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Deutscher Mike Wiedemann als Eskimo zur Dakar 2023

Von Kay Hettich
Eigentlich hatte Mike Wiedemann andere Pläne für die Dakar 2023, doch der 24-Jährige stellt sich mit seiner KTM der größten Herausforderung, die man bei der härtesten Rallye der Welt eingehen kann.

Bei der Dakar 2022 gab Mike Wiedemann im Team BAS KTM sein Debüt bei der härtesten Rallye der Welt und erreichte als 48. das Ziel, was für einen Rookie alles andere als selbstverständlich ist.

«Ich habe mich viele Jahre auf die Dakar 2022 vorbereitet. Manchmal war es wirklich hart, mit vielen Verletzungen und Problemen, Sponsoren zu finden, aber am Ende war es die beste Entscheidung meines Lebens», sagte der KTM-Pilot rückblickend. «Die verschiedenen Länder, Landschaften und Menschen im Rallye-Raid sind unglaublich. Ich habe bei BAS Dakar auf jeden Fall viel gelernt. Ich bin wirklich stolz auf meinen Erfolg. In Deutschland ist es sehr schwierig, Rallyes zu fahren, weil wir nicht das richtige Terrain dafür haben, und es gibt nicht viele Möglichkeiten, viel Zeit auf dem Motorrad zu verbringen. Deshalb habe ich mehr Zeit im Fitnessstudio und auf dem Fahrrad verbracht, anstatt Motorrad zu fahren. Aber es hat trotzdem für einen Platz unter den ersten 50 gereicht.»

Nach seiner ersten Teilnahme kündigte der aus Balingen in Baden-Württemberg stammende Wiedemann an, dass er im nächsten Jahr als Navigator in einem Auto teilnehmen würde, doch dieser Plan wurde verworfen. Stattdessen wird der 24-Jährige erneut in der Motorrad-Kategorie antreten.

«Im Jahr 2022 bin ich nicht allzu viele Rennen gefahren, weil ich beruflich sehr eingespannt war und einige Verletzungen hatte», bedauert Mike. «Ich bin zwei Rallyes als Beifahrer gefahren, was meiner Meinung nach besser ist als nichts. Außerdem habe ich drei Monate mit Mason Klein und Harith Noah in den USA verbracht, wo ich einige Roadbooks und Rallye-Trainings absolviert habe, was mir sehr geholfen hat. In diesem Jahr trete ich bei Original by Motul an, weil es die ultimative Herausforderung ist und meiner Meinung nach auch den Geist der Dakar verkörpert.»

Die Kategorie ‹Original by Motul› ist auch bekannt als ‹Malle Moto›, was so viel bedeutet wie Koffer oder Kiste. Diese kann jeder Teilnehmer mit Werkszeug und Ersatzteilen bestücken, für den Transport ins jeweils nächste Biwak sorgt Sponsor Motul. Dort muss sich der Fahrer selbst um Instandsetzung und Wartung seines Motorrades kümmern. Geschlafen wird im Zelt. Dazu muss man wissen: In der Wüste ist es nur tagsüber heiß. Nachts und in den frühen Morgenstunden sind die Temperaturen oft unter 5 Grad Celsius.

«Und da wir morgens oft 200-300 Kilometer Etappe auf der Straße abspulen müssen, wo man sich nicht sonderlich viel bewegt, kam ich meistens komplett durchgefroren an der Prüfung an. Deshalb habe ich mir für die nächste Dakar einen Eskimoanzug gekauft, damit ich nicht frieren muss», erklärte Wiedemann. «Nach diesem erfolgreichen Start als jüngster deutscher Dakar-Finisher, steht nun mit der Malle Moto die nächste Herausforderung an. Hier werde ich wohl als jemals jüngster Teilnehmer am Start stehen und versuchen, ganz ohne Service das Ziel zu erreichen.»


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