Daniel Sanders: «Das ist der neue Rallye-Speed»

Von Günther Wiesinger
Nach dem dritten Platz am Freitag rückte GASGAS-Werksfahrer Daniel Sanders in der Dakar-Gesamtwertung auf Platz 3 vor. Er fand den Abbruch nicht gerechtfertigt, auch Matthias Walkner nicht.

Der in Hochform fahrende Red Bull-KTM-Werksfahrer Matthias Walkner zeigte am Freitag bei der Dakar-Rallye nicht viel Verständnis für den Abbruch nach 101 km. «Ich bin etwas enttäuscht, dass sie uns nur 100 km fahren haben lassen», sagte der Gesamtzweite nach dem dritten Platz in der Tageswertung. Der Österreicher fand auf der von den Autos und Trucks übel zugerichteten Strecke den richtigen Speed und meinte sogar: «Ich bin in meiner Komfortzone geblieben.»

Über 402 Kilometer sollte die sechste Etappe der Rallye Dakar 2022 am Freitag gehen, doch nach 101 km war Schluss. Die Route war am Vortag von der Pkw- und Lkw-Kategorie befahren worden, die Spurrillen waren teilweise so tief, dass Dakar-Veranstalter A.S.O. die Reißleine zog und abbrach.

Durch die kurze Fahrzeit von unter einer Stunde für die Toppiloten ergaben sich in der Gesamtwertung keine großen Unterschiede. GASGAS-Werksfahrer Daniel Sanders gewann 2:26 min vor seinem Teamkollegen, dem Gesamtführenden Sam Sunderland.

Und der bullige Daniel Sanders, schon 2021 als Gesamtvierter auf einer privaten KTM die Entdeckung der Dakar, hatte wie Walkner an der Routenführung vom Freitag nichts auszusetzen. «Ja, ich war auch in der Komfortzone. Das war wirklich ein verrückter Tag, der Veranstalter hat die Etappe gekürzt, weil die Route für zu gefährlich gehalten wurde. Aber ich habe mich bei dem Speed, den ich gefahren bin, recht wohl gefühlt. Die Navigation hat auch tadellos funktioniert. Einige Fahrer hatten offenbar Mühe… Aber das ist der neue Rallye-Sport, das ist der neue Speed.»

Sanders schaffte durch den dritten Etappenrang den Sprung auf Platz 3 in der Gesamtwertung. Es führt weiter sein GASGAS-Factory-Teamkollege Sam Sunderland, der die Dakar-Rallye 2017 auf KTM gewonnen hat. Matthias Walkner, Dakar-Sieger 2018 und zweifacher Cross Country-Weltmeister, liegt an zweiter Stelle. 

«Der Freitag ist für mich wirklich gut gelaufen», stellte Daniel Sanders fest, der 27-jährige Australier. «Auch das Ende war in Ordnung, denn es ist ein weiterer Etappensieg dazu gekommen. Ich bin am Freitag gut gestartet, wie schon in der ganzen Woche, aber es hat sich bald abgezeichnet, dass die Strecke am Vortag von den Vierrad-Fahrzeugen ziemlich aufgearbeitet worden ist. Es ging dann darum, sich auf die Gefahren aus dem Roadbook zu fokussieren. Aber durch den Zustand der Piste kamen zusätzliche Gefahren dazu, die man im Auge behalten musste.»

«Ich bin trotzdem ein bisschen enttäuscht über die Verkürzung der Etappe. Es lag noch ein langer Tag vor uns, und ich hätte die Möglichkeit gehabt, in der Gesamtwertung noch mehr Zeit wettzumachen. Aber ich bin glücklich, immerhin habe ich wieder einen Etappensieg errungen. Jetzt freue ich mich auf die kommende Woche.»

Ergebnis Dakar-Rallye, 6. Etappe, 7. Januar

1. Daniel Sanders (AUS), GASGAS, 51:43
2. Sam Sunderland (GBR), GASGAS, 54:09 +2:26
3. Matthias Walkner (AUT), KTM, 54:19 +2:36
4. Pablo Quintanilla (CHI), Honda, 54:58 +3:15
5. Ricky Brabec (USA), Honda, 55:02 +3:19
Ferner:
9. Toby Price (AUS), KTM, 55:59 +4:16
15. Kevin Benavides (ARG), KTM, 57:14 +5:31
40. Danilo Petrucci (ITA), KTM, 1:04:27 +12:44

Gesamtwertung nach 6 von 12 Etappen

1. Sam Sunderland (GBR), GASGAS, 19:55:59
2. Matthias Walkner (AUT), KTM, 19:58:38 +2:39
3. Daniel Sanders (AUS), GASGAS, 20:01:34 +5:35
4. Adrien Van Beveren (FRA), Yamaha, 20:03:42 +7:43
5. Pablo Quintanilla (CHI), Honda, 20:13:43 +17:44
Ferner:
8. Kevin Benavides (ARG), KTM, 20:20:55 +24:56
12. Toby Price (AUS), KTM, 20:35:08 +39:09
116. Danilo Petrucci, KTM, + 11 h 41min

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