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2008: Terror stoppt Rallye Dakar kurz vor dem Start

Von Toni Hoffmann
Der Freitag, 4. Januar 2008, ist in der 41-jährigen Chronik der Rallye Dakar ein unauslöschbares Datum, die Organisation musste sich der Politik und dem Terror beugen und kurz vor dem Start die Rallye absagen.

Schon an Heiligabend wurde die Totenmesse für die 30. Auflage der Wüsten-Rallye Dakar gelesen. An diesem Weihnachtsvortag wurden in Mauretanien, das mit acht der 15 Etappen als Hauptschauplatz der Dakar geplant war, vier französische Touristen von der Al Kaida zugerechneten Terroristen ermordet. Mauretanien wurde zum höchsten Sicherheitsrisiko, was Amaury Sport Organisation (A.S.O.) veranlasste, auf dringendem Anraten der französischen Regierung die Rallye erstmals in der 30jährigen Geschichte abzusagen. Es war auch das erste Mal in der Geschichte des internationalen Spitzensports, dass eine Veranstaltung dieser Größenordung wegen einer terroristischen Bedrohung gestrichen wurde.

Sicherheit hat absoluten Vorrang

«Die Sicherheit aller Teilnehmer hat absoluten Vorrang. Deshalb stehen wir seitens Volkswagen uneingeschränkt hinter der Entscheidung des Veranstalters ASO, den für den 5. Januar geplanten Start der Rallye Dakar abzusagen», erklärte Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Volkswagen Markenvorstandes und verantwortlich für den Geschäftsbereich Technische Entwicklung. «Natürlich sind wir über die Absage sehr unglücklich, denn wir haben uns ein Jahr auf diese Rallye vorbereitet und waren bestens für diese sportliche Herausforderung gerüstet.»

Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen unterstrich: «Wir respektieren die Entscheidung im Sinne der Sicherheit, die auch für uns höchste Priorität hat. Für alle im Team von Volkswagen Motorsport ist die Absage eine große Enttäuschung, denn jeder hat sich darauf gefreut, hier in Lissabon in einem sportlich fairen Wettbewerb zu starten.»

Wie kommentierte Sven Quandt, Chef des im hessischen Trebur ansässigen X-Raid-Teams? «Die Organisation hat eine sehr schwierige Entscheidung gefällt, aber wir alle müssen die Tatsache respektieren, dass dies wegen der Sicherheit aller Rallye-Beteiligten geschehen ist.»

Konnte mit einer Absage gerechnet werden? «Ich stand letzte Woche, als dieser sehr bedauerliche Vorfall in Mauretanien passierte, im ständigen Kontakt mit der Organisation. Es war daher abzusehen, dass die Veranstaltung abgesagt werden würde.»

Welche Auswirkungen hat diese Absage für Afrika? «Für die Bevölkerung der Länder, in denen die Rallye hätte ausgetragen werden sollen, tut es mir sehr Leid. Die Dakar brachte den oft benachteiligten Gebieten ein Einkommen, von denen sie fast ein Jahr leben können.»

Gab es keinen Alternativ-Plan? «Der Veranstalter dachte lange und intensiv über Möglichkeiten nach, die Sinn gemacht hätten. Selbst wenn die Rallye im südlichen Marokko stattgefunden hätte, so hätten auch dort Teile ebenso gestrichen werden müssen wie die Etappe in Portugal wegen des starken Regens. Daher akzeptieren wir die Entscheidung und wünschen dem Veranstalter viel Glück, eine sichere Strecke für die Dakar 2009 zu finden».

Kahle: «Die freie Welt ist nicht so frei»

«Es ist schlimm, dass Terroristen alles so beeinflussen, dass die freie Welt eben doch nicht so frei ist», kommentierte der siebenfache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle die Absage seiner zweiten Dakar. «Es stellt sich die Frage der Erpressbarkeit dieser Großveranstaltung», ergänzte sein Beifahrer Thomas Schünemann. Die ehemalige DTM-Siegerin und dreifache Dakar-Teilnehmerin Ellen Lohr sprach von «einer Fehlentscheidung der Organisation, sich der Regierung zu beugen.»

«Es sind alle Pisten offen», sagte Rallyeleiter Etienne Lavigne und schloss eine Verlegung nach Südamerika oder Asien aus. 2009 aber startete die Rallye Dakar erstmals in Südamerika.

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