Der Mini ALL4 Racing – eine zehnjährige Erfolgsstory

Von Toni Hoffmann
Am 6. Dezember vor 10 Jahren präsentierte das im hessischen Trebur ansässige Team von X-raid den Mini ALL4 Racing, vier Dakar Siege und fünf Weltcup-Titel sprechen für sich.

Der Mini ALL4 Racing ist das bisher erfolgreichste Rallyefahrzeug der X-raid Familie. Heute vor zehn Jahren, am 06.12.2010, präsentierte X-raid den allradangetriebenen Wüstenrenner und startete damit eine Erfolgsgeschichte: Vier Dakar-Siege, fünf FIA World Cup Titel und unzählige weitere Erfolge wurden mit dem Mini ALL4 Racing eingefahren.

Bereits der Start des Projekts «Mini ALL4 Racing» war außergewöhnlich: Erst Mitte des Jahres 2010 fiel die Entscheidung für das neue X-raid Familienmitglied als Nachfolger des X-raid BMW X3 CC. Das Team arbeitete Hand in Hand mit Partner und Zulieferern, um das Fahrzeug rechtzeitig zur Dakar fertigzustellen. «Ohne Magna Steyr, Mini Design, Heggemann Autosport und Faster wäre dieses Projekt nicht so schnell zu realisieren gewesen», erinnert sich Sven Quandt.

Trotz der geringen Zeit kamen Weiterentwicklungen nicht zu kurz. Die größte Neuerung war sicherlich die abnehmbare Außenhaut, die durch Schnellverschlüsse mit dem Fahrzeug verbunden ist. So kamen die Mechaniker schneller und einfacher ans Innenleben. Nach diesem Prinzip wurden auch die weiteren X-raid Fahrzeuge aufgebaut. Doch neben der höheren Servicefreundlichkeit konnte auch die Aerodynamik und die Gewichtsverteilung optimiert werden.

Ab dem 19. November 2010 bauten acht Mitarbeiter am Firmensitz in Trebur den Mini auf und nicht einmal einen Monat später absolvierten Guerlain Chicherit und Michel Périn den ersten Rollout. Nach einem kurzen Test im französischen Le Creusot wurde der Mini ALL4 Racing zu seiner ersten Dakar nach Südamerika verschifft. «Damals waren wir sehr erleichtert, da keine Probleme aufgetreten waren», so Quandt. «Allerdings herrschten in Frankreich tiefe Temperaturen – die Auswirkungen der Hitze in Südamerika mussten wir abwarten.»

In Argentinien hatte der Mini ALL4 Racing die volle Aufmerksamkeit auf seiner Seite. «Der Mini löste bei den Zuschauern einfach ganz andere Emotionen aus», berichtet Thomas Quandt, der dieses Projekt marketing- und presseseitig bei X-raid betreute. «Wir haben von Anfang an darauf geachtet, den Charme des Mini zu bewahren und ihn trotzdem Off-Road-tauglich zu machen.» Leider kam am Ruhetag das frühe Aus: Beim Rollout wurde der Mini ALL4 Racing bei einem Unfall von Guerlain Chicherit so stark beschädigt, dass das Team ihn zurückziehen musste. Trotzdem bauten die Mechaniker ihn in den folgenden Tagen wieder auf, so dass der Mini aus eigener Kraft die Zielstadt Buenos Aires erreichte.

Doch damit war das Pech des Mini ALL4 Racing beendet. Bereits wenige Monate später holten Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret bei der Abu Dhabi Desert Challenge 2011 den ersten Sieg. Im Januar 2012 setzten sie noch einen drauf und holten mit Platz eins den ersten Dakar-Erfolg für X-raid. Zudem beeindruckte X-raid mit dem Fakt, dass es alle fünf gestarteten Mini ALL4 Racing in die Top 10 schafften. Auch in den folgenden drei Jahren führte kein Weg am Mini ALL4 Racing vorbei: 2013 wiederholten Peterhansel und Cottret ihren Erfolg, 2014 gewannen Nani Roma und Michel Périn, und 2015 standen Nasser Al-Attiyah und Mathieu Baumel ganz oben auf dem Podium. Zusätzlich zu den vier Dakar-Siegen holten unterschiedliche Piloten mit dem Mini ALL4 Racing auch noch fünf FIA Weltcup Titel.

Neben den zahlreichen Rallyes bestritt der Mini ALL4 Racing auch viele weitere Abenteuer: Guerlain Chicherit fuhr ihn durch Tignes, zusammen mit Nani Roma ging es in die USA zu Jay Leno, er surfte mit Kuba Przygonski und einen Sandboarder durch die Wüste in Abu Dhabi und vielen mehr.

Die X-raid Familie hat sich inzwischen zwar um den Mini JCW Rally und den Mini JCW Buggy erweitert, aber der Mini ALL4 Racing bleibt ein beliebtes Kundenfahrzeug, mit dem Piloten noch immer Top-Positionen herausfahren.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 29.03., 07:15, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr.. 29.03., 09:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Fr.. 29.03., 09:15, DMAX
    Richard Hammond's Car Workshop
  • Fr.. 29.03., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 12:00, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 12:05, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 12:15, Motorvision TV
    Perfect Ride
  • Fr.. 29.03., 12:30, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 14:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 14:35, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
» zum TV-Programm
4