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14. Triumph von Peterhansel, 6. Triumph für X-raid

Von Toni Hoffmann
Stéphane Peterhansel bleibt der unumstrittene «Mr. Dakar», er feiert bei der 43. Ausgabe des Marathon-Klassikers und der zweiten Auflage in Saudi-Arabien seinen insgesamt 14. Triumph, davon acht in der Autowertung.

Das Finale der 43. Rallye Dakar führte von Yanbu über 447 km zurück zum Zielort Jeddah. Auf dem Papier waren die letzten 225 Kilometer auf Bestzeit zwar kurz, aber die Dünen sorgten für die besondere Würze.

Es ist vollbracht. Die Sieger der 43. Rallye Dakar sind Stéphane Peterhansel und sein neuer Beifahrer Edouard Boulanger im Mini Buggy des deutschen X-raid-Teams. Auch beim Finale hat der im Schweizer Montana wohnende Franzose die letzte Attacke seiner Verfolger Nasser Al-Attiyah und Mathieu Baumel im Toyota Hilux abgewehrt und seinen 14. Sieg sicher ins Ziel gebracht. Vor 30 Jahren erzielte Peterhansel auf einer Yamaha in der Motorradwertung seinen ersten Sieg, dem in dieser Sparte noch fünf weitere folgten.

Peterhansel war mit einem Vorsprung von 15:05 Minuten auf den Katarer Al-Attiyah in die letzte Entscheidung gestartet. Nach zwölf Kampftagen über 7.355 Gesamtkilometer und zwölf Bestzeitwertungen (= 4.667 km) waren es 14:51 Minuten, weswegen Al-Attiyah seinen angepeilten vierten Erfolg beim Nachbarn in Saudi-Arabien verpasste. Vorjahressieger Carlos Sainz im zweiten Mini Buggy notierte zum Abschluss seiner 15. Rallye Dakar zwar seinen dritten Tagessieg, doch die vielen Probleme inklusive einiger Navigationsfehler ließen den dreifachen Sieger nicht über den dritten Rang (+ 1:01:57) hinauskommen.

Alter schützt vor Torheit nicht, auf die Rallye Dakar bezogen müsste dies in «Alter schützt vor Siegen nicht» abgewandelt werden. Die drei Chauffeure auf dem Siegerpodest brachten es auf 163 Jahre! Peterhansel 55, Al-Attiyah 50 und Sainz 58.

Timo Gottschalk, Sieger mit All-Attyah 2011, lotste seinen polnischen Piloten Jakub Przygonski im Toyota Hilux von Overdrive mit sechsten Tageszeit auf den vierten Gesamtrang (+ 2:36:03). Der zweite Deutsche Dirk von Zitzewitz, der zusammen mit seinem saudischen Chauffeur zwei Tagessiege als persönlichen Erfolg verbuchen konnte und 2009 die Rallye mit Giniel de Villiers gewonnen hatte, konnte im zweiten Overdrive-Toyota auf der letzten Entscheidung keinen Ganzpunkt mehr setzen. Das Hilux-Team verlor dort 54:00 Minuten und belegte deshalb mit einem Rückstand von 6:59:39 Stunden den 15. Geasmtrang.

Der fünffache Motorradsieger Cyril Despres und sein Schweizer Beifahrer Michael Horn notierten im Peugeot 308 DKR die viertbeste Tageszeit (+ 4:01) und schlossen die Rallye Dakar auf dem zehnten Gesamtplatz (+ 4:50:09) ab.

Der Spanier Nani Roma, Sieger von 2014, schaffte beim Offroad-Debüt des Prodrive BRX Hunter den fünften Gesamtrang (+ 3:22:48). Sein Teamkollege, der neunfache Rallyechampion Sébastien Loeb war auf der achten Etappe seiner fünften Rallye Dakar nach etlichen Problemen speziell am Radlager ausgestiegen.

Viele Reifenpannen

Auch de 43. Rallye Dakar blieb von schweren Unfällen nicht verschont. Fünf Tage nach seinem Sturz bei der Rallye Dakar erlag der 52-jährige Privatfahrer Pierre Cherpin auf dem Transport in seine Heimat Frankreich seinen schweren Verletzungen.

Probleme gab es genug. Das alles beherrschende Thema waren die vielen Reifenschäden. Al-Attiyah zählte 16, sein Teamkollege Giniel de Villiers kam auf über 20. Und die Teilnehmer mussten sich an das neue digitale Bordbuch, das jeweils zehn Minuten vor dem Start auf einem Tablet verteilt wurde, gewöhnen, was Sainz zu einer harschen Kritik verleitete.

Dass die 43. Rallye Dakar überhaupt in der von der Corona-Pandemie erschütterten Zeit durchgeführt werden konnte, ist den massiven Anstrengungen des Veranstalters ASO (Amaury Sport Organisation) in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in Saudi-Arabien zu verdanken und wurde auch von allen Teilnehmern gelobt. Obwohl alle Flughäfen gesperrt waren, wurden alle Dakar-Beteiligten (Teams, Fahrer, Offizielle etc.) mit Charterflugzeugen ins totalitär regierte Königsreich geflogen.

 

Stand auf der 12. Prüfung:

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Sainz/Cruz (E), Mini

2:17:23

2

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 2:13

3

Peterhansel/Boulanger (F), Mini

+ 2:53

4

Despres/Horn (F/CH), Peugeot

+ 4:01

5

Vasilyev/Tsyro (RUS), Mini

+ 5:36

6

Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota

+ 6:35

7

Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot

+ 6:39

8

Baragwanath/Perry (SA), Century

+ 6:39

9

Serradori/Lurquin (F), SRT

+ 6:51

10

De Villiers/Haro (SA/E), Toyota

+ 7:39

                                                                      

 

Endstand nach 12 Prüfungen:

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Peterhansel/Boulanger (F), Mini

44:27:11

2

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 14:51

3

Sainz/Cruz (E), Mini

+ 1:01:57

4

Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota

+ 2:36:03

5

Roma/Winocq (E/F), Prodrive

+ 3:22:48

6

Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot

+ 3:29:31

7

Vasilyev/Tsyro (RUS), Mini

+ 3:29:38

8

De Villiers/Haro (SA/E), Toyota

+ 3:58:39

9

Prokop/Chypta (CZ), Ford

+ 4:10:21

10

Despres/Horn (F/CH9, Peugeot

+ 4:50:09

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