Fahnen erstmals geschwenkt und wieder eingezogen werden, werden von den Posten per Funk an die Rennleitung gemeldet. Zwar behaupten beide Piloten, keine gelben Flaggen gesehen zu haben, gemäss Rundstrecken-Reglement hat der Rennleiter aber keine andere Wahl, als eine solche Strafe auszusprechen.

Am nächsten Tag im zweiten Rennen ging es bereits vor dem Start weiter. Der Lamborghini von Albert von Thurn und Taxis fuhr nicht mit dem Reifensatz in die Startaufstellung, den er hätte verwenden müssen. Das Team von Abt-Sportsline legte deshalb nach dem Rennen einen Protest gegen Reiter-Engineering ein. Das Vergehen von Reiter war ebenfalls eindeutig: Um aus dem Fahrerlager in die Boxengasse zu gelangen, fuhr das Team auf alten Reifen, ein erlaubter und durchaus üblicher Vorgang, um auf dem oft mit Öl oder manchmal auch Glasscherben verschmutzten Boden im Fahrerlager die eigentlichen Rennreifen nicht zu gefährden. Nur hätte Reiter die Reifen dann in der Box wechseln müssen, bevor der Lamborghini auf die Startaufstellung fuhr. Die Sportkommissare sahen in ihrem Urteil einen Regelverstoss, allerdings keinen Wettbewerbsvorteil und beliessen es bei einer Geldstrafe.

Ein weiterer Protest seitens Reiter, diesmal gegen Abt wegen diverser Blockade-Aktionen auf der Strecke wurde hingegen abgelehnt: erneut lag der Protest zu spät bei den Sportkommissaren vor.

Dicke Luft also vor dem Saisonfinale des ADAC GT Masters, das am 2./3. Oktober in Oschersleben stattfindet. Derzeit führen der Reiter-Lamborghini von Kox/ von Thurn & Taxis mit 9 Punkten Vorsprung auf Mies/Ludwig im Audi R8 LMS von Abt-Sportsline. Nur zwischen diesen beiden Teams wird der Titel entschieden, alle anderen liegen zu weit zurück.

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