KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ruhetag in Riad: Spannender Blick in die Klassen

Von Tim Althof
Die 46. Ausgabe der Rallye Dakar zeigt sich in Saudi-Arabien von ihrer härtesten Seite. Nach einer Woche und mehr als 4.000 Kilometern liegt Honda vor Hero an der Spitze. Doch was geschieht eigentlich dahinter?

Ricky Brabec hat am Freitag mit Platz 3 in der herausfordernden 48-Stunden-Etappe die Gesamtführung der Dakar-Rallye 2024 übernommen. Der Honda-Werksfahrer führt aber nur 51 Sekunden vor dem einzig verbliebenen Hero-Fahrer Ross Branch aus Botswana. Direkt dahinter reihen sich mit Adrien Van Beveren und Nacho Cornejo zwei weitere Honda-Jungs ein.

Auf den Plätzen 5 und 6 folgen die Red Bull-KTM-Fahrer Toby Price und Kevin Benavides, sowie Luciano Benavides (Husqvarna) und Daniel Sanders (GASGAS). Insgesamt sind in der RallyGP, der Top-Klasse der Dakar-Rallye, noch 14 von ursprünglich 22 gestarteten Piloten im Rennen.

Frankreich vorne in der Rally2

Viele Privatfahrer haben sich in der Rally2-Klasse eingeschrieben und versuchen in Saudi-Arabien den begehrten Pokal in dieser Wertung abzuräumen. Nach einer Woche führt in dieser Klasse der KTM-Fahrer Jeanloup Lepan, der seine dritte Rallye Dakar bestreitet. Der Franzose führt 15:31 Minuten vor seinem Landsmann Romain Dumontier (Husqvarna) und 26 Minuten vor dem Inder Harith Noah (Sherco), der Rang 3 belegt. Paolo Lucci und Bradley Cox, der Sohn von Dakar-Legende Alfie Cox, belegen am Ruhetag die Positionen 4 und 5. Tobias Ebster steht auf Rang 9 in dieser Klasse.

Nachwuchspilot aus Österreich dominiert «Original by Motul»

Doch für Ebster sieht es in einer anderen Kategorie deutlich besser aus. Der Tiroler und Neffe von KTM-Urgestein Heinz Kinigadner führt in der spektakulären Kistenfahrerwertung «Original by Motul». In dieser Klasse sind Fahrer eingeschrieben, die nur mit einer Kiste an Zubehör, Material und überlebenswichtigen Dingen während der zwei Wochen in Saudi-Arabien versorgt werden. Anders als bei den Werksfahrern, steht hier keine Mechaniker-Crew zur Verfügung, die Teilnehmer sind auf sich alleine gestellt.

Ebster führt auf seiner KTM mit mehr als 74 Minuten vor seinem ersten Verfolger Jerome Martiny (Husqvarna) aus Belgien. Auf Rang 3 liegt der Spanier Albert Martin Garcia, Vierter ist Gioele Meoni (KTM), der Sohn der viel zu früh gestorbenen Legende Fabrizio Meoni (Sieger 2001 und 2002). Auf Platz 5 liegt KTM-Fahrer David Pabiska aus Tschechien.

Auch die besten Neulinge der härtesten Rally der Welt erhalten eine eigene Wertung und entsprechende Preise bei Zielankunft. Tobias Ebster gehört mit seinen 26 Jahren zu den jüngsten Fahrern und da es seine erste Teilnahme bei einer Dakar ist, führt er auch in der Zeitnahme der besten Rookies mit mehr als 1,5 Stunden vor Jeremy Miroir (Fantic) aus Frankreich.

Britin führt in der Damenwertung

In der Wertung der besten Frauen in der Motorrad-Kategorie führt die Britin Jane Daniels auf einer italienischen Fantic-Maschine vor Yael Kadshai auf einer GASGAS. In der Gesamtwertung aller Piloten liegt Daniels auf Rang 52, Kadshai auf 64.

Insgesamt sind vor einer Woche 142 Fahrer in die Rallye gestartet, nach 4.200 Kilometer auf der Arabischen Halbinsel starten nach einer Woche noch 122 in die siebte Etappe, die am Sonntag nach dem Ruhetag in Riad beginnt.

Gesamtstand nach Etappe 6 (11./12.1.):

1. Ricky Brabec (USA), Honda, 27:11,21 Stunden
2. Ross Branch (BW), Hero, +51 sec
3. Adrien Van Beveren (F), Honda, +9:21
4. Jose Cornejo (CHL), Honda, +14:14
5. Toby Price (AUS), KTM, +27:00
6. Kevin Benavides (RA), KTM, +28:33
7. Daniel Sanders (AUS), GASGAS, +35:50
8. Luciano Benavides (RA), Husqvarna, +47:26
9. Stefan Svitko (SK), KTM, +1:07,42 h
10. Jeanloup Lepan (F), KTM, +1:31,42
Ferner:
21. Tobias Ebster (A), KTM, +3:31,22

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